Franz Gollowitsch ist am 30. August 2020 im 84. Lebensjahr im Kreis seiner Familie von uns gegangen. Franz Gollowitsch war immer – besonders für die österreichischen Medjugorje-Pilger – ein Innbegriff eines Organisators von Medjugorje-Wallfahrten. Am 12. Juli 1985 kam er das erste Mal nach Medjugorje und dieser Ort hat ihn vollkommen verändert. In vielen Gesprächen hat er uns erzählt, wie er bis 30 mal pro Jahr in den darauffolgenden Jahren Pilgerfahrten zur Gospa, zur Königin des Friedens, organisiert hat. Über 570 Pilgerfahrten hat er geleitet und ist zum Teil den Bus auch selbst gefahren. Seine überzeugend und tiefe Religiosität hat unzähligen Menschen die Liebe zur Muttergottes eröffnet.
Er war einer der wenigen, der auch in der Zeit des bosnischen Bürgerkrieges immer wieder nach Medjugorje gefahren ist und den Menschen auch materiell geholfen hat.
Franz Gollowitsch war ein besonderer Mensch, der nicht nur als fleißiger Unternehmer immer eine positive Energie verbreitet hat, sondern auch die Botschaften der Muttergottes von Medjugorje mit seinem Leben verbreitet hat. Der Muttergottes – der Königin des Friedens – hat er ganz sein Leben anvertraut. Als Apostel und Zeuge ihres Kommens war er immer bereit, nach all seinen Kräften für die Gospa da zu sein.
Lieber Franz, auch wir von der Gebetsaktion danken Dir von ganzem Herzen für alles was Du Gutes getan hast. Ruhe in Frieden! Der liebe Gott soll Dir im Himmelreich eine neue Heimat bereiten und die Muttergottes, die immer in Deinem Herzen war, soll Dich empfangen.
Betrachtung zur Botschaft der Muttergottes vom 25. August 2020
Das Jahr 2020 ist in den Köpfen vieler Menschen wahrscheinlich schon als Katastrophenjahr verankert. Krise ist das Wort, das aller Orten zur Beschreibung dieser Tage herangezogen wird. Wie überraschend, man könnte auch sagen tröstend, ist es da, wenn uns die Gottesmutter gleich nach ihrem Gruß zu ruft: „Dies ist eine Zeit der Gnade!“ Vielleicht scheint es dem einen oder anderen irritierend unter den gegebenen Umständen diese Worte zu hören. Jedoch sind sie ein deutlicher Hinweis, dass egal was um uns herum passiert Gnaden geschenkt werden. Inmitten von Unsicherheit und Orientierungslosigkeit können wir Gott begegnen. Das tun wir zunächst im Gebet. Es ist der Ort, an den wir vor allem in Situationen der Hoffnungslosigkeit zurückkehren. In so manchem Sturm des Lebens kann es vorkommen, dass wir diese Quelle der Gnaden aus den Augen verlieren, deshalb brauchen wir Hilfe. Maria erinnert uns in ihrer Botschaft an diesen Ort. „Ich rufe euch (…) von neuem auf, zu Gott und dem Gebet zurückzukehren“, dieses Wort und die Nähe unserer himmlischen Mutter wollen uns zu Gott führen und Orientierung geben. Wir wissen, dass wir immer wieder umkehren müssen um auf dem festen, tragfähigen Grund zurückzukehren, der Gott ist. Paulus ruft im 1 Korintherbrief (3,11f) die Gläubigen auf, bei Jesus Christus zu bleiben, welcher der einzige tragfähige Grund ist. Zu ihm müssen wir immer zurückkommen, wenn wir bemerken, dass wir beginnen unser Leben auf Sand zu bauen. Tun wir es nicht, haben wir keine Zukunft und keinen Frieden. Die Suche nach Jesus ist immer mit einer persönlichen Bekehrung und der Veränderung zum Guten hin verbunden. Wer auf Christus baut, baut sicher und er wird Freude finden in der Verbindung mit Ihm oder wie die Muttergottes sagt: „Das Gebet wird zur Freude.“
Diese Freude gibt uns auch Zuversicht. Bei Gott finden wir die sichere Hoffnung, dass das Böse nicht das letzte Wort hat. Auch wenn uns in dieser Welt Sünde und Leid oft endlos und übermächtig erscheinen, dürfen wir vertrauen und fest im Glauben stehen: Gott ist stärker. „Das Böse wird enden, und der Friede wird in euren Herzen und in der Welt herrschen.“ Wie eindringlich ist der Ruf: „Betet, betet, betet!“ Maria weiß, wie leicht wir versucht sind aufzugeben und die letzte Hoffnung zu verlieren. Sie weiß aber auch, dass Gebet uns stärkt und tiefe Wurzeln schlagen lässt. Christus ist der Grund auf dem wir unser Leben bauen – das Gebet ist das Fundament. Der Bau unseres Lebens ist in dieser Welt nie vollendet. Immer gibt es etwas zu erneuern – zu verbessern. Das ist die Umkehr, die neu Ausrichtung auf Gott hin. Damit wir bei dieser Arbeit nicht müde werden und erschöpft stehen bleiben, begleitet uns Maria und hält für uns Fürsprache bei Jesus. Er schenkt neue Kraft und neue Hoffnung.
Bruder Niklas Müller, Gemeinschaft Maria Königin des Friedens
„Liebe Kinder! Dies ist die Zeit der Gnade. Ich bin mit euch und ich rufe euch, meine lieben Kinder, von neuem auf, zu Gott und dem Gebet zurückzukehren, bis euch das Gebet zur Freude wird. Meine lieben Kinder, ihr habt keine Zukunft und keinen Frieden, bis euer Leben mit der persönlichen Bekehrung und der Veränderung zum Guten beginnt. Das Böse wird enden, und der Friede wird in euren Herzen und in der Welt herrschen. Deshalb, meine lieben Kinder, betet, betet, betet! Ich bin mit euch und ich halte vor meinem Sohn Jesus Fürsprache für jeden von euch. Danke, dass ihr meinem Ruf gefolgt seid!“
Dr. Maximilian Domej zu Gast bei Radio Maria Österreich
Am 24. August 2020 war der Vereinsobmann und Mitbegründer der Gebetsaktion – Dr. Maximilian Domej – bei Radio Maria Österreich eingeladen, um über die „Gebetsaktion MEDJUGORJE – Maria Königin des Friedens“ zu sprechen.
In der Sendung „Bei uns zu Gast“ erzählte er davon, wie es dazu kam, dass er die Gebetsaktion MEDJUGORJE Wien 1985 mitbegründete. Er sprach über seine erste Reise nach Medjugorje, die Namensgebung „Gebetsaktion“, die Aufgabe der Gebetsaktion und ihre Entwicklung bis zum heutigen Tag. Mit besonderer Freude berichtete er von der Neuerscheinung „Medjugorje Spezial – Wie alles begann“ und von den MEDJUGORJE-Heften Nummer 1 bis zur aktuellen Ausgabe 138. Außerdem gab Dr. Domej ein paar Einblicke in seine persönliche Arbeit und Hingabe an die Muttergottes und ihre Botschaften, deren Verbreitung seine Arbeit in der Gebetsaktion dient.
