Palmsonntag in Medjugorje

Palmsonntag in Medjugorje

14.04.2019

Tausende Pilger, vor allem aus Österreich, haben sich zu Beginn der wichtigsten Woche im Jahr in Medjugorje versammelt. Der Palmsonntag führt uns ein in die Karwoche. Wir gehen jeden einzelnen Tag mit Jesus mit, angefangen vom Einzug in Jerusalem bis hin zur Auferstehung.  

Die deutschsprachigen Pilger trafen sich um 9.30 Uhr beim Auferstanden um Jesus zu loben und zu preisen und um sich an den Einzug Jesu in Jerusalem zu erinnern. Dabei wurden auch die Palmzweige gesegnet. Danach ging es in einer feierlichen Prozession in den Saal Johannes Paul II. für die Heilige Messe. Die Passion Jesu rüttelt die Pilger nach dieser freudigen Stimmung in ihrem inneren auf. P. Peter Lier Cop. machte die Pilger auf diese Erschütterung aufmerksam. Die Menschen damals in Jerusalem waren voll Jubel und Freude doch im nächsten Augenblick schrien sie: „Kreuzige ihn!“ So ist der Mensch. Dies unterstrich er mit einer Erzählung von Leonardo da Vinci als er das „Letzte Abendmahl“ malte. Während er an dem Gemälde arbeitete ging er in eine Kirche und traf dort einen jungen Mann der eine liebvolle Ausstrahlung und gütige, barmherzige Augen hatte. Der Künstler wusste, dass er das richtige Modell für Jesus ist und bat ihn darum. Einige Zeit später konnte Leonardo da Vinci das Gemälde nicht fertig stellen, da ihm ein Modell für Judas fehlte. Er suchte jemand der völlige Verzweiflung ausdrückte. Nach 10 Jahren hat er einen Mann im Gefängnis gefunden. Während des Malens kam eine große Unruhe in Leonardo da Vinci und dann sagte der Mann, dass er schon für die Figur des Jesus Modell gestanden ist. P. Lier wies daraufhin, dass der Aufstieg und der Fall eines Menschen sehr nah beinander liegen, aber dass der Absturz und die Rolle des Judas nicht das letzte Wort haben müssen. Wir Menschen sind Heilige und Sünder zugleich, aber durch das Erbarmen Gottes werden wir gerettet. Es ist wichtig, dass wir lernen in Christus zu bleiben, Tag für Tag, denn nur dann können wir überhaupt bestehen. Die Botschaften der Gottesmutter zeigen uns den Weg, wie man das lernen kann.

Am Abend feierte der Apostolische Visitator der Pfarrei Medjugorje, Erzbischof Henryk Hoser, die Heilige Messe gemeinsam mit dem Nuntius für Bosnien und Herzegowina Erzbischof Luigi Pezzuto. In seiner Predigt führte er die Pilger in die Karwoche ein. Wir werden aufgerufen Jesus Tag für Tag und Stunde für Stunde vor, während und nach seinem Tod am Kreuz zu begleiten. Am Ende werden wir zu Zeugen seiner Auferstehung und mit Freude erfüllt, weil er lebt. Auch Erzbischof Hoser wies daraufhin, dass dieselbe Menge am Palmsonntag Jesus zujubelt und am Karfreitag nach seiner Kreuzigung schreit. Es gibt auch in unserer Zeit viele Christen die Getauft sind aber die in Sünde gefallen sind und sich von Jesus abgewandt haben. Aber die Karwoche lädt uns ein wie Petrus zu weinen. Petrus hat Jesus dreimal verleugnet und als er sich an das Wort Jesu erinnerte: „Ich sage dir, Petrus, ehe heute der Hahn kräht, wirst du dreimal leugnen, mich zu kennen“ (Lk 22,34), ging er raus und weinte bitterlich. Diese Tränen brauchen wir. Am Ende der Heiligen Messe wies Bischof Hoser daraufhin, dass Medjugorje die Quelle der Gnade, der Bekehrung und der Barmherzigkeit geworden ist. Er bedankte sich bei allen die die Liturgie vorbereitet haben, bei den Beichtvätern, Ordensschwestern, Ministranten und Jugendlichen und wünschte allen eine gesegnete Karwoche und das sie Frucht bringt für all die Pilger die aus nah und fern gekommen sind.  

Von unserer Korrespondentin aus Medjugorje Sr. Kerstin

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