Ohne Gebet vermögen wir nichts – Botschaftsbetrachtung 25. Februar 2020
Am Beginn der Fastenzeit richtet die Gottesmutter in ihrer Botschaft vom 25. Februar 2020 unseren Blick auf das Wesentliche. Sie „möchte unsere Gesichter im Gebet verwandelt sehen.“ Es bedeutet in die Beziehung mit Gott einzutauchen, sich von Ihm lieben und anstrahlen zu lassen, damit Er dann durch uns leuchten kann. Die Mitschwestern der heiligen Klara von Assisi berichteten, dass, wenn sie vom Gebet zurückkam ihr Gesicht noch klarer schien als sonst. Im Gebet hatte sie eine Begegnung. Das Gebet ist eine Begegnung mit einer Person, nämlich mit Jesus Christus. Zu IHM möchte uns die Gospa führen.
Doch in unseren Leben gibt es viele irdischen Sorgen. Die Probleme in der Welt, in der Familie und im Freundeskreis sowie in unserem Leben lassen uns nicht kalt. Ängste, Krankheiten, Unsicherheit und vieles mehr umgeben uns. Wir erkennen den Frühling, der vor der Tür steht nicht mehr, weil wir von all dem geblendet sind und die Augen unseres Herzens verschlossen sind. Es ist wichtig die Probleme zu sehen, nicht naiv zu sein, aber es ist auch wichtig wie Maria auf Gott zu vertrauen. Die Augen unseres Herzens auf Gott auszurichten und auf Ihn zu hoffen, mit IHM zu gehen. Denn als Maria unter dem Kreuz stand, hat sie die Hoffnung nicht verloren. Dies war sicher der schlimmste Moment ihres Lebens, aber sie hat bei Gott Halt und Trost gefunden.
„Meine lieben Kinder, ihr seid zur Buße und zum Gebet aufgerufen.“ Um die Augen unseres Herzens zu öffnen, sind wir aufgerufen Buße zu tun und zu beten. Die Gottesmutter zeigt uns einen Weg, damit wir den Frühling nicht versäumen und wie wir unsere Herzen öffnen können. Buße bedeutet, dass wir uns für Gott entscheiden und uns von der Sünde abwenden. Ich denke, dass die Gottesmutter uns auf die Bekehrung unseres Herzens hinweisen möchte. Es geht um eine Neuausrichtung des ganzen Lebens auf Gott hin. Diese Umkehr des Herzens kann oft einen heilsamen Schmerz und von einer heilenden Traurigkeit begleitet werden, so wie die Kirchenväter dies nannten. Oft sind unsere Herzen schwerfällig und verhärtet. Gott schenkt uns dieses neue Herz und gibt uns die Kraft zur Umkehr durch den Heiligen Geist.
Die Gospa ruft uns auch zum Gebet auf. Dies tut sie immer wieder. Sie weiß wie wichtig die Beziehung mit Gott ist. Das Gebet ist einer der Hauptkommunikationsmittel mit Gott. In unserem geistlichen Leben ist das Gebet die Quelle. Durch das Gebet geschieht so vieles und jede Erneuerung ist eine Frucht des Gebetes. „So wie die Natur in der Stille um neues Leben kämpft, seid auch ihr aufgerufen, euch im Gebet Gott zu öffnen.“ So wie die Natur um neues Leben kämpft, kämpfen auch wir immer wieder um die Bekehrung unseres Herzens. „Weil ich mich nicht auf mich selbst verlassen kann, verlasse ich mich auf Ihn, 24 Stunden am Tag. Mein Geheimnis ist einfach: Ich bete…Das Gebet erweitert das Herz, bis es bereit ist, Gottes Geschenk seiner selbst zu empfangen.“ Diese Worte von Mutter Teresa zeigen uns, dass wir das Gebet brauchen, denn ohne Gebet vermögen wir nichts. Wenn wir mit dem Herzen beten, werden wir den „Frieden und die Wärme der Frühlingssonne in den Herzen finden.“ Gott wohnt in unseren Herzen und Er ist der Friede und wärmt uns wie die Sonne. Machen wir uns in dieser Fastenzeit gemeinsam mit Maria, der Königin des Friedens, auf den Weg zu Gott durch Buße und Gebet.
