Ich rufe euch auf, Gebet zu sein – Botschaftsbetrachtung

Betrachten wir gemeinsam die Botschaft, die uns die Muttergottes am 25. Juli 2021 über die Seherin Pavlović-Lunetti geschenkt hat.

Maria sagt: „Seid großzügig und die Liebe meiner Liebe, damit die Heiden spüren, dass ihr mein seid“

In der Herder-Korrespondenz schreibt der 94-jährige frühere Papst Benedikt XVI., dass auch in der Kirche zwischen “Gläubigen und Ungläubigen” unterschieden werden muss.

In der jüngsten Botschaft vom 25.Juli 2021 sagt daher die Muttergottes: “seid großzügig und die Liebe meiner Liebe, damit die Heiden spüren, dass ihr mein seid.“ Voll Liebe spricht die Gottesmutter das Drama unserer Zeit an: Überall gibt es Heiden, dass heißt Ungläubige, Gottlose, Atheisten… Die Gottesmutter will nicht, dass wir jemand ausgrenzen, sondern ihn großzügig die reinste Liebe spüren lassen. Die Liebe der Muttergottes, die sie so schön macht, sollen wir verströmen.

Maria sagt: „Ich rufe euch auf, Gebet für all jene zu sein, die nicht beten“

Liebe gibt es nicht ohne Gebet. Gebet ist die Verbindung mit Gott und nur Er ist die reinste, unbesiegbare und unüberwindliche Liebe. Wenn wir zur Liebe werden wollen, müssen wir zum Gebet werden wollen, müssen wir zum Gebet werden. Nicht mehr nur bloß beten, sondern Gebet sein. So ist Beten nicht ein Tun, sondern wir werden Gebet, wir sind Gebet, wir strecken uns zum Herrn aus schweigend und strahlend. In der Tiefe wird Gebet zum Schweigen, zu unserem Wesen, zu unserem Sein.

Durch unsere großzügige Liebe sollen sich die Heiden zum Unbefleckten Herzen Maria bekehren

Bekehrung kann nur in Liebe geschehen, nur in Liebe und Gebet im Zeugnis von Friede und Freude. Nur der Mangel an Liebe und Gebet macht Heiden. Immer klarer bringt das die Gottesmutter zum Ausdruck. Nur der Mangel an Liebe raubt der Welt den Frieden, bringt Hochmut und Selbstsucht. Das heißt nach Benedikt XVI. “den inneren Auftrag der Kirche nicht mittragen”. Davon muss die Kirche befreit werden, darum hat unser früherer Papst schon 2011 bei seinem Deutschlandbesuch eine “Entweltlichung” der Kirche gefordert. Die Gottesmutter spricht von Hochmut und Selbstsucht, davon will sie uns befreien, indem sie uns so eindringlich aufruft, Gebet zu sein. Nicht bloß beten, Gebete aufsagen, Gebetszeiten halten, viel mehr will die Gottesmutter, dass wir Gebet werden, Gebet sind, unsere Liebe aufsteigt zum Herrn und alle Menschen Liebe spüren können, die Liebe des Unbefleckten Herzen Jesu und Mariens. Damit beginnt die Kirche wieder neu zu strahlen und zu glänzen, wird frei von Welt und führt die Welt himmelwärts.

Dr. Ignaz Hochholzer

Foto © Gebetsaktion

32. Jugendfestival – Programm

32. JUGENDFESTIVAL MLADIFEST
Medjugorje, 1.– 6. August 2021

Thema: „Was muss ich Gutes tun?“ (Mt 19, 16)

SONNTAG, 1. August 2021
18.00 Rosenkranz
19.00 FEIERLICHE ERÖFFNUNG
Eucharistiefeier
21.00 – 22.00 Anbetung des Allerheiligsten

MONTAG, 2. August 2021
06.00 – 06.40 Rosenkranz auf dem Erscheinungsberg
bei der Statue der Muttergottes
10.00 Morgengebet
Katechese
Zeugnisse
12.00 Angelus
PAUSE
17.00 Zeugnisse
18.00 Rosenkranz
19.00 Eucharistiefeier
20.30 – 21.30 Meditation mit Kerzen
dann Gebet vor dem Kreuz