Sie können diese spannende Sendung direkt hier auf unserer Homepage nachhören oder über die Radiothek von Radio Maria Österreich:
Medjugorje-Woche in der Pfarre Riedau von 24. – 28. August 2020
Die Pfarre Riedau am Inn hatte eigentlich vor von 24. bis 28. August 2020 eine Pilgerreise nach Medjugorje zu machen. Da diese Reise coronabedingt abgesagt werden musste, hat sich die Pfarre ein Alternativprogramm überlegt. Von 24. bis 28. August 2020 findet eine Medjugorje-Woche in der Pfarre Riedau statt! Eine Anmeldung dafür ist erforderlich. Informationen zur Anmeldung: MedjugorjeWoche-1
Die neue Ausgabe unserer Quartalszeitschrift „MEDJUGORJE 138“ ist da!
In unserer neuesten Ausgabe erwartet Sie:
ein berührendes Interview mit der Seherin Marija Pavlović-Lunetti
ein Bericht von Pater Iganz Domej darüber, wie er Medjugorje in den letzten Monaten während der Ausgangsbeschränkungen erlebt hat
ein Zeugnis von Seher Jakov Čolo über die Gründung des Vereins „Hände Mariens“
eine lebendige Predigt von Pfarrer Roger Ibounigg über seine Beziehung zu Medjugorje und der Königin des Friedens
ein Interview mit dem Franziskanerpater und langjährigen Pfarrer von Medjugorje Pater Tomislav Pervan
Bericht vom 39. Jahrestag der Pilgerin Kristina Malina-Altzinger
Zeugnis des Zeitzeugen Miljenko Vasilj über den Beginn der Erscheinungen
Botschaften der Muttergottes an die Seher Marija, Ivan und Ivanka
eine berührende Kurzbiografie von Chiara Corbella Petrillo, deren Seligsprechungsverfahren bereits eröffnet ist
und vieles mehr!
Bestellen Sie sich Ihre Ausgabe unseres Heftes und „pilgern Sie“ dadurch nach Medjugorje! Tauchen Sie ein in die Liebe der Muttergottes und schenken Sie unser Heft auch an andere weiter!
Christen in Bedrängnis – Betrachtung zur Botschaft am 25. Juli 2020
„In dieser friedlosen Zeit, in der Satan Seelen erntet, um sich zu sich zu ziehen…“ Mit diesen Worten beginnt die Botschaft der Muttergottes vom 25. Juli 2020. Die Muttergottes spricht immer wieder sehr klar von der Existenz und dem Wirken des Teufels. Wenn Satan wirkt und Menschen auf seinen Seite zieht, sollen wir im Gebet verharren, „damit ihr im Gebet den Gott der Liebe und der Hoffnung entdeckt“.
Das Gegenteil von Angst ist oft Hoffnung. Die Menschen haben heute Angst vor der Zukunft. „Habt keine Angst!“, hat uns die Muttergottes bereits unzählige Male in ihren Botschaften gesagt. „Meine lieben Kinder, nehmt das Kreuz in die Hände. Möge es euch Ermutigung sein, damit die Liebe immer siegt“. Das Kreuz, ursprünglich Zeichen des Todes, ist zum Zeichen der Hoffnung, der Kraft, des Lebens geworden. Das Kreuz soll uns immer daran erinnern, dass unser Leid nicht sinnlos ist, auch wenn es oft sinnlos erscheint. Leiden möchte heute keiner, nicht leiden zu wollen ist verständlich. Doch hört der Wert und die Größe des Lebens nicht mit dem Leid auf. Viele heilige Menschen beweisen, dass selbst im großen Leid, der Mensch zu Großem und Gutem fähig ist. Unser Ziel ist die Heiligkeit im Himmel, denn im Vergleich zur Ewigkeit ist unser Leben hier auf Erden bloß ein Wimpernschlag.
„Jetzt, wo das Kreuz und der Glaube verworfen sind.“ Im Durchschnitt werden jeden Tag zwei Kirchen und christliche Einrichtungen in Frankreich geschändet, beschädigt bzw. angezündet. In Amerika erleben wir eine Welle des Vandalismus gegen die Kirche. Der Hass äußert sich durch die Zerstörung, Köpfung, Beschmierung oder das Anzünden von unzähliger Jesus- und Marienstatuen. Außerdem wurden an einem Tag, am 11. Juli 2020, zwei große Kirchen in Amerika zerstört. In Ocala fuhr ein Kleinbus die Türen einer Kirche ein uns setzte danach die große Kirche in Brand. Die andere große und bereits 230 Jahre alte Kirche „Mission St. Gabriele“ wurde in Los Angeles in Brand gesetzt. In China wurden seit April 500 Kreuze von Kirchen entfernt. Außerdem werden in China an Christen keine finanziellen Hilfen ausgezahlt, solange sich christliche Symbole in der Wohnung befinden. Aber auch in Tirol (Österreich) wurde vor wenigen Tagen zwei Mal versucht eine Kirche anzuzünden.
1 von 9 Christen weltweit erlebt aufgrund des Glaubens einen schweren Grad der Verfolgung.
Die Word Watch List hat 2020 festgehalten, dass jeden Tag acht Menschen aufgrund des Glaubens getötet werden, jede Woche 182 Kirchen oder christliche Gebäude zerstört werden und jeden Monat 309 Christen aufgrund ihres Glaubens ins Gefängnis geworfen werden.
Es ist gut sich ein reales Bild über die Situation der Christen weltweit zu machen. Um dann noch mehr für sie zu beten und für sie auch öffentlich einzustehen. Egal wie aussichtslos und traurig die Situation auch sein mag, haben wir doch einen Gott, der selbst aus dem Leiden und Sterben am Kreuz die Auferstehen und das Leben gemacht hat. Maria soll uns hier Vorbild sein. Sie war bis zum Tod am Kreuz bei Jesus, auch wenn sie nicht alles verstanden und den Sinn nicht gesehen hat – sie ihn dennoch im Leid und Tod begleitet. Sie war da. Sie hat die Situation angenommen und Gott weiterhin vertraut.
„Seid Widerschein und Vorbild mit euren Leben“ Die Muttergottes traut uns viel zu. Jetzt wo die Welt sich immer stärker und offensichtlicher vom Glauben und dem Kreuz entfernt, sollen wir – du und ich – Widerschein und Vorbild sein. Gemeinsam können wir viel verändern. Die Muttergottes überträgt uns Verantwortung. Durch ihre Botschaften lehrt sie uns Aposteln ihrer Liebe zu werden. Sie braucht uns, unsere Gebete, aber auch unser tägliches Leben, welches auf Gott hin gerichtet ist. Damit andere die Kraft, Liebe und Hoffnung erleben, die nicht von der Welt stammen kann. Sie braucht jeden, keiner ist sinnlos, jeder kann an seinem Ort und auf seine Weise helfen, dass Jesus wieder präsenter und relevanter ist. Beginnend bei sich und seiner Familie müssen wir Gott täglich neu einladen und unser Kreuz auf uns nehmen, damit Gott so auch in und durch unser Leben Wunder wirken kann. Denn nur so ist „die neue Welt des Friedens möglich“.
15. August – Hochfest der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel
Am 15. August feiert die Kirche das Fest Maria Himmelfahrt, die Assumptio Mariens, also die leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel.