Aschermittwoch – die Zeit des Fastens und Betens beginnt
Mit dem Aschermittwoch beginnt für uns Christen die 40-tägige Vorbereitungszeit auf das Osterfest. In dieser Zeit der Gnade sind wir besonders zu Gebet und Fasten eingeladen. In Medjugorje spricht die Muttergottes immer wieder über der Wichtigkeit von Gebet und Fasten. Der verstorbene Priester Pater Slavko Barbarić hat über das Fasten ein Buch geschrieben, das Mut macht sich auf die Fastenzeit, als Zeit der Buße und des Fastens, einzulassen und das Fasten für sich zu entdecken. Zur Einstimmung in die Fastenzeit finden Sie im Folgenden einen Auszug aus diesem Buch:
„Fasten und Gebet sind nicht Ziel in sich selbst, sondern nur Mittel, den Willen Gottes zu erkennen und zu akzeptieren, die Gnade der Ausdauer zu erbitten, indem wir offen sind für Gottes Plan, und Jesu Christi Weg folgen zu können.
Zugleich sind Fasten und Gebet die am besten geeigneten Mittel, uns in unserer Suche nach dem Frieden zu leiten. Wer in Gebet und Fasten beharrlich ist, wird absolutes Vertrauen in Gott finden; er wird die Gaben der Versöhnung und der Vergebung empfangen, und dies wird zum Frieden beitragen. Der Friede entsteht in unseren Herzen und von dort aus strahlt er aus auf unsere Nächsten und schließlich auf die ganze Welt. Frieden ist etwas Dynamisches. Er kann weder gekauft noch verkauft werden. Er blüht nur in den Herzen der Menschen, die fähig sind, zu vergeben und auch die zu lieben, die ihnen Böses getan und sie verletzt haben.
Fasten ist das Gebet des ganzen Körpers. Es ist Anbetung durch den Körper. Fasten zeigt uns, dass der Körper an unserem Gebet teilhaben muss, und dass unser Gebet Fleisch werden muss, um ein Gebet in seinem vollsten Sinne für die Welt zu sein.
Fasten und Gebet gehen nicht allein uns an, da sie neue Perspektiven, Möglichkeiten und Dimensionen in der Kommunikation mit Gott und den anderen Menschen eröffnen. Gott will uns nicht unsere Zeit stehlen oder uns durch das Fasten zerstören. Im Gegenteil, Er will, dass wir durch das Fasten und das Gebet an Ihm Gefallen finden, auch an unseren Nächsten, sodass wir fähig sind, mit anderen Menschen in Gemeinschaft zu leben, damit wir uns gegenseitig den Frieden bringen und alles lieben, was für unser Glück und das der ganzen Menschheit notwendig ist.
Der Prozess ist sehr schwierig. Es ist leichter, sein Geld den Armen zu geben, als zu vergeben und gute Beziehungen zu unseren menschlichen Brüdern und Schwestern herzustellen. Warum sollen wir nicht beides versuchen? Es wird der einzige Weg sein, einen inneren Frieden zu finden, der dann die ganze Welt überströmen wird – genau dazu hat uns die Gottesmutter in Medjugorje aufgerufen.“
Aus: Pater Slavko Barbarić: FASTEN (Medjugorje-Buchreihe Band 1)
„Liebe Kinder! In dieser Zeit der Gnade möchte ich eure Gesichter im Gebet verwandelt sehen. Ihr seid so überschwemmt von irdischen Sorgen und ihr spürt nicht, dass der Frühling vor der Tür steht. Meine lieben Kinder, ihr seid zur Buße und zum Gebet aufgerufen. So wie die Natur in der Stille um neues Leben kämpft, seid auch ihr aufgerufen, euch im Gebet Gott zu öffnen, in dem ihr den Frieden und die Wärme der Frühlingssonne in euren Herzen finden werdet. Danke, dass ihr meinem Ruf gefolgt seid.“
Berührendes Zeugnis vom Innsbrucker Bischof Hermann Glettler über Medjugorje
Interview mit Bischof Hermann Glettler, Diözese Innsbruck
von Maria Elfriede Lang-Pertl
Lieber Bischof Hermann, ihr Wahlspruch lautet: „Geht, heilt und verkündet!“ Würden sie uns diesen Wahlspruch näher erläutern?
Bischof Glettler: Gerne. Es ist der Auftrag Jesu, den er den Jüngern gegeben hat und damit auch uns. Ich möchte sagen, es ist eine Mobilisierung, die der Heilige Geist in uns bewirkt. Wir dürfen nicht bequem in unserer Komfortzone sitzenbleiben. Wir müssen uns bewegen, hin zu unseren Nächsten. Das war auch das Leben Jesu, seine Mission – Menschen zu suchen, aufzusuchen. Er war viel unterwegs im Grenzgebiet, der so halb heidnischen Dörfer im Norden Galiläas. Er bewegte sich immer auf die Menschen zu; das brauchen wir heute auch wieder, ja das heilt.
Eigentlich lautet der Auftrag Jesu: „Geht, heilt, befreit und verkündet!“ Es scheint mir, dass das Wort „befreit“ fehlt?