DIENSTAG, 3. August 2021
10.00 Morgengebet
Katechese
Zeugnisse
12.00 Angelus
PAUSE
17.00 Zeugnisse
18.00 Rosenkranz
19.00 Eucharistiefeier
20.30 – 21.30 Prozession mit der Muttergottesstatue
dann Anbetung des Allerheiligsten

MITTWOCH, 4. August 2021
10.00 Morgengebet
Katechese
Zeugnisse
12.00 Angelus
PAUSE
17.00 Zeugnisse
18.00 Rosenkranz
19.00 Eucharistiefeier
21.15 Bühnenspiel Cenacolo

DONNERSTAG, 5. August 2021
10.00 Morgengebet
Katechese
Zeugnisse
12.00 Angelus
PAUSE
17.00 Zeugnisse
18.00 Rosenkranz
19.00 Eucharistiefeier
20.30 – 21.30 Anbetung des Allerheiligsten
21.30 – 22.30 MISSIO
Abschied mit Liedern

FREITAG, 6. August 2021
Aufstieg auf den Kreuzberg (individuell)
05.00 Eucharistiefeier auf dem Kreuzberg

VERMERKE

  •  Bitte bringen Sie folgendes mit: kleines Radio mit FM Frequenz mit Kopfhörern, eine Bibel und Regen- bzw. Sonnenschirm.
  • Gruppen, die am Jugendfestival teilnehmen, werden gebeten, keine anderen Termine oder Programme während dieser Woche zu planen.
  • Während des gesamten Jugendfestivals (außer am Sonntag) wird es keine Pilgermessen am Vormittag geben. Alle Pilger nehmen an der Abendmesse mit den Jugendlichen teil.
  • Während der ganzen Woche wird das Programm simultan übersetzt: Hrvatski, English, Italiano, Deutsch, Français, Español, Portugues, Polski, Slovensky SK, Slovenski SLO, Magyar, Română, Ruski, Česky, Korean, Arabic, Chinese Mandarine, Chinese Cantonese.

Die Eucharistiefeiern beim Mladifest werden von Kardinal Robert Sarah, dem Apostolischen Nuntius in Bosnien und Herzegowina – Erzbischof Luigi Pezzuto, Erzbischof Tadeusz Wojda, Bischof Guido Gallese und P. Miljenko Šteko, Provinzial der Franziskanerprovinz Herzegowina zelebriert.

„Die Ankunft von Kardinal Sarah, Erzbischof und Bischof beim Mladifest ist ein großartiges Ereignis und eine große Freude für uns alle. Die Jugendlichen sind glücklich, wenn sie sehen, dass ihre Hirten bei ihnen sind, und die Hirten sind glücklich, wenn sie sehen, wie viele junge Leute beten und den Herrn preisen “, sagte P. Marinko Šakota, der keine Erwartungen an die Anzahl der Jugendlichen hat, die kommen werden und fügte hinzu, „wie viele auch kommen mögen, alle sind willkommen“.

Quelle: www.medjugorje.hr

Foto © Gebetsaktion

Botschaft der Muttergottes vom 25. Juli 2021

„Liebe Kinder! Ich rufe euch auf, Gebet zu sein für all jene, die nicht beten. Meine lieben Kinder, bezeugt mit euren Leben die Freude, dass ihr mein seid, und Gott wird eure Gebete erhören und euch Frieden geben in dieser friedlosen Welt, in der Hochmut und Selbstsucht herrschen. Ihr, meine lieben Kinder, seid großzügig und die Liebe meiner Liebe, damit die Heiden spüren, dass ihr mein seid und sich zu meinem Unbefleckten Herzen bekehren. Danke, dass ihr meinem Ruf gefolgt seid!“

Video zur Botschaft der Muttergottes vom 25. Juli 2021

Foto © Gebetsaktion

Rückblick auf den 40. Jahrestag der Erscheinungen

Am 25. Juni 2021 wurde in Medjugorje feierlich der 40. Jahrestag der Erscheinungen der Muttergottes begangen. Pater Miljenko Šteko, der Provinzial der Franziskanerprovinz Herzegowina, war Hauptzelebrant der feierlichen Heiligen Messe, die er zusammen mit 358 Priestern, in Konzelebration feierte. Dies stellt einen Rekord von Priestern bei der Heiligen Messe zum Jahrestag der Erscheinungen dar.

