„Bleibet hier und wachet mit mir!“

„Bleibet hier und wachet mit mir!“

13.04.2017

„Sie kamen zu einem Grundstück, das Getsemani heißt, und er sagte zu seinen Jüngern: Setzt euch und wartet hier, während ich bete. Und er nahm Petrus, Jakobus und Johannes mit sich. Da ergriff ihn Furcht und Angst, und er sagte zu ihnen: Meine Seele ist zu Tode betrübt. Bleibt hier und wacht! Und er ging ein Stück weiter, warf sich auf die Erde nieder und betete, dass die Stunde, wenn möglich, an ihm vorübergehe. Er sprach: Abba, Vater, alles ist dir möglich. Nimm diesen Kelch von mir! Aber nicht, was ich will, sondern was du willst (soll geschehen).

Jesus ist ganz Mensch, auch ihn befällt Angst und Furcht, er bittet seine Freunde bei ihm zu bleiben, ihn nicht alleine zu lassen, mit ihm diese schwere Stunde zu durchwachen.
Wenn mich Angst und Furcht befällt teile ich sie meinen Freunden, meinem Nächsten mit? Kann ich jemanden um Beistand bitten?
Jesus wirft sich nieder auf die Erde – geht zu Grunde – auf den Grund meines Daseins stoßen. Wohin falle ich, wenn ich zu Grunde gehe?

„Und er ging zurück und fand sie schlafend. Da sagte er zu Petrus: Simon, du schläfst? Konntest du nicht einmal eine Stunde wach bleiben? Wacht und betet, damit ihr nicht in Versuchung geratet. Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach. Und er ging wieder weg und betete mit den gleichen Worten. Als er zurückkam, fand er sie wieder schlafend, denn die Augen waren ihnen zugefallen; und sie wussten nicht, was sie ihm antworten sollten.“

Wir kennen das Gefühl der Ohnmacht, wenn wir einen Menschen leiden sehen. Wir kennen die Sprachlosigkeit. Wir haben keine Antwort…am liebsten würden wir die Augen davor verschließen…aber dieser Mensch braucht unser einfaches Da-Sein, das Zuhören, das Mit-Aushalten…Du, Gott, hilf uns, damit wir wach bleiben und einander im Leiden begleiten können.

„Und er kam zum dritten Mal und sagte zu ihnen: Schlaft ihr immer noch und ruht euch aus? Es ist genug. Die Stunde ist gekommen; jetzt wird der Menschensohn den Sündern ausgeliefert. Steht auf, wir wollen gehen! Seht, der Verräter, der mich ausliefert, ist da.

Du unser Gott, du hast das Gebet Jesu am Ölberg gehört. Du hörst auch unser Beten.
Auch wir gehen jetzt, Schritt für Schritt, in die Dunkelheit. Lass nicht zu, dass unsere Herzen sich betrüben, stärke uns in unserer Nacht und schenke uns Zuversicht. So werden wir in Stille und Frieden darauf warten, dass das Licht deiner Auferstehung über uns erstrahle.

Impulse zu Mk 14,32-42: (C) Heide-Maria Fürnholzer und Irene Lamplmayr, mit freundlicher Genehmigung der Liturgiebörse (Diözese Linz)

Zur Meditation: https://www.youtube.com/watch?v=5QN9xJEyu7s (Taizé)

Foto: (C) Gebetsaktion
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