Bischof Glettler: Ja, es ist verkürzt. Jesus wird doch mit Recht nicht nur als Heiland, sondern auch als Befreier bezeichnet. Menschen, die mit ihm in Berührung kommen, werden freier, seelisch heil, manchmal auch körperlich. Ich habe das mehrmals erlebt. Durch unsere Verbundenheit mit Jesus können wir seine heilende Kraft in unser Lebensumfeld bringen. Ebenso können wir mit den Menschen teilen, was unser Herz erfüllt hat. Das ist Verkündigung. Sie wirkt befreiend.
Wie ist das zu verstehen, Herr Bischof Hermann?
Bischof Glettler: Das ist zuerst einmal die Befreiung von unserer Selbstbezogenheit. Das Hingehen zum Nächsten ist eine Befreiung von uns selbst, vom Kreisen um die eigenen Befindlichkeiten. „Heilen“ heißt auch “befreien“ und zwar von allen möglichen Geistern, welche die Menschen heute belagern und belasten. Ja, wir alle haben Befreiung nötig – von allem, was uns unnötig verängstigt, niederdrückt und belastet. Die Botschaft, die Jesus uns anvertraut hat, ist in allen Lebensbelangen eine heilende und befreiende Botschaft.
Vielleicht war diese „Frohe Botschaft“ schon Ihr Lebensprogramm, und Sie haben sie deshalb auch zu Ihrem Wahlspruch gewählt?
Bischof Glettler: Ja, es ist mir schon sehr früh ins Herz gelegt worden, den Schatz des Glaubens nicht für mich zu behalten. Ich habe als Schüler mit meinen Schulkollegen und Freunden sehr viel diskutiert. In Graz hatte ich Anschluss an eine charismatische Bewegung mit regelmäßigen Jugendgottesdiensten. In der Schule gehörte ich nicht zu den angenehmsten Schülern. Einigen Professoren machten wir wirklich Stress. Aber, wenn es um Fragen des Glaubens oder der Kirche ging, dann war ich sehr leidenschaftlich beim Verteidigen „der Sache Jesu“. Nach der Matura habe ich mit drei Freunden eine Reise in die Burgund gemacht. Wir haben neben Dijon, Cluny und Taizé auch Paray le Monial besucht. Es hat sich gefügt, dass wir an einem internationalen Jugendforum der Gemeinschaft Emmanuel teilnehmen konnten. Meine mitgebrachte Sehnsucht nach einem Leben in Gemeinschaft und mit einer missionarischen Ausrichtung wurde verstärkt. Evangelisation ist das erste und wichtigste Charisma von Emmanuel. Auch als Priester in der ganz gewöhnlichen Pfarrseelsorge war mir das Hinausgehen zu den „Marktplätzen unserer Zeit“ ganz wichtig. In meinem letzten Jahr vor meinem Ruf nach Innsbruck war ich schließlich Bischofsvikar für Caritas und Evangelisation in der Diözese Graz-Seckau.
Ist diese Ihre Offenheit gegenüber den religiösen Werten und Ihre Mitteilsamkeit ein Erbe von ihren Eltern oder hat sich das später entwickelt?
Bischof Glettler: Vieles ist mir durch meine Eltern geschenkt worden, vor allem durch meinen Vater. In unserer Familie hat auch der Cursillo eine große Rolle gespielt. In dieser Bewegung wird ebenso das Apostolat in einer zeitgemäßen Weise hochgehalten. Mein Vater hat eine sehr natürliche Begabung, Menschen auf das Wesentliche ihres Lebens und auf den Glauben anzusprechen. Er war Lokomotivführer und im Nebenerwerb Landwirt. Immer wieder hat er bekannte und unbekannte Leute in den Führerstand seiner Lok mitgenommen. Bei der Steiermärkischen Landesbahn war dies möglich. Ganz egal ob Hauptschüler, Universitätsprofessor oder normaler Arbeiter – mit allen hat er das Gespräch gesucht. Nicht selten sind es in entspannter Atmosphäre sehr tiefe Glaubens-Gespräche geworden.
Aber ich denke, dass auch Sie diese natürliche Begabung besitzen, mit den Menschen umzugehen, gerade auch als Bischof, denn dieses Hinwenden zum andern, zum Gläubigen, das scheint Ihnen wirklich zu liegen.