Die leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel ist eines der vier marianischen Dogmen der Kirche. Es wurde am 1. November 1950 von Papst Pius XII. feierlich mit folgenden Worten verkündet: „Die unbefleckte, immerwährende jungfräuliche Gottesmutter Maria ist, nachdem sie ihren irdischen Lebenslauf vollendet hatte, mit Leib und Seele in die himmlische Herrlichkeit aufgenommen worden.“ (DH 3909)
Diese Formulierung zeigt, dass das Geheimnis der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel auf das Engste mit den anderen marianischen Dogmen – ihrer unbefleckten Empfängnis, ihrer immerwährenden Jungfräulichkeit und ihrer Gottesmutterschaft – verbunden ist. So wie der himmlische Vater Maria vom Makel der Erbsünde befreit hat, wie Er ihre Jungfräulichkeit vor, während und nach der Geburt bewahrt hat und sie zu Seiner besonderen Wohnung machte, so hat Er sie auch bei ihrem Übergang vom irdischen ins ewige Leben vor der Verwesung des Leibes bewahrt.
Dazu schreibt der heilige Robert Ballarmin: „Wer könnte wohl, frage ich, glauben, dass die heilige Bundeslade, die Wohnung des Wortes Gottes, der Tempel des Heiligen Geistes, zusammengebrochen sei? Mich schaudert, auch nur zu denken, dass der jungfräuliche Leib, in dem Gott Fleisch wurde, der Gott geboren, genährt und gehegt hat, in Staub verwandelt oder den Würmern zur Speise überlassen wurde.“
Aufgrund ihrer besonderen Stellung im Heilsplan Gottes ist Maria auf das Engste mit ihrem Sohn Jesus verbunden. Jesus hat als durch seinen Tod am Kreuz den Tod besiegt und ist glorreich auferstanden. Als Krone ihrer vielen Gnadenvorzüge wurde es Maria geschenkt, dass sie in besonderer Weise am Sieg ihres Sohnes über den Tod teilhat und gänzlich vor der Verwesung im Grab verschont blieb. So erstrahlt sie in der Herrlichkeit des Himmels zur Rechten ihres Sohnes, des unsterblichen Königs der Ewigkeit, als Seine Königin. Dass Maria jedoch glorreich mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen wurde, ist schon von der frühen Christenheit geglaubt und gefeiert worden. 1950 wurde es schließlich als – für alle Katholiken zu glaubende – Wahrheit, definiert.
In den Marienbotschaften von Medjugorje gibt es eine Botschaft, in der die Muttergottes über ihre eigene Aufnahme in den Himmel spricht. Am 2. Februar 2016 sagte sie über die Seherin Mirjana:
„Ich schaue euch mit Liebe, mit mütterlicher Liebe, an. Ich kenne euch, ich kenne eure Schmerzen und Traurigkeiten, weil auch ich in Stille gelitten habe. Mein Glaube gab mir Liebe und Hoffnung. Ich wiederhole: Die Auferstehung meines Sohnes und meine Aufnahme in den Himmel sind für euch Hoffnung und Liebe. Deshalb, meine Kinder, betet, dass ihr die Wahrheit erkennt, dass ihr einen festen Glauben habt, der euer Herz führen wird und der eure Schmerzen und Leiden in Liebe und Hoffnung verwandeln kann. Ich danke euch.“
Was für eine Gnade, dass wir über die Seherin Mirjana hören dürfen, wie die Muttergottes über ihre eigene Aufnahme in den Himmel spricht! Interessant ist, dass die Muttergottes nicht lange und ausgiebig über sich selbst spricht, sondern die Betonung darauf legt, was ihre Aufnahme in den Himmel für uns bedeutet. Die Muttergottes würde sich nie selbst in den Mittelpunkt stellen, nie würde sie sich selbst wichtigmachen, sondern immer ist ihr Herz bei Gott und bei uns Kindern, denen sie zu helfen versucht! So sagt die Muttergottes, dass ihre Aufnahme in den Himmel für uns Hoffnung und Liebe ist.
Denken wir über diese beiden Aussagen nach. Ihre Aufnahme in den Himmel ist unsere Hoffnung. Warum? Die Aufnahme Mariens ist unsere Hoffnung, weil sie uns zeigt, für welch erhabenes Ziel wir bestimmt sind! Das Ziel des menschlichen Lebens ist es, ein Himmelsbewohner zu werden, einmal mit Leib und Seele Gottes Angesicht zu schauen. Dieses Ziel hat Maria bereits vor allen anderen Menschen erreicht. Seit ihrem Übergang ins ewige Leben bewohnt sie mit Leib und Seele den Himmel. Allen anderen geretteten Menschen wird diese Gnade erst am Jüngsten Tag zuteilwerden. Erst beim Ende der Welt, wenn Jesus in Herrlichkeit wiederkommt, werden alle Geretteten mit einem neuen, verklärten Auferstehungsleib in die Herrlichkeit des Himmels eingehen. Die Aufnahme Mariens in den Himmel ist deshalb unsere Hoffnung, weil Maria einst so war, wie wir jetzt sind – Menschen mit Leib und Seele auf der Erde. Und sie ist unsere Hoffnung, weil ihre Aufnahme uns zeigt, dass wir einst so sein werden, wie Maria jetzt ist – mit Leib und Seele im Himmel.
Weiter sagt die Muttergottes, dass ihre Aufnahme in den Himmel für uns Liebe ist. Was könnte die Aufnahme Mariens anderes sein, als ein reiner und übergroßer Ausdruck der Liebe Gottes zu uns? Gott möchte nicht, dass Seine Kinder dem ewigen Tod anheimfallen, den wir als Folge unserer Abkehr von Gott, unserer Sünden, verdient hätten. Darum hat Er Seinen Sohn Jesus gesandt, der uns durch seinen Sühnetod am Kreuz der Macht Satans und der Hölle entrissen hat. Durch Seinen Tod und Seine Auferstehung hat Jesus Satan, Tod und Sünde besiegt und uns das Tor des Paradieses geöffnet. Durch Gottes unendliche Liebe und die Mitwirkung des Menschen muss der Mensch das Feuer der Hölle nicht erleiden, sondern darf auf ewig Gottes Liebe schauen und auf ewig mit Ihm vereint leben. Gibt es ein größeres Geschenk, gibt es eine größere Liebe, als wenn einer sein Leben opfert, damit der andere sein Leben nicht verliert? Diese übergroße Liebe Gottes zu uns, wird in der Auferstehung Jesu und in der Aufnahme Mariens in den Himmel sichtbar. Aus Liebe ist Jesus für uns gestorben und auferstanden und aus Liebe hat Gott Maria vor der Verwesung ihres Leibes bewahrt. Dies geschah, um uns einen Vorausblick auf unsere mögliche Zukunft zu geben: alle Geretteten werden am Ende der Zeit mit Leib und Seele in die Herrlichkeit des Himmels eingehen. Möge Maria uns helfen und uns Fürsprecherin sein, dass dies auch unsere Zukunft sei.
Neuauflage: „Botschaften der Muttergottes an Mirjana Dragičević-Soldo“
Ab sofort erhalten Sie bei uns die erweiterte und vervollständigte Neuauflage unseres Buches: „Botschaften der Muttergottes an Mirjana Dragičević-Soldo“.
Als die Muttergottes der Seherin Mirjana am 18. März 2020 sagte, dass sie ihr von nun an nicht mehr am jeweils 2. des Monats erscheinen wird, ging eine wichtige Periode in der Geschichte von Medjugorje zu Ende. Viele Jahre lang erschien die Muttergottes der Seherin Mirjana am jeweils 2. des Monats und gab ihr wunderschöne, eindrucksvolle Botschaften.
Im vorliegenden Buch sind alle dokumentierten Botschaften vom 2. des Monats bis zum Ende der Erscheinungen im März 2020 gesammelt. Darüber hinaus finden sich im Buch die Jahresbotschaften an die Seherin Mirjana am 18. März sowie einige außerordentliche Botschaften.
