Das Gebet ist ein Leben mit Gott in Liebe!

Das Gebet ist ein Leben mit Gott in Liebe!

14.12.2016

Uns Christen wird oft vorgeworfen, unser Gebet sei nur ein eilig dahingesprochenes Lippenbekenntnis. An dieser Behauptung könnte tatsächlich etwas Wahres dran sein.

Jesus hat am Gebet, das nur aus leeren Worten besteht und im Leben nichts ändert, strenge Kritik geübt. Aber auch das Gebet, in dem nur um die Dinge des irdischen Daseins gebetet wird, hat sein Missfallen erregt, und er hat es mit den heidnischen Gebeten gleichgesetzt, die niemals erhört wurden.

Es stimmt, dass unser Gebet oft Gott-los sein kann. Dies ist der Fall, wenn wir um die Erfüllung unserer eigenen Bedürfnisse beten, ohne im Gebet Gott selbst zu suchen. Jesus lehrt uns, dass unser Vater im Himmel allwissend ist, uns liebt und be­reit ist, uns alles zu gewähren, und es daher am wichtigsten ist, Seine Gerechtigkeit zu suchen und Sein Himmelreich, und alles Übrige wird uns gegeben werden. Das bedeutet jedoch nicht, dass wir Je­sus nicht unsere Ängste und Nöte anvertrauen und seine Hilfe erbitten dürften. Sagt er doch selbst: „…sucht, dann werdet ihr finden; klopft an, dann wird euch geöffnet. Denn wer bittet, der empfängt; wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird geöffnet“ (Mt 7, 7-9).

Sollte sich unser Gebet jedoch lediglich darauf beschränken, dann wäre es in der Tat Gott-los, denn nicht Gott stünde im Vordergrund, sondern einzig und allein unsere eigenen Wünsche, die Er erfüllen soll. Gott weilt nicht unter uns, damit wir uns in der Not Seiner bedienten, sondern damit wir alle Tage unseres Lebens mit Ihm verbringen.

Vielen Christen fällt das Beten schwer. Sie mei­nen entweder, für das Gebet zu wenig Zeit zu ha­ben oder die Gebetstechnik nicht zu beherrschen. Beides entspricht nicht der Tatsache, und das ei­gentliche Problem liegt darin, dass viele zuerst ver­suchen, mit den verschiedensten Mitteln ihre Pro­bleme zu lösen, und erst dann, wenn sie nicht mehr weiter wissen, bei Gott Zuflucht suchen. Gott wird somit zu einer Art „Notambulanz“ degradiert, die man wieder verlässt, sobald die Wunde versorgt ist. Daraus lässt sich schließen, dass das eigentliche Problem in unserer Einstellung zu Gott bzw. zum Glauben liegt.

(…) Sobald wir uns aber bewusst Zeit nehmen, um Gott im Allerheiligsten Altarsa­krament zu begegnen und Ihn anzubeten, suchen wir Seine Nähe. Er weilt mit uns, Er ist Emanuel – Gott mit uns. Wir beten nicht zu Ihm, weil wir von Ihm etwas erbitten wollen, sondern lobpreisen Ihn seiner selbst willen und beweisen dadurch, dass wir Ihn suchen, Ihn rühmen und Ihm danken, dass wir unsere Zeit mit Ihm verbringen wollen, denn Er ist Jahwe. Grundvoraussetzung für dieses Gebet sind allerdings wahrer Glaube und echte Liebe. Wir können weder einem Menschen noch Gott offen und ehrlich begegnen, wenn wir ihm nicht vertrau­en und ihn nicht lieben. Vertrauen, Liebe und die Sensibilität füreinander wachsen aber im Beisam­mensein, und je mehr die Liebe wächst, desto we­niger Worte wird es bedürfen, um einander zu ver­stehen. Stille kann in Seele und Herz einkehren, und wir können uns Gott öffnen. Die „materiellen Dinge des Lebens“ verlieren an Bedeutung.

(…) Im Gebet wächst die positive Beziehung zu Gott, dem Schöpfer, ebenso wie auch zum eigenen, von Gott geschaffenen Ich und zu den Mitmenschen und allen Seinen Ge­schöpfen. Die allerorts auftretenden Konflikte lassen keinen Zweifel offen, dass die Menschheit ih­rer Selbstzerstörung entgegenschreitet. Der heuti­ge Mensch hat sich immer mehr von Gott, d. h. vom Leben und dem Licht, der Wahrheit und der Liebe entfernt und sät nun in seiner Ohnmacht Gewalt und Verderben.

Die Welt könnte in die gleiche Situation schlit­tern, in die ein Kind schlittert, das niemals elter­liche Liebe erfahren hat und sie nun sein Leben lang in selbstzerstörerischer Weise sucht, alle an­deren mitreißend. Das Kind sehnt sich nach Lie­be, lässt aber im Grunde niemanden an sich her­an, so dass es gar keine Liebe erfahren kann. Es fühlt sich somit abgelehnt und in eine Außensei­terposition gedrängt und sieht aus diesem Teu­felskreis keinen Ausweg mehr. Auch die Welt sucht Gott und Seinen Frieden und läuft dabei Gefahr, sich selbst zu vernichten. Das Leben kann dem Menschen nur der schenken, der das Leben erschaffen hat, und auch nur dann, wenn sich Ihm der Mensch, Sein Geschöpf, völlig öff­net und hingibt. Durch seine Hingabe wird der Mensch errettet, vor den Unbillen dieser Welt be­wahrt und kann eingehen in das Licht Gottes. Sein Leben wird ein immerwährendes Gebet, eine Lobpreisung Gottes.

(…) Die Gottesmutter will, dass wir Gottes Gegen­wart nicht nur im Altarsakrament fühlen, sondern in jedem Augenblick unseres Lebens und dass wir uns Ihm ohne Unterlass hingeben. Sie will, dass die Menschen einander die Gegenwart Gottes offenba­ren und einander lieben, so wie auch Gott den Menschen liebt in Jesus Christus.

„Liebe Kinder! Heute – wie nie zuvor – rufe ich euch auf zu beten! Euer Leben soll vollständig zum Gebet werden. Ohne Liebe könnt ihr nicht beten, deshalb rufe ich euch auf, zuerst Gott, den Schöp­fer eures Lebens zu lieben, und dann werdet ihr auch in allen Menschen Gott erkennen und lieben, wie er euch liebt…“ (25. 11. 1992)

 

Aus dem Buch von Pater Slavko Barbaric: Betet meinen Sohn mit dem Herzen an

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