Bischof Glettler: Kann sein, aber ich kenne auch die Unsicherheit und die vielen inneren Barrieren. Ich möchte gerne dazu ermutigen, mehr Interesse füreinander zu entwickeln. Wirkliche Begegnungen sind ganz große Geschenke. Gerade auch von Menschen, die sich im Glauben schwertun oder mit der Kirche nichts zu tun haben, wurde ich oftmals positiv überrascht. Wir können immer voneinander lernen! Und wenn es zu einer echten Begegnung kommt, dann mischt sich Gott „ganz natürlich“ ein. Die Angst, die vielleicht manchem Gläubigen vor solchen Gesprächen in den Knochen steckt, würde ich gerne relativieren. Es ist notwendig, das eigene Gedankengehäuse zu verlassen, sich ein Stück weit mit der eigenen Überzeugung auszusetzen. Evangelisation ist nicht Propaganda, sondern immer eine Einladung für eine persönliche Begegnung – letztlich und in Allem mit Jesus, dem Herrn und Bruder aller Menschen.
Zum „Sich Aussetzen“ gehört die Grundtendenz „Hingabe“, gehört die Liebe. Ich habe gestern ein SMS bekommen mit den Worten: „Liebe ist, alles geben!“ Das steckt ja in diesem „Sich- Aussetzen“ drinnen. Da muss man manchmal über sich hinauswachsen.
Bischof Glettler: Es geht immer um die ersten, kleinen Versuche, dem Menschen, den uns Gott als Nächsten an die Seite stellt, etwas mehr an Aufmerksamkeit und Zeit schenken. Die große „Hingabe“ beginnt immer mit den kleinen Gaben und Gesten. Alles weitere entwickelt sich.
Das ist ja auch die letzte Botschaft der Gottesmutter von Medjugorje: für den anderen alles zu geben, da zu sein, das Letzte zu opfern, denn das will Jesus. Er hat es ja auch für uns getan!
Bischof Glettler: Jesus braucht uns als seine Freunde, um möglichst vielen Menschen einen “Weg des Heils“ zu ermöglichen. Wie schon gesagt, es beginnt immer mit den kleinen Entscheidungen und kleinen Gesten: Freude verstärken, gut über andere Menschen zu sprechen, Angenommen-Sein, vermitteln und vieles mehr. Viele kämpfen mit Einsamkeit, eine epidemisch sich ausbreitende Krankheit in unserer Wohlstandsgesellschaft. Menschen suchen durchaus auch etwas Spirituelles, selbst wenn es vorerst nur eine Suche nach „Energie“ ist. Das Zentrale unseres christlichen Glaubens ist Begegnung und Beziehung, dafür steht Jesus. Gott meint uns ganz persönlich, er will uns nicht nur mit einer anonymen Energie versorgen. Sein Heiliger Geist ist seine Herzens- Energie – jederzeit abrufbar.
Sie sagten, dass das Zentrale der christlichen Botschaft die Beziehung sei. Es gibt einen Ort -Medjugorje -wo Beziehung weltweit gepflegt wird. Die himmlische Mutter erwähnt oft in Ihren Botschaften: „Ich bin die Mutter aller, und Gott ist euer Vater, der Vater aller Menschen!“ Auch Ihr Wahlspruch, lieber Herr Bischof Hermann, ist dort präsent, denn in Medjugorje wird das Evangelium mit Maria gelebt. „Geht, heilt, befreit und verkündet!“ Das ist auch der Auftrag der Königin des Friedens an uns. Sie kennen Medjugorje, lieber Herr Bischof?
Bischof Glettler: Ja, ich war 1987 zum ersten Mal in Medjugorje. Es war der Palmsonntag. Ich habe eine Predigt von P. Slavko gehört, die mich sehr berührt hat, obwohl ich kein Wort Kroatisch verstehe. Ich stand am Haupteingang der Kirche und war zu Tränen gerührt. Ich hatte den Eindruck, dass er alles nur für mich sagt. Es war eine unglaublich schöne Erfahrung! Später war ich gelegentlich auch in Medjugorje und habe oft auch Beichte gehört. Einmal wollte ich für mich selbst ein paar geistliche Tage Auszeit nehmen. Aber dann kamen mehrere Busse aus Deutschland, die keinen Priester mit sich hatten. Es war auch sonst kein Deutsch-sprachiger Geistlicher da. Da musste ich einspringen und habe sehr viel Beichte gehört. Mittlerweile weiß ich es, dass an diesem Ort unendlich viel Befreiung durch Vergebung geschenkt wird. Neben denen, die dieses Sakrament regelmäßig empfangen, gehen an diesem kroatischen Wallfahrtsort ebenso viele zur Beichte, die wir in unseren Pfarren niemals dazu motivieren könnten. Medjugorje steht in meiner Auffassung für Umkehr und Vergebung: Gottes zärtliche Intensivstation. Menschen erleben durch die Versöhnung eine unbeschreiblich tiefe Freude. Sie leeren ihren inneren Mistkübel aus und erfahren Gottes überraschende Liebe. In Medjugorje Beichte hören zu dürfen, hat mich auch in meiner priesterlichen Berufung erneuert.