Jede einzelne Botschaft ist eine Kostbarkeit und spricht von der Liebe und Mütterlichkeit Mariens, mit der sie uns immer wieder von Neuem aufruft, den Weg der Heiligkeit zu gehen. Das vorliegende Buch ist ein großer Schatz für alle, die dem Ruf und der Einladung der Muttergottes folgen möchten, um ein Apostel ihrer Liebe zu werden.
Mit dem Abendprogramm am 5. August 2020 ging das 31. Jugendfestival in Medjugorje (das „Mladifest“) zu Ende. Wir dürfen sehr dankbar sein, dass das Jugendfestival – wenn auch in anderer Form – auch in diesem Jahr stattfinden konnte. Über den, in 20 Sprachen simultanübersetzten, Livestream von Radio Mir Medjugorje konnten Millionen Menschen auf der ganzen Welt das Jugendfestival auch zu Hause mitverfolgen.
Erstmal in der Geschichte des Jugendfestivals wurde dieses mit einer Botschaft des Papstes eröffnet, die der Nuntius von Bosnien und Herzegowina, Luigi Pezzuto, verlas. Papst Franziskus ermutigte darin die jungen Menschen: „Das große Vorbild der Kirche des jungen Herzens, die bereit ist, Christus mit neuer Frische und Treue zu folgen, bleibt immer die Jungfrau Maria. Möge euch dieses Beispiel inspirieren und euch ein Wegweiser sein! Maria ist die Mutter, die über uns, ihre Kinder, wacht.“
Die Katechesen und Gottesdienste wurden neben dem päpstlichen Nuntius Luigi Pezzuto vom Apostolischen Visitator für Medjugorje, Erzbischof Henryk Hoser, von Kardinal Vinko Puljić, von Erzbischof Tomo Vukšić sowie vom Franziskanerprovinzial Miljenko Šteko geleitet. Ein besonderer Dank gilt dem Pfarrer von Medjugorje – Pater Marinko Šakota – ohne dessen unermüdlichen Einsatz das Jugendfestival nicht möglich wäre.
Zum Abschluss des Jugendfestivals bat Pater Marinko Sakota, alle anwesenden Priester nach vorne zu kommen, um die Teilnehmer zu segnen. Die Priester streckten ihre geweihten Hände aus und beteten in Stille für die jungen Menschen. Dann spendete Pater Marinko den lateinischen Segen. Er ermutigte die jungen Menschen, in die Welt hinaus zu gehen und alles, was sie empfangen haben, auch an andere weiterzugeben.
Abschließend wurde in ausgelassener Stimmung gesungen, geklatscht und getanzt: „Hosanna, hosanna, hosanna – in der Höhe! Du bist König und Herr, du regierest mit Macht, deine Herrlichkeit ist offenbar – Hosanna in der Höhe!“
Jesus ist unser König und Herr, dem alle Macht gegeben ist, im Himmel und auf Erden. Bitten wir Ihn, dass das Jugendfestival im kommenden Jahr wieder in gewohnter Form stattfinden kann und dass sich nächstes Jahr wieder junge Menschen aus der ganzen Welt in Medjugorje versammeln können, um die Nähe, Fürsprache und Liebe der Muttergottes zu erfahren!
Ein besonderer Dank gilt unserem Korrespondenten in Medjugorje, der beim Festival vor Ort anwesend sein konnte und dessen Fotos und Interviews uns allen die Möglichkeit gaben, das Festival ein Stück weit aus der Ferne mitzuerleben. Ein großer Dank gilt auch Radio Mir Medjugorje für die Liveübertragungen und die gelungene Gestaltung des Livestreams.
Möge die Muttergottes alle segnen, die dieses Treffen möglich gemacht haben und möge sie uns bald wieder unter ihrem schützenden Mantel in Medjugorje zusammenführen!
„Als Hirte ermutige ich euch: Fürchtet euch nicht vor dem Leben!“ – Predigt von Kardinal Vinko Puljić beim 31. Jugendfestival
Die Abendmesse am letzten Tag des Jugendfestivals, am 5. August 2020, hielt der Kardinal und Erzbischof von Sarajevo Vinko Puljić. Als ehemalige Vorsitzende der Bischofskonferenz von Bosnien und Herzegowina und als Mitglied der Kongregation für die Evangelisierung der Völker predigte er voller Eifer und Elan und brachte den jungen Menschen nahe, sich von Maria zu Jesus führen zu lassen, um in Ihm die Fülle des Lebens, den Weg, die Wahrheit und das Leben zu entdecken. Alles, was wir suchen und ersehnen, finden wir in Jesus, so der Kardinal beim 31. Jugendfestival in Medjugorje. Im Folgenden die gesamte Predigt von Kardinal Vinko Puljić:
„Geehrter Provinzial, liebe Mitbrüder, Brüder und Schwestern, liebe Jugendliche, die ihr zum 31. Jugendfestival gekommen seid, und euch liebe ältere Jugendliche, ich grüße euch alle zusammen am Beginn meiner Predigt!
Am Beginn dieser Predigt stellt euch vor, dass ich ein virtuelles Interview mit euch machen würde, bei dem ich euch fragen würde: „Was hat dich hier zum Jugendfestival gebracht, in dieser Situation so wie sie ist?“
Ich bin überzeugt, dass einige von euch antworten würden: „Bei diesem Jugendfestival begegnet man Gott! Man erlebt die Nähe Gottes. Deshalb bin ich gekommen.“ Ich bin überzeugt, dass viele von euch das erleben. Vielleicht werden einige von euch sagen: „Ich bin leer. Meine Seele ist leer. Ich bin gekommen, um meinen Akku aufzufüllen, meinen Lebensakku, um die Herausforderungen des Lebens tragen zu können.“ Einige von euch werden vielleicht sagen: „Ich bin mit allem Möglichen belastet und ich habe mich selbst verloren. Ich bin gekommen, um mich selbst zu finden. Um Gott zu begegnen und um in mir Gott zu finden.“ Wie der heilige Augustinus sagen würde: „Gott, ich habe dich überall gesucht und Du warst in mir und ich außerhalb von mir.“ Ich bin überzeugt, dass einige sagen werden: „Ich paddle auf dem Boot herum, aber das Boot bewegt sich nicht, denn es ist angebunden. Egal wie sehr ich paddle und paddle, es geht nicht vorwärts. Ich bin gekommen, um mein Lebensboot in einer ehrlichen Beichte abzubinden, um mit voller Kraft ins Leben paddeln zu können.“ Man muss sich abbinden und in der Beichte eine Lossprechung bekommen. Einige von euch werden sich vielleicht in dieser Geschichte entdecken. Sie werden sagen: „Ich bin alleine, einsam. Zuhause hat man mich so erzogen, dass ich egoistisch nur an mich selbst denke. Und diese Erziehung macht mich unglücklich. Ich kann nicht nur davon leben, dass ich meinem Nutzen hinterher renne. Ich möchte die Freude im Geben finden, deshalb bin ich hierher gekommen.“ Ich bin überzeugt, dass einige von euch sagen würden: „Ich bin in Unfrieden, ich habe keinen Frieden. Ich bin gekommen, um hier den Frieden der Seele zu finden. Ich bitte die Muttergottes, die wir die Königin des Friedens nennen, dass sie mir den Frieden in der Seele erbittet, dass ich Friede in meiner Umgebung ausstrahlen kann.“ Einige von euch werden vielleicht sagen: „Ich bin gekommen, um den Menschen als meinen Mitreisenden zu erkennen.“ Denn wenn wir den Medien und der Politik folgen, sehen wir, dass es nur um Gegensätze und Widerstand geht und dass wir nicht gemeinsam reisen. Deshalb bin ich überzeugt, dass viele von euch genau das suchen werden: im Nächsten seinen Mitreisenden zu erkennen. Einige von euch werden sicherlich auch antworten: „Ich bin gekommen, um mein Leben kennen zu lernen. Zu erkennen welchen Wert es hat.“ Wie sehr bin ich bereit mich zu opfern? Es gibt keine Liebe ohne die Bereitschaft zum Opfer. Die wichtigste Lektion, die ich lernen muss, ist zu lieben. Weil Gott mich aus Liebe und für die Liebe geschaffen hat.