„Liebe Brüder und Schwestern, liebe Kinder der Muttergottes, möge dieser 40. Jahrestag der Gnade für uns alle gesegnet und glücklich sein. Ich bringe euch herzliche Glückwünsche zu diesem Jahrestag von Seiner Exzellenz, Msgr. Henryk Hoser, dem Apostolischen Visitator für die Pfarrei Medjugorje. Nach dem Aufenthalt im Krankenhaus wegen des Coronavirus, wurde er entlassen und ist auf dem Weg der Besserung. Er sagte, dass er all seine Schmerzen dem Herrn für Medjugorje dargebracht hat. Große Jahrestage, Geburtstage, werden normalerweise durch eine Art Geschenk gekennzeichnet. Was ist in diesen 40 Jahren in uns gereift? Was haben wir mitgebracht um es der Muttergottes zu schenken? Als ich in der Prozession hinter der Statue der Muttergottes ging, konnte ich so viele Tränen in euren Augen sehen… Das ist es… All das, was ihr mit euch mitgebracht habt, all die Wunden und Schmerzen… lasst uns alles der Muttergottes geben, einschließlich unserer Schwächen und unsere Sündhaftigkeit. Möge sie Fürsprache für uns halten. Bringen wir auch all die Kranken dar, die sich unseren Gebeten anempfohlen haben und jene, die physisch nicht mit uns sein konnten, aber jetzt im Geiste mit uns vereint sind. Bringen wir sie alle dar“.

Nachdem er in seiner Predigt über die Ereignisse vor vier Jahrzehnten gesprochen hatte, sagte P.  Miljenko Šteko: „Mit größter Sorgfalt sammeln wir die Früchte aller Gnaden die der gute und barmherzige Gott hier über uns ergossen hat. Jauchzen wir heute Abend zusammen in Demut und Einfalt des Herzens mit dem Psalmisten auf: „Gott, wie köstlich ist deine Huld! Denn bei dir ist die Quelle des Lebens, in deinem Licht schauen wir das Licht. Beschütze mit deiner Güte all jene die Dich heute hier anbeten“ (vgl. Ps 36). Heute Abend preisen wir in Medjugorje voller Dankbarkeit den Vater und den Sohn mit dem Heiligen Geist!“, sowie „die Gospa, die selige Jungfrau Maria, unsere Mutter“. So dankte P. Miljenko für diese gnadenvolle Geschichte.

„Danke dir, Königin des Friedens, denn über Dornen in diesem steinigen Land hast du deine ganze Liebe in unser Leben eingedrückt. Du, hast uns mit deiner himmlischen Umarmung umarmt und uns die Wärme deines mütterlichen Herzens geschenkt! Danke für jedes Gefühl des Friedens, wenn wir aus dem hektischen Alltag vor deine Statue kommen und dort innehalten. Wir halten inne, falten unsere Hände, und sind dankbar, dass gerade du auf unser gequältes Volk deine Hand gelegt und es mit deiner Güte und Gnade umarmt hast. Das Volk, das dich seit Jahrhunderten durch den Engel des Herrn, am frühen Morgen, am Mittag und bei Abenddämmerung grüßte, indem sie dich, als ihre Mutter erlebten, wie es der lyrische Ausleger im biblischen Text schreibt, als „die Schöpfung in seiner ersten Ehre und seinem endgültigen Aufblühen, wie es zu Beginn seiner ursprünglichen Pracht aus Gott hervorgegangen ist“, sagte P. Miljenko Šteko und erklärte, wie „sich aus diesem Ort seit vier Jahrzehnten Aufrufe zum Gebet, zum sakramentalen Leben, zur Buße und Umkehr für die Menschheit gebären; die Menschheit, die in einem schwierigen und äußerst gefährlichen Zustand lebt, verursacht durch menschliche Sünden. “