Medjugorje wird ja auch „der Beichtstuhl der Welt“ genannt. Wie schätzen Sie die Spiritualität in Medjugorje ein?
Bischof Glettler: Es ist eine ziemlich schnörkelfreie Spiritualität – abgesehen vom kitschigen Zeug der einschlägigen Souvenirläden. Alles führt immer direkt zu Christus hin. Bei den abendlichen Andachten wird gemeinsam auf Jesus geschaut, der im Eucharistischen Brot gegenwärtig ist. Maria ist in allem, speziell auch in ihren „Botschaften“ immer eine Weg-Weiserin auf Christus hin.
Hat Ihnen, lieber Herr Bischof Hermann, Medjugorje auch persönlich etwas gegeben?
Bischof Glettler: Ja, natürlich. Ich erinnere mich z.B. an einen Moment während einer Heiligen Messe. Von meinem Platz aus habe ich in die Berge- in Richtung Sarajewo- geschaut, als von einem libanesischen Priester das Evangelium auf Arabisch verkündet wurde. Ich musste an die Moscheen denken, die sich unweit von dort befinden. Im multikulturellen Bosnien-Herzegowina Jesu Frohbotschaft auf Arabisch und in vielen anderen Sprachen zu hören, bewegt mich. Ein ebenso starkes Erlebnis war der Kreuzweg hinauf auf den Kreuzberg. Ich habe immer noch die Bildtafeln am Rande dieses ausgesprochen steinigen Weges deutlich vor Augen. Es sind Bildwerke von hoher künstlerischer Qualität. Der Erscheinungsberg hat mir nicht so viel gegeben.
Viele Pilger, die in Medjugorje Bekehrung erlangt haben, sind dann zu wirklichen Aposteln geworden. Die himmlische Mutter ruft uns dazu ja immer wieder auf: „Apostel meiner Liebe“ oder „des Lichtes“ zu sein- so nennt Sie uns die letzte Zeit öfters. „Geht und bringt Liebe in die Welt. Lebt die barmherzige Liebe“! Das war Ihre Bitte an uns in der Botschaft am 2. Jänner an Mirjana Dragicevic-Soldo.
Bischof Glettler: Viele, die in Medjugorje waren, versuchen, das zu leben, d.h. auch in ihrem Alltag eine „Oase des Friedens“ zu sein. Dies ist natürlich ein großer Auftrag, der uns alle übersteigt, aber ein kleines Plus an Barmherzigkeit, an Nicht-Verurteilen und an Aufmerksamkeit können wir alle leben. Gelegentlich versuchen natürlich ganz besonders begeisterte Wallfahrer alle Menschen für Medjugorje „zu bekehren“. Das ist nicht notwendig. Aber in die Einfachheit unseres Alltags den Frieden und das Wissen um die Gegenwart des Herrn hineinzunehmen, darum geht es. Dass in jedem Moment ein Neubeginn möglich ist, dafür steht Medjugorje – und auch für die zärtliche Nähe der Mutter Gottes.
Ja, aber auch ein wenig Bescheidenheit und Diskretion in das, was uns der Herr durch Seine Mutter geschenkt hat, gehören sicher dazu.
Bischof Glettler: Man sollte möglichst behutsam mit dem umgehen, was man erfahren hat. Möglichst niemanden die eigene Erfahrung „aufdrücken“. Gott wirkt auf Seine Weise, er hat seinen Fahrplan mit jedem Menschen. Gott ist pünktlich. Wir müssen „nur“ unsere Sehnsucht verstärken und Menschen im Gebet mittragen, sodass sie in ihrer persönlichen Weise Jesus, dem Herrn begegnen können. Ich weiß, dass die wirkliche Quelle des Lebens, den Namen “Jesus“ trägt. Aber ich kann niemanden zwingen, zu dieser Quelle zu kommen. Jesus hat immer die persönliche Freiheit geachtet und eine Wahlmöglichkeit gegeben. Er hat sogar seine Apostel gefragt: „Wollt auch ihr weggehen?“ (Joh. 6,67) Er hat ihnen die Freiheit gegeben, auch zu gehen, aber sie auch wieder gesammelt.
Diese Aussage: „Er hat sie auch wieder gesammelt!“ Hat dieser Ausdruck für Sie eine bestimmte Bedeutung?
Bischof Glettler: Vielleicht ist das ein anderes Wort für Evangelisation, Menschen aus aller Zerstreuung zu sammeln, zusammen zu bringen und Begegnung zu ermöglichen. Sünde bewirkt das Gegenteil: Menschen werden einander fremd, lehnen sich innerlich ab und zerstören das Band der Verbundenheit. Umkehr ist notwendig. Aber die Schritte dazu sind für jeden eine Herausforderung. Wer möchte schon gerne sein Leben verändern? Wer möchte schon gerne etwas aufgeben, was zur Gewohnheit geworden ist? Den Frieden sucht jeder, aber ohne Umkehr, gibt es keinen Frieden.