Wir sind wütend, weil sie so unglücklich und unzufrieden sind. Das seht ihr am besten, wenn ihr zum Beispiel in der Stadt umher geht, in eurem Land oder in unserem Land. Alle Leute laufen mürrisch herum. So wie es hier vor zwei Stunden geblitzt und gedonnert hat und du wartest, wann es wieder donnert – so schauen die Menschen aus. Unzufrieden laufen sie umher. Warum? Der Mensch kann nicht egoistisch und zugleich glücklich sein. Gott ist die Liebe und Er, die Liebe, hat uns aus Liebe und für die Liebe geschaffen. Einige von euch werden sagen: „Ich habe diese Antworten schon gehört. Dieser halbherzige Glaube bringt mich um. Das eine wird gelehrt, das andere wird getan. Ich bin gekommen, damit die Muttergottes mich zu Jesus führt.“ All das was ihr hier sucht, all das werden wir bei Jesus finden. Maria wird uns dorthin bringen. Deshalb die Botschaft des diesjährigen Jugendfestivals: „Kommt und seht!“ Nicht mit den Augen sehen, sondern mit dem Herzen und mit Glauben sehen. Den Auferstandenen will ich sehen! Nur Er kann uns die Antwort auf unsere Lebensfragen geben! Alles Suchen, jede Technik, jeder Erfolg, alles Wissen, kann nicht das geben, was Jesus gibt! Er gibt uns Seinen Frieden. Jesus sagt: „Glaubt an mich und an den, der mich gesandt hat!“ Deshalb ist es so wichtig, dass wir von Maria lernen, wie wir das Wort Gottes hören, annehmen und leben sollen. Ihr habt im Evangelium gehört, dass Maria und die Jünger Jesus gesucht haben. Die Menschen sagen zu Jesus: „Sie suchen dich.“ Und Er antwortet: „Wer ist meine Mutter, wer sind meine Brüder? Die, die das Wort Gottes hören und es befolgen.“ Gott gibt sich hin, aber ich muss offen sein, um zu empfangen. So wie Maria. Das Wort Gottes hören, es annehmen, damit es mir Wegweisung, Leitung und Halt wird. Deshalb, liebe Jugendliche, ihr habt so viel Deformiertes in euch. Man hat euch belogen und euch gesagt, dass man leben könnte ohne zu leiden. Die größte Lüge, die es überhaupt gibt ist, dass man leben könnte ohne zu leiden. Keiner hat es geschafft im Leben, der nicht genügend gelitten hat. Wenn ich mich in meinem Leben verwirklichen will, dann muss ich mutig sein und bereit zum Opfer. Ich sehe ihr tragt alle Symbole, die Fahnen der Länder und das ist verständlich. Das zeigt wer und was wir sind. Aber es gibt ein Symbol, das für alle Völker, für alle Gebiete der Erde gilt: es ist der gekreuzigte Christus. Er möchte vom Kreuz aus jeden einzelnen Menschen umarmen. Dieses Kreuz ist unsere Identität. Als man den heiligen Bonaventura gefragt hat, wo er eine so große Weisheit gewonnen hätte, antwortete er: „Das Buch des Kreuzes lese ich jeden Tag.“ Wir alle tragen das Kreuz als Symbol, dass wir Christen sind. Während der Belagerung, als die Türken geherrscht haben – und es scheint mir, dass sie wieder herrschen könnten – da haben unsere Mütter, Frauen und Kinder sich Kreuze eintätowiert, sie getragen, damit man weiß wer sie sind. Dieses Kreuz war ein Zeichen der Wiedererkennung: „Wir sind Christen!“
Warum erzählte ich euch das? Man muss wissen, wo man seine Wurzeln findet, seinen Halt im Leben und im Glauben. Wir dürfen nicht halbherzig sein, denn Halbherzigkeit tötet uns. Wir müssen aus Überzeugung wissen, warum wir leben. Wenn man euch belastet hat mit verschiedenen Deformationen – dem Eilen nach Genuss, nach Konsum – dann erkennt, dass ihr mit eurem eigenen Verstand den Weg entdecken könnt – und das ist Jesus! Jesus sagt: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben!“ Wir sollen uns mit ganzem Herzen für Ihn entscheiden, im Geist den Auferstandenen umarmen und uns nicht fürchten vor dem Leben. Solche Menschen sind fähig die Zukunft zu erbauen. Jammerlappen sind dazu nicht fähig. Nur die Menschen, die bereit sind für das Opfer! Opfer zu bringen, lernt man in der Schule des Kreuzes. Deshalb, liebe Jugendliche, wenn ihr eine Zukunft haben wollt, erlaubt, dass Maria euch zu Jesus führt. Kommt und seht! Kommt an die Seite Jesu, seht den Auferstandenen, nicht mit den irdischen Augen, sondern mit den Augen des Glaubens, damit die anderen – wenn du nach Hause zurückgekehrt bist – sehen, dass du Jesus begegnet bist, dass du Gott gefunden hast, dass Maria dich zu Ihm geführt hat. Die anderen sollen sich wünschen das Gleiche zu erleben, was ihr jetzt hier erlebt.
Ich freue mich, dass ich heute mit euch hier beten, Gott loben und preisen und die Fürsprache der Muttergottes für euch erbitten kann. Als Hirte ermutige ich euch: Fürchtet euch nicht vor dem Leben! Glaubt nicht alles, was man euch in Medien, im Fernsehen und in der Politik sagt. Sie müssen das so tun. Denk mit deinem eigenen Kopf! Deine Füße tragen deinen eigenen Kopf. Ihr wisst, dass auf Medikamentenfläschen oft steht: Vor Gebrauch schütteln. Schüttel auch deinen Kopf ein bisschen, wenn du etwas entscheiden musst. Der, der liebt hat keine Furcht zu entscheiden. Denen, die immer Angst haben, dass sie etwas verlieren werden, wenn sie an Gott glauben, möchte ich sagen: Wenn du Gott liebst, kannst du nie, nie verlieren!