„Eine Menschheit, die jedes Maß überschritten hat, in Gotteslästerung, in allem was heilig ist, und die Menschenseelen zu Satan bringen möchte. Diese prophetische Stimme aus Medjugorje ruft unermüdlich zur Umkehr auf, vereint sich im uralten Aufschrei von Jesaja: „Hört auf Böses zu tun! Lernt, Gutes zu tun! Sorgt für das Recht!“ (Jes 1, 16) Es ist ein Aufruf an eine Welt, die sich in ihrer Horizontalen verstrickt hat und ihre vertikale Dimension verloren hat, ihre Blickrichtung auf Gott. Ein Aufruf an eine Welt, die praktisch so lebt, als gäbe es keinen Gott. Die Welt, die am Rande des Abgrunds ihres Unglaubens lebt“, so sagte P. Miljenko und fügte hinzu, dass es einen besonderen Grund gäbe, weshalb Gott uns auf unserem geschichtlichen Schreiten hier auf Erden die selige Jungfrau Maria sendet.

„Die Mittlerschaften Mariens in der Geschichte sind immer mit ihrer mütterlichen Rolle verbunden. Wir wissen, das dies die Pflicht aller Eltern ist, denn ihr Kind haben sie durch die Kraft und Gnade Gottes für diese Welt geboren. So tun sie auch alles, was in ihrer Macht steht, um es für den Himmel zu gebären. Nur das ist die wahre Vollendung der Geburt der Kinder. Eltern, die dies nicht tun, haben nicht viel für ihr Kind getan, auch wenn sie ihm sonst alles gegeben haben“, predigte P. Miljenko und betonte, „heute ist der 40. Jahrestag der beharrlichen Fürsorge der Muttergottes über diesem Ort und ihrer Botschaften von diesem Ort an die ganze Welt…

Wir sollten die Erinnerung aus dem Alten Testament nicht vergessen, dass Einzelpersonen unter dem auserwählten Volk, dort in einem vierzigjährigen Gehen durch die Wüste, ihr Herz und ihren Blick auf Ägypten gerichtet haben. Sie murrten und wünschten sich doch –  trotz allem – ihr goldenes Kalb zum anbeten zu haben“, sagte P. Miljenko Šteko, in dem er über die biblische Symbolik der Zahl 40 sprach. Er setzte damit fort, wie ohne Zweifel manche Menschen immer dazu neigen würden, den Weg der Heiligkeit zu verlassen und sich dem Kalb zuzuwenden und dass diese Welt heute eine große Anzahl von Kälbern zur Anbetung anböte.

„Die Muttergottes ist immer noch da und betrachtet ihre Kinder. Und  sie wartet. In ihrer Reinheit und Einfachheit. Sie wartet und betet für ihre Kinder. Sie wartet darauf, dass sie mit dem Herzen schauen und es wieder mit der ursprünglichen Güte und Gnade Gottes füllen.

Die Muttergottes ist „mit ihrem Sohn die vollkommenste Ikone der Freiheit und Befreiung der Menschheit und des Universums. Die Kirche muss auf sie schauen, um in der Fülle die Bedeutung ihrer Mission zu verstehen,“ (CDF, Libertatis conscientia, 22. März 1986, Nr. 97)  Mutter und Königin des Friedens,  in unserer Hand voller Treue und Untreue geben wir dir heute Abend unsere Herzen. Wir bitten dich: Bilde unsere Herzen nach deinem Herzen und nach dem Herzen deines Sohnes! Amen“. So beendete P. Miljenko Šteko seine Predigt.