Das ist ja auch der Sinn von Medjugorje. Das ist der Ruf der Mutter in Medjugorje. Sie kommt, sagt Sie, um uns bei der Umkehr zu helfen. Schon der Aufruf der Propheten, bei Isaias z.B., war: “Bereitet den Weg des Herrn! Ebnet seine Bahnen!“ (Jes. 40,3) Markus bringt diesen Aufruf zu Beginn seines Evangeliums mit dem Auftreten des Vorläufers Jesu, des Johannes, wieder (Mk. 1,3). Jesus selbst aber beginnt Sein öffentliches Wirken mit der Verkündigung: „Kehrt um, denn das Himmelreich ist nahe!“ (Mt. 4, 17).
Bischof Glettler: Ja, da müssen wir selbst vorangehen und diese Umkehr auch leben. Den Anderen Umkehr zu predigen, das ist immer leichter, als selbst aus der Umkehr zu leben.
In der Umkehr liegt innere Heilung, die in Medjugorje so oft geschieht, aber es geschehen auch viele körperliche Heilungen, die in der Chronik festgehalten werden. Auch wir durften eine Heilung in unserer Gemeinschaft miterleben. Eine Frau, die über 20 Jahre eine schwere Krankheit trug, die von den Ärzten als unheilbar galt, wurde während der Erscheinung in der Wiltener Basilika völlig gesund.
Bischof: Bestimmt würden mehr körperliche Heilungen geschehen, wenn unser Glaube groß genug wäre. Man darf sich aber nicht auf Heilungswunder fixieren. Gott ist kein Automat, der auf unseren Einwurf von Gebeten und Wünschen reagieren muss. Mit einem echten Vertrauen auf Gott könnte es mehr Heilungen geben, seelische, psychische und eben auch körperliche. „Geht, heilt und verkündet!“ ist der Auftrag, den Jesus Seinen Jüngern gegeben hat und damit auch uns.
Das will uns auch die Gottesmutter in Medjugorje lehren, wenn Sie sagt: “Übergebt euch Gott, damit Er euch heilen und trösten kann!“ (Bot. 25.6.88)
Danke, lieber Herr Bischof Hermann, Sie haben uns heute sehr viel gegeben. Wir wünschen Ihnen Alles Gute für Ihre weitere Arbeit im Reiche Gottes!
Die Gebetsaktion MEDJUGORJE dankt Maria Elfriede Lang-Pertl herzlich für dieses Interview, ebenso wie Bischof Herman Glettler für sein Wohlwollen gegenüber Medjugorje. Beten wir, wie uns die Muttergottes so oft bittet, viel für unsere Hirten!
Der 11. Februar, der Gedenktag „Unserer Lieben Frau von Lourdes“, wird zugleich auch als Welttag der Kranken begangen. Papst Johannes Paul II. hat diesen Gedenktag 1993 ins Leben gerufen, um jene Menschen besonders in den Mittelpunkt zu stellen, die in der Zeit des Krankseins verstärkt Unterstützung, Zuwendung und Gebet brauchen.
In Medjugorje hat die Muttergottes Jelena Vasilj, die die Gnade hat die Muttergottes im Herzen zu sehen und zu hören, ein Gebet für die Kranken geschenkt. Jelena berichtet, dass ihr die Muttergottes gesagt hat: „Liebe Kinder! Das mir liebste Gebet, das ihr über einen Kranken sprechen sollt, ist dieses.“ Danach gab sie ihr folgendes Gebet:
O mein Gott,
dieser Kranke, der jetzt vor Dir ist,
ist gekommen, um Dich für das zu bitten,
was ihm als das Wichtigste erscheint:
Das, was er wünscht, empfindet er als das Allerwichtigste.
Aber Du, Herr, gib ihm diese Worte ins Herz:
„Wichtig ist, dass die Seele gesund ist!“
Herr, es soll sich an ihm
Dein heiliger Wille in allem erfüllen!
Wenn du es willst,
soll er die Gesundheit erhalten.
Wenn es aber Dein Wille ist,
soll er weiterhin sein Kreuz tragen.
Und ich bitte Dich für uns, die wir
für ihn beten: Reinige unsere Herzen,
damit wir würdig sind, dass Du durch uns
Deine heiligen Gnaden schenkst.
Behüte ihn und erleichtere seine Schmerzen!
Dein heiliger Wille soll sich an ihm erfüllen
und Deine göttliche Liebe soll sich
an ihm offenbaren.
Hilf ihm, dass er tapfer das Kreuz trägt.