Dieses Jugendfestival, das seit 31 Jahren gefeiert wird, möge euch ermutigen, im Glauben die Welt zu verändern, weil ihr euch für den auferstandenen Christus entschieden habt. Auf diesem Weg möge euch unsere Mutter Maria schützen. Amen.“
„Es ist nicht gut, dass der Mensch allein bleibt!“ – Predigt von Erzbischof Henryk Hoser beim 31. Jugendfestival in Medjugorje
Bei der Abendmesse am 4. August 2020 hielt der Apostolische Visitator für Medjugorje – Erzbischof Henryk Hoser – eine bewegende Predigt, in der er über die Einsamkeit des Menschen sprach und über den Trost, den uns Gott und die Muttergottes anbieten. Hier kann die gesamte Predigt nachgelesen werden:
„Es ist das 31. Jugendfestival in Medjugorje, das in diesem Jahr unter dem Motto „Kommt und seht“ (Joh 1,39) steht. Wer hat diese Worte zuerst ausgesprochen? Es war Jesus Christus selbst. Und es geschah unmittelbar nach der Taufe Jesu Christi am Jordan, wo der heilige Johannes der Täufer getauft hat. Zwei Jünger begleiteten ihn. Sicher waren sie noch jung und suchten ihren Lebensweg. Wem sollten sie vertrauen, wem folgen? Als Johannes der Täufer auf Jesus zeigte und ihn das Lamm Gottes nannte, erkannten die beiden Jünger, dass es hier um jemanden sehr Wichtigen geht. Schließlich sprechen wir bis heute bei jeder Heiligen Messe diese Worte aus, bevor wir die heilige Kommunion empfangen: „Seht das Lamm Gottes, das die Sünden der Welt hinwegnimmt!“ Aus Neugierde folgten sie ihm. Als Jesus sah, fragte Er: „Was sucht ihr?“ Und sie sagten: „Meister, wo wohnst du?“ (vgl. Mt 1,38) Jesus antwortete mit dem Ruf: „Kommt und seht!“ Und so kamen wir auf das Motto des diesjährigen Festivals.
Wenn uns jemand interessant erscheint und sogar fasziniert, möchten wir nicht nur wissen, wie er heißt, sondern auch woher er kommt und wo er lebt, wie seine Adresse lautet. Und wenn er uns in sein Haus einlädt, nehmen wir eine solche Einladung gerne an, denn eine Wohnung ermöglicht uns, den Mieter besser kennen zu lernen. Vieles spricht über ihn. Sogar Prominente sind stolz auf ihre Wohnung und zeigen sie gerne im Internet.
Um jemanden besser kennen zu lernen, muss man ihm begegnen. Es reicht nicht aus per Telefon, E-Mail oder in sozialen Netzwerken Kontakt aufzunehmen. Der Ort der Begegnung ist wichtig. Ein solcher Ort der Begegnung ist Medjugorje. Ein Pilger hat mir gesagt: „Hier in Medjugorje ist eine Gegenwart zu spüren.“ Wessen Gegenwart? Die Gegenwart Gottes, die Gegenwart Jesu und die Gegenwart Mariens, unserer Mutter.
In der Welt, in der wir leben, wird es schwieriger der Realität zu begegnen und es wird einfacher in der virtuellen Welt Kontakt aufzunehmen. Es ist schwieriger jemandem zu begegnen, dem wir vertrauen können, dem wir uns öffnen und sogar alles sagen können, was uns schmerzt. Deshalb ist die Einsamkeit zu einer Krankheit dieser Zivilisation geworden.
Als Gott den Menschen schuf, sprach er Worte aus, die permanent aktuell sind: „Es ist nicht gut, dass der Mensch allein bleibt.“ (Gen 2,18) Der Mensch ist von Natur aus ein soziales Wesen, deshalb quält die Einsamkeit den Menschen in unterschiedlicher Intensität – jederzeit und zu allen Zeiten.
Eine großartige Zeit und ein großartiger Ort der Begegnung ist die Heilige Messe. Sie ist der wichtigste Moment eines jeden Tages in Medjugorje. Während der Heiligen Messe sind wir zu zwei gedeckten Tischen eingeladen: zum Tisch des Wortes Gottes und zum Tisch der Eucharistie. Wir können uns jeden Tag an diesen Tischen nähren. Schließlich lebt der Mensch nicht nur von der Nahrung für den Körper, sondern er braucht auch die Nahrung für die Seele, für den Verstand und für das Herz.
Was bietet uns der Tisch des Wortes Gottes heute an? Einen Auszug aus dem alttestamentlichen Buch des Propheten Jeremia. Dieser große Prophet, der die Wahrheit sprach, für die er verfolgt wurde, erlebte eine durchdringende Einsamkeit. Gott sagte zu ihm: „Arg ist dein Schaden, unheilbar deine Wunde. Für das Geschwür gibt es keine Heilung, keine Genesung gibt es für dich. Alle deine Freunde haben dich vergessen, sie kümmern sich nicht mehr um dich.“ (vgl. Jer 30,12-14) Aber Gott tröstet ihn. Er sagt: „Denn ich lasse dich genesen und heile dich von deinen Wunden.“(vgl. Jer 30,17)
Liebe Freunde, die Ursachen der Einsamkeit sind sehr unterschiedlich und hängen nicht immer von uns ab. Es leiden die Menschen, die ohne Fürsorge sind, Menschen ohne Familie, Kranke –weil die Krankheit isoliert –, Waisen leiden und Kinder, deren Eltern geschieden sind. Aber es gibt auch Arten von Einsamkeit, an denen wir selbst Schuld sind: die Verschlossenheit gegenüber anderen, Egoismus, nur an sich selbst zu denken, Geiz und viele andere Makel schaffen Einsamkeit. Viele Jugendliche leiden unter Einsamkeit. Warum? Weil sie nicht wissen, wie sie leben sollen, weil sie niemandem vertrauen können, weil sie verwundet und in sich verschlossen sind, weil sie auch ausgebeutet oder betrogen werden. Sie leiden unter verschiedenen Ungerechtigkeiten. Sie fühlen sich enttäuscht, fallen in Traurigkeit und Depression. Ihnen fehlen zuverlässige Führer, weil sie sie nicht suchen.
Der Gläubige sollte sich jedoch nicht einsam fühlen. Wenn er die Worte des Gebetes des Herrn – das Vater unser – betet, erkennt er, dass er einen Vater hat, den er in allem ansprechen und dem er alles sagen kann und soll, dem er sein Herz öffnen und seine verborgensten Gedanken offenbaren kann. Er kann mit unserer Mutter und der Mutter Christi, mit unserer Trösterin, der Königin des Friedens, sprechen. Diese Gespräche mit Gott sind nichts anderes als Gebet. Der große polnische Dichter Adam Mickiewicz schrieb: „Herr, was bin ich vor deinem Angesicht? Staub und nichts. Aber als ich dir mein Nichts gestanden habe, ich Staub, ich werde mit dem Herrn sprechen.“ Ja, das Gebet ist das Reden mit Gott. Er wird uns Kraft geben, Er wird uns Optimismus und Hoffnung geben. Er wird uns den wahren Sinn des Lebens zeigen. Er wird uns zu anderen senden. Wir leben nicht für uns selbst, wir leben für andere. Dies werden uns die Psalmen lehren – die schönsten Gebete, die Jesus Christus selbst wiederholt hat und die die ganze Kirche jeden Tag betet.