Danach betet dreimal „Ehre sei dem Vater..“
Nehmen wir den Welttag für die Kranken zum Anlass, dieses Gebet für kranke und leidende Menschen in unserer Umgebung zu sprechen und es gemeinsam mit ihnen zu beten. Gebet und Nähe sind ein wahrer Trost für leidende Menschen.
Wenn Sie dieses und vier weiter Gebete der Muttergottes gegeben an Jelena Vasilj, in einem praktischen kleinen Faltblatt bestellen möchten, finden Sie dieses in unserem Shop unter: https://www.gebetsaktion.at/shop/gebetsfaltblatt/
In der aktuellen Ausgabe unserer Zeitschrift MEDJUGORJE erwarten Sie interessante Interviews, berührende Glaubenszeugnisse, die Botschaften der Muttergottes vom 25. und 2. des Monats und vieles mehr!
Inhaltsverzeichnis von Heft 136
Interview mit Erzbischof Hoser
Interview mit Pater Marinko Sakota
Gespräch mit der Seherin Marija Pavlović-Lunetti
Der ORF in Medjugorje
Zeugnis: Auf Hochzeitsreise in Medjugorje
Interview mit Sr. Ivanka
Zeugnis von Benedetta Frigerio
Interview mit Pater Petar Ljbčić
Jährliche Erscheinung von Jakov Čolo
Interview mit Guido Matirani
Nachruf Dr. Johannes Gamperl
Die Botschaften vom 2. und 25. des Monats
Sind Sie noch kein Abonnent? Dann bestellen Sie sich unsere vierteljährlich erscheinende Zeitschrift MEDJUGORJE gleich hier und werden Sie Abonnent ! Viel Freude und Gewinn beim Lesen!
Am 2. Februar 2020 hat uns die Muttergottes durch die Seherin Mirjana Dragicevic-Soldo eine wunderschöne Botschaft voller Wahrheit, Klarheit und Liebe überbracht.
Die Muttergottes beginnt damit, dass sie sagt, was Gott Großes an ihr getan hat. „Durch das Werk der Entscheidung und der Liebe Gottes bin ich auserwählt worden, die Mutter Gottes und eure Mutter zu sein.“ Maria wurde die unfassbar große Gnade zuteil, dass Gott durch sie Mensch wurde. Durch das Wirken des Heiligen Geistes hat sie ein Kind empfangen, das zugleich wahrer Gott und wahrer Mensch ist – Jesus Christus. Die Muttergottes verwendet für dieses Geheimnis einen liturgischen Begriff, wenn sie sagt, dass sie der „Kelch des Gottesmenschen“ war.
Den Begriff Kelch kennen wir von der Eucharistiefeier; der Wein im Kelch wandelt sich durch die Konsekrationsworte des Priesters zum heiligen Blut Christi. Ähnlich wie der Kelch das Blut Christi trägt, so hat Maria den kleinen, heranwachsenden Jesus neun Monate unter ihrem Herzen getragen. Maria war, so kann man sagen, die erste, die die heilige Kommunion empfangen hat. Sie war der erste Kelch, die erste Patene und die erste Monstranz. Als die große, eucharistische Frau ermutigt uns die Muttergottes, die Eucharistie zu empfangen und sagt: „Ihr werdet die Kraft in der Eucharistie, meinem Sohn, der euch mit Seinem Leib nährt und mit Seinem Blut stärkt, finden.“ Die konsekrierte Hostie und der konsekrierte Wein sind in Wahrheit der heilige Leib und das heilige Blut Christi. Wir dürfen alle Kraft und alle Gnaden, die wir brauchen aus dieser Quelle schöpfen.
In der Eucharistie wird die Kreuzigung Jesu gegenwärtig gesetzt. Die Kreuzigung Jesu geschah zu einem bestimmten historischen Zeitpunkt an einem bestimmten historischen Ort: nämlich im Jahr 33 vor den Mauern Jerusalems. Als im Tempel gerade die Lämmer für das jüdische Pessachfest geschlachtet wurden, wurde Jesus vor den Mauern der Stadt gekreuzigt. Jesus ist das wahre Lamm Gottes, das für uns geschlachtet worden ist und uns damit das ewige Heil und die Erlösung geschenkt hat. Gott wollte aber, dass alle Menschen Heil und Erlösung empfangen können, nicht nur jene, die damals anwesend waren. Aus diesem Grund hat er uns die Sakramente und vor allem die Eucharistie geschenkt. In der Eucharistie wird die Kreuzigung Jesu für alle Menschen, zu allen Zeiten und an allen Orten der Welt geheimnisvollerweise gegenwärtig gesetzt. Wenn wir an der Eucharistiefeier teilnehmen, ist es so, als wären wir im Jahre 33 im Kalvarienberg dabei: wir stehen mit Maria und Johannes unter dem Kreuz Jesu.