Die zweite Speise vom Tisch des Worte Gottes, die uns heute angeboten wird, ist die Wahrheit über das menschliche Herz. In einem nicht anatomischen Sinne ist das Herz das Zentrum der menschlichen Persönlichkeit. Dort treffen sich Gedanken, Vorhaben, Gefühle und das menschliche Gewissen. Die Reinheit des Herzens bestimmt den Wert einer Person. Wir achten übermäßig auf die Reinlichkeit des Körpers, indem wir viele hygienische und kosmetische Produkte verwenden. Die Einkaufszentren sind voll davon. Wir sollten uns mehr um die Reinheit des Herzens kümmern, die noch wichtiger ist. Christus gibt uns heute eine Lektion über die Reinheit des Herzens. Nicht das, was von außen kommt, macht das Herz unrein, nicht irgendwelche Speisen, die als unrein gelten. Aber es gibt auch äußere Einflüsse, böse Einflüsse unserer Sinne, gegen die ein reines Herz jedoch resistent ist. Jesus sagt zu seinem Volk: „Es macht den Menschen nicht unrein, was durch den Mund hineinkommt, sondern was aus dem Mund herauskommt, das macht den Menschen unrein.“ (vgl. Mt 15,11) Die Jünger verstanden nicht ganz worum es ging und Jesus erklärt es ihnen, als Kenner der menschlichen Natur: „Begreift ihr nicht, dass alles was durch den Mund in den Menschen hineinkommt in den Magen gelangt und dann wieder ausgeschieden wird? Was aber aus dem Mund herauskommt, das kommt aus dem Herzen und das macht den Menschen unrein.“ (vgl. Mt 15,17) Er erklärt weiter: „Denn aus dem Herzen kommen böse Gedanken, Mord, Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, falsche Zeugenaussagen und Verleumdungen. Das ist es, was den Menschen unrein macht. Aber mit ungewaschenen Händen essen, macht ihn nicht unrein.“ (vgl. Mt 15,19)
Wir verurteilen uns zur Einsamkeit, wenn wir aufhören zu beten. In der Bibel finden wir viele Gebete, die als Beispiel dienen können. Es gibt ein solches Gebet der jungen Königin Esther, die eine Heldentat ausführen musste, um andere zu retten. Aufgrund dieser Aktion droht ihr jedoch der Tod. Deshalb wendet sie sich mit folgenden Worten an Gott: ‚Herr, unser König, du bist der Einzige. Hilf mir! Denn ich bin allein und habe keinen Helfer außer dir; die Gefahr steht greifbar vor mir.Uns aber rette mit deiner Hand! Hilf mir, denn ich bin allein und habe niemand außer dir, o Herr! Du kennst alles. Gott, du hast Macht über alle: Erhöre das Flehen der Verzweifelten und befrei uns aus der Hand der Bösen! Befrei mich von meinen Ängsten!‘ (Est 4,17)
Am wichtigsten ist jedoch unser persönliches Gebet: von Herz zu Herz. Wenn das Herz nicht rein ist, muss man den Müll entfernen, von dem Jesus spricht. Wir kümmern uns sehr, auch übermäßig, um die Reinlichkeit des Körpers: Bäder, Duschen, Seifen und Shampoos, Cremes und Lotionen. Aber sie reinigen nicht das Herz.
Aber es gibt etwas, das es reinigt: Das ist das Sakrament der Heilung, es wird das Sakrament der Versöhnung und des Friedens genannt. Das ist das Sakrament der Vergebung der Sünden und Stärkung für einen besseren Lebensweg. Dieses Sakrament ist auch die Eucharistie vom zweiten Tisch der Heiligen Messe: Die wahre Speise für die Seele und Stärkung des Herzens eines jeden von uns. Nutzen wir sie oft und haben wir keine Angst. „Ihr müsst stark sein!“, rief derhl. Johannes Paul II..
Ich möchte, dass Ihr diese Schätze während des Aufenthalts in Medjugorje entdeckt, ich grüße euch herzlichst: Erhebet eure Herzen! Amen.
Worte von Seher Ivan Dragičević zum 31. Jugendfestival in Medjugorje
„Ich erwarte, dass ich durch diese Welt nur einmal gehe. All das Gute, das ich tun kann oder jede Güte, die ich jemand anderem zeigen kann, soll ich jetzt tun, denn ich werde an diesem Weg nicht mehr vorbeikommen.“
Liebe Priester, liebe Freunde in Christus, vor allem ihr Jugendliche, meinem Herzen so zart und lieb. Ich möchte euch von Herzen grüßen, auf eine besondere Weise während diesem ungewöhnlichen Jugendfestival, bei dem wir um die Liebe Jesu und Mariens beten und sie feiern.
Die Muttergottes sagt: „Derjenige, der betet muss sich vor der Zukunft nicht fürchten.“ Er braucht sich keine Sorgen zu machen. Meine lieben Jugendlichen, ihr müsst euch vor der Zukunft nicht fürchten. Alles liegt in Gottes Händen. Jesus ruft euch, dass ihr Ihm vertraut und zu Ihm betet, dass ihr zu Ihm umkehrt und alles mit Ihm in eurem Herzen teilt. Wir sind in eine schwere Zeit für die Kirche und für die Welt eingetreten. Aber erinnern wir uns, dass wir – durch Gottes Weisheit – für diese Zeit geboren sind. Die Muttergottes sagt weiter: „Kinder, ich brauche euch, dass ihr mir helft, dass meine Pläne in Erfüllung gehen.“ Dieser Aufruf ist auch für euch. Die Muttergottes hütet auf besondere Weise euch Jugendliche wie ihren Augapfel. Sie liebt euch mit zärtlicher Liebe. Es ist sehr schwer die Liebe zu beschreiben, die sie für euch hat, während sie auf jeden von euch herabschaut – auf einen nach dem anderen. Das ist eine unbeschreibliche Liebe, so schön, so zart, so erhebend! Die Muttergottes braucht euch. Sie will, dass ihr als erstes eure Herzen dem Gebet öffnet. Betet mehr mit dem Herzen. In einer ihrer Botschaften hat die Muttergottes gesagt:„Vor allem die Jugendlichen aus dieser Pfarre sollen aktiver im Gebet sein.“ Auch hat sie bei einer anderen Gelegenheit gesagt: „Ich möchte den Jugendlichen vor allem sagen, dass sie sich dem Heiligen Geist öffnen sollen. Denn Gott möchte euch in diesen Tagen zu sich ziehen, während Satan am Werk ist.“ Die Muttergottes passt unermüdlich auf euch auf, unermüdlich führt sie euch, mehr denn je in dieser unruhigen und friedlosen Zeit.
Die Königin des Friedens bittet alle, zu Gott zurückzukehren. Meine lieben jungen Leute, die Welt kann euch die Hoffnung und die Ruhe, die euch Christus gibt, nicht geben. Der wahre Frieden kommt nur von Jesus. Jesus ist euer Frieden. Betet für diesen Frieden. Die friedlosen Zeiten werden in den Herzen derer geboren, die Gott nicht kennen. Das darf für euch nicht sein. Öffnet eure Herzen und betet, betet, betet, dass ihr Gott besser kennen lernt und dass alle anderen die Liebe und den Frieden Gottes durch euer Beispiel spüren. Das Gebet in Christus bringt Frieden im Herzen. Nur wenn die Seele den Frieden in Gott findet, wird sie zufrieden sein. Heute, meine lieben Jugendlichen, lebt diese Nachricht des Friedens, diese Hoffnung. Bringt sie zu allen in eurer Familie, zu euren Freunden, in eure Welt.
Meine lieben Jugendlichen, empfangt oft die Sakramente: besonders die Beichte und die Eucharistie. Die Sakramente sind eure Erneuerung und Kraft.
Meine lieben Jugendlichen, betet unaufhörlich den Rosenkranz. Mit dem Rosenkranz werdet ihr alle Widrigkeiten überwinden, die Satan euch und der Welt zuzufügen versucht. Antwortet täglich auf den Ruf der Muttergottes den Rosenkranz zu beten. Der Rosenkranz bringt euch Frieden.
Liebe Jugendliche, findet Zeit, Jesu im Allerheiligsten Sakrament anzubeten. Verbringt Zeit im Stillen, um die Stimme des Heiligen Geistes in eurem Leben klarer hören zu können.