Deshalb sagt uns die Muttergottes in ihrer Botschaft vom 2. Februar 2020, gleich nachdem sie von der Eucharistie gesprochen hat: „Meine Kinder, faltet eure Hände und schaut in Stille das Kreuz an.“ Wir sollen in Stille das Kreuz anschauen und es betrachten.
Der heilige Pater Pio wurde einmal gefragt in welcher Haltung man die Heilige Messe mitfeiern soll. Darauf antwortete er: „Man soll mitleiden und mitlieben.“ Wenn wir auf das Kreuz schauen und die Heilige Messe mitfeiern, sollen wir Jesu Leiden mitleiden, wir sollen versuchen zu erahnen, wie viele Schmerzen Jesus für uns ertragen hat. Jesus hat dies alles auf sich genommen, weil er uns unendlich und ohne Maß, vor jeder Leitung und ohne jede Bedingung liebt. Wir sollen Jesu Leiden mitleiden und Jesu Liebe mitfühlen.
Die Muttergottes sagt weiter: „Auf diese Weise schöpft ihr den Glauben, damit ihr in weitergeben könnt, schöpft ihr die Wahrheit, damit ihr unterscheiden könnt, schöpft ihr die Liebe, um zu wissen, wie man wirklich liebt.“ Im Kreuz und in der Eucharistie schöpfen wir aus der Quelle des Heils. Wir schöpfen lebendiges Wasser; wir schöpfen Glaube, Wahrheit und Liebe. Diesen wahren katholischen Glauben sollen wir auch an andere weitergeben. Die Wahrheit soll uns helfen gut und böse, richtig und falsch, die Stimme der Welt und die Stimme des Heiligen Geistes voneinander zu unterscheiden. Schließlich lernen wir, wenn wir auf das Kreuz schauen, wie man wirklich liebt. „Es gibt keine größere Liebe, als wenn jemand sein Leben für seine Freunde hingibt“, sagt Jesus im Johannesevangelium (Joh 15,13). Liebe ist Hingabe. Diese größtmögliche Form der Hingabe sehen wir am Kreuz und am Altar, wenn sich Jesus mit Leib und Blut, Seele und Gottheit für uns hingibt.
Schließlich möchte ich Sie und mich dazu einladen, die Botschaft der Muttergottes nicht nur zu lesen, sondern ihre Bitten auch wirklich in die Tat umzusetzen. Nehmen wir uns in den nächsten Tagen Zeit, um uns vor ein Kreuz zu setzen und es in Stille zu betrachten. Nehmen wir uns die Zeit in Ruhe und Sammlung an einer Heiligen Messe teilzunehmen und die heilige Eucharistie zu empfangen. Jesus ist in dieser Welt gegenwärtig, er wartet auf uns im Geheimnis seines Kreuzes. Er möchte uns durch das Gebet vor dem Kreuz Heil und Gnade, Wahrheit, Glauben und Liebe schenken. Diesen Glauben sollen wir dann auch an andere weitergeben, mit Seiner Liebe sollen wir dann auch unseren Nächsten lieben.
„Liebe Kinder! Durch das Werk der Entscheidung und der Liebe Gottes bin ich auserwählt worden, die Mutter Gottes und eure Mutter zu sein. Aber auch durch meinen Willen und meine unermessliche Liebe zum himmlischen Vater und mein vollkommenes Vertrauen in Ihn, war mein Leib der Kelch des Gottmenschen. Ich war im Dienst der Wahrheit, der Liebe und der Erlösung, wie ich auch jetzt hier bei euch bin, um euch, meine Kinder, Apostel meiner Liebe, aufzurufen, Träger der Wahrheit zu sein, um euch aufzurufen, Seine Worte – die Worte des Heils – durch euren Willen und eure Liebe zu meinem Sohn zu verbreiten, dass ihr mit euren Werken all jenen, die meinen Sohn nicht kennengelernt haben, Seine Liebe zeigt. Ihr werdet die Kraft in der Eucharistie, meinem Sohn, der euch mit Seinem Leib nährt und mit Seinem Blut stärkt, finden. Meine Kinder, faltet eure Hände und schaut in Stille auf das Kreuz. Auf diese Weise schöpft ihr den Glauben, damit ihr ihn weitergeben könnt, schöpft ihr die Wahrheit, damit ihr unterscheiden könnt, schöpft ihr die Liebe, um zu wissen, wie man wirklich liebt. Meine Kinder, Apostel meiner Liebe, faltet die Hände, schaut auf das Kreuz, nur im Kreuz ist das Heil. Ich danke euch.“