Liebe jungen Freunde, lebt die Botschaften der Königin des Friedens. Werdet ausgezeichnete Schüler in der Schule der Liebe. Habt keine Angst, denn „derjenige, der betet, muss sich vor der Zukunft nicht fürchten.“Jesus sagt in der heiligen Schrift: „Habt keine Angst.“Jesus sendet Seine Mutter und sagt ihr, dass sie ihren Kindern sagen soll, dass sie sich nicht fürchten sollen.
Die Muttergottes kommt hierher – die Muttergottes kommt in besonderer Weise, zu den jungen Menschen, um sie zum Gebet für den Frieden aufzurufen. Sie braucht euch. Ihr seid die Zukunft der Kirche, ihr seid die Zukunft der Welt! Eine Welt des Friedens ist möglich, möglich durch euch. Warten wir nicht, dass jemand anderer beginnt – das ist Zeitvergeudung. Beginnt heute, folgt dem Aufruf der Muttergottes und lebt ihre Botschaften besser. Der Herr segne euch.
Verbunden im Gebet, liebe Jugendliche, empfehle ich euch in diesen Tagen allen Maria, unserer Mutter, der Königin des Friedens an.
Die Papstbotschaft an die Jugend zum 31. Jugendfestival in Medjugorje
Liebe Jugendliche!
Das alljährliche Jugendtreffen in Medjugorje ist eine Zeit, des Gebets, der Katechese und brüderlichen Begegnung, die euch die Gelegenheit bietet, den lebendigen Jesus Christus in der Feier der heiligen Eucharistie, in der Anbetung des Allerheiligsten sowie im Sakrament der Versöhnung auf besondere Weise kennenzulernen. So hilft sie euch, eine andere Lebensweise zu entdecken, die sich von derjenigen unterscheidet, die uns die Kultur des Vorübergehenden zeigt, nach der nichts ewig sein kann und die nur das Vergnügen des gegenwärtigen Augenblicks kennt. In dieser Atmosphäre des Relativismus, in der es schwer ist, wahre und sichere Antworten zu finden, lautet das Motto unseres Festivals: „Kommt und seht!“. (Joh 1, 39) Diese Worte, die Jesus an seine Jünger richtete, sind ein Segen. Jesus richtet seinen Blick auch auf euch und lädt euch ein, euch auf den Weg zu machen und bei ihm zu bleiben.
Fürchtet euch nicht! Jesus lebt, und er will, dass ihr lebendig seid. Er ist die wahre Schönheit und Jugend dieser Welt. Alles, was er berührt, wird jung, wird neu, voller Leben und Sinn. (Nachsynodales Apostolisches Schreiben „Christus vivit“, 1) Und eben das sehen wir in der Darstellung des Evangeliums, in der der Herr zwei Jünger, die ihm folgen, fragt: „Was sucht ihr?“. Und sie antworten: „Meister, wo wohnst du?“ Jesus aber sagt ihnen: „Kommt und seht!“ (Joh. 1.35 – 39). Sie gingen mit, sahen und blieben. Die Erfahrung der Begegnung mit Jesus prägte sich so tief in das Gedächtnis der Jünger ein, dass einer von ihnen sogar die Zeit der Begegnung notierte: „Es war um die zehnte Stunde“. (vgl. Joh 1, 39)
Das Evangelium beschreibt uns, wie die beiden Jünger, nachdem sie im Haus des Herrn gewesen waren, zu „Vermittlern“ wurden, die es anderen ermöglichten, ihm zu begegnen, ihn zu erkennen und ihm zu folgen. Andreas berichtet sofort seinem Bruder Simon von seiner Erfahrung und führt ihn zu Jesus. Der Meister gibt ihm, als er ihn erblickte, den Namen „Kephas“, d.h. „Fels“, der später Petrus wird. (Joh. 1.40 – 42) Das zeigt, wie wir in der Begegnung mit Jesus zu neuen Menschen werden und die Mission annehmen, anderen diese Erfahrung weiterzugeben, die jedoch den Blick immer auf Ihn, den Herrn, gerichtet halten.
Liebe Jugendliche, seid ihr diesem Blick Jesu begegnet, der euch fragt: „Was sucht ihr?“ Habt ihr seine Stimme gehört, die sagt: „Kommt und seht.“? Habt ihr diesen Drang gespürt, aufzubrechen? Verbringt diese Zeit mit Jesus, lasst euch mit seinem Geist erfüllen, damit ihr bereit werdet für das Abenteuer des Lebens. Geht ihm entgegen, bleibt bei ihm im Gebet, vertraut euch ihm an, denn er ist ein Kenner des menschlichen Herzens.
Der wunderschöne Aufruf des Herrn: „Kommt und seht“, den uns der junge und geliebte Jünger Christi übermittelt hat, ist auch an alle zukünftigen Jünger gerichtet. Jesus lädt euch ein, ihm zu begegnen und gerade dieses Festival ist eine Gelegenheit für euch zu „kommen“ und zu „sehen“. Das Wort „kommen“ weist nicht nur auf einen physischen Aufbruch hin, es hat auch einen tieferen, geistigen Sinn. Es weist auf das Schreiten des Glaubens hin, dessen letztliches Ziel es ist „zu sehen“, d.h. den Herrn zu erleben und Dank Ihm den vollen und endgültigen Sinn unserer Existenz zu erkennen.
Das große Vorbild der Kirche des jungen Herzens, die bereit ist, Christus mit neuer Frische und Treue zu folgen, bleibt immer die Jungfrau Maria. Die Kraft ihres „Ja“ und ihres „mir geschehe“, dass sie vor dem Engel ausgesprochen hat, begeistert immer wieder von neuem. Ihr „Ja“ bedeutet teilzunehmen und zu riskieren, ohne weitere Garantie, außer der Sicherheit, die in der Erkenntnis liegt, dass sie die Trägerin des Versprechens ist. Ihr “Ich bin die Magd des Herrn“ (Luk 1, 38) ist das schönste Beispiel, das uns zeigt, was geschieht, wenn sich der Mensch in seiner Freiheit in die Hände Gottes übergibt. Möge euch dieses Beispiel inspirieren und euch ein Wegweiser sein! Maria ist die Mutter, die „über uns, ihre Kinder, wacht, die wir oft müde und bedürftig durch dieses Leben gehen, die aber den Wunsch haben, dass das Licht der Hoffnung nicht erlischt. Das ist, was wir wollen: dass das Licht der Hoffnung nicht erlischt. Unsere Mutter schaut auf dieses pilgernde Volk, dieses Volk von jungen Menschen, das sie liebt und welches nach ihr sucht in der Stille, trotz des vielen Lärms, den Gesprächen und Ablenkungen entlang des Weges“. (Christus vivit, 48)
Liebe Jugendliche, lauft „angezogen von jenem so sehr geliebten Antlitz, das wir in der heiligsten Eucharistie anbeten und im Fleisch der leidenden Brüder und Schwestern erkennen. Der Heilige Geist möge euch bei diesem Lauf antreiben. Die Kirche bedarf eures Schwungs, eurer Intuition, eures Glaubens.“ (op. cit. 299) In diesem Lauf um das Evangelium, inspiriert, auch von diesem Festival, vertraue ich euch alle der Fürsprache der Seligen Jungfrau Maria an und rufe auf euch das Licht und die Kraft des Heiligen Geistes herab, damit ihr wahre Zeugen Christi sein könnt. Dafür bete ich, und segne euch und bitte euch, dass auch ihr für mich betet.
Rom, hl. Johannes im Lateran,
am Festtag des hl. Petrus und Paulus, 29. Juni 2020