Vor der Hl. Messe fand in diesem Jahr zum ersten Mal die Prozession vom Erscheinungsberg zur Kirche des hl. Jakobus statt, an der viele Pilger, Pfarrgemeindemitglieder und Menschen aus der Umgebung teilnahmen.

P. Marinko Šakota, der Pfarrer von Medjugorje, sagte, dass diese Prozession von der Statue der Muttergottes bis zur Kirche ein Symbol dafür sei, wie „die Muttergottes uns zu Jesus führt“.

„Die Muttergottes führt uns in allem, was sie hier tut, zu Jesus, zur Eucharistie“, sagte P. Marinko, der auch diese Prozession leitete.

„Das ist ein Wunder von Medjugorje. Manche Menschen suchen immer noch etwas Übernatürliches, aber das ist ein großes Wunder. Die ganze Welt ist wegen der Pandemie in Panik und Angst, aber hier passiert etwas Erhabenes“, sagte Sr. Marina Ivanković, die in der Pfarrei Medjugorje geboren wurde und an der Prozession teilnahm und sich über die Anzahl der Teilnehmer und Pilger freute die hier angekommen sind.

Quelle: www.medjugorje.hr

Foto © Gebetsaktion

Interview mit Erzbischof Hoser zum 40. Jahrestag

P. Łukasz Gołaś SAC: Herzlich grüße ich Erzbischof Msgr. Henryk Hoser an diesem wichtigen Tag, dem 40. Jahrestag der Erscheinungen der Muttergottes in Medjugorje, am 24. und 25. Juni. Das ist ein sehr wichtiger Jahrestag, eine wichtige Zeit in Medjugorje, wo viele Pilger sind, und ich denke auch eine wichtige Zeit auf der ganzen Welt.

Erzbischof Msgr. Henryk Hoser SAC: Zweifellos ist dies ein großer Jahrestag für alle Pilger, die in großer Zahl aus der ganzen Welt nach Medjugorje kommen, daher wird diese Freude international geteilt. Ich möchte Sie darauf aufmerksam machen, dass die Zahl 40 eine biblische Bedeutung hat: es ist eine Zeit, in der etwas Wichtiges geschieht. Und tatsächlich ist an diesem Ort etwas geschehen, es dauert an und entwickelt sich weiter.

Ich kann sagen, dass alles mit dem Zeugnis von sechs jungen Menschen, Kindern, Teenagern begann, die behaupteten, die Muttergottes auf Podbrdo, dem heutigen Erscheinungsberg gesehen zu haben. Die Muttergottes stellte sich als Königin des Friedens vor. Sie ruft zur Bekehrung, Buße und zu einem Leben in Einheit mit Gott und zur Verbreitung des Friedens in der Welt auf. Die Seher trafen sich zunächst als Gruppe, und später im Laufe der Jahre erlebten sie auch unterschiedliche, individuelle Erfahrungen, Begegnungen mit der Muttergottes, wie sie sagen, oder Inspirationen, die auf sie zutrafen. Das ist das Grundthema, und die Kirche hat die Erscheinungen als solche nicht anerkannt. Sie haben einen ganz anderen Charakter als die „klassischen“ Erscheinungen, die in Lourdes oder Fátima stattfanden. Das ist einer der Gründe, warum die Kirche es nicht eilig hat. Denn die Botschaft der Muttergottes ist nichts wirklich Neues. Sie ruft ständig zur Umkehr, zum Gebet, zur Buße, zum Leben aus den Sakramenten auf und dazu, Jesus Christus in unserem Leben zu entdecken. Für die Ungläubigen verwendet sie dieses Wort nicht, sondern sagt, dass es Menschen sind, die die Liebe Gottes noch nicht kennengelernt haben.

Das Phänomen Medjugorje begann also vor 40 Jahren. Diese Spiritualität und dieser Ort wurden zuerst von den Einwohnern von Bosnien und Herzegowina wahrgenommen, dann von den Kroaten, und schließlich verbreitete sich diese Spiritualität in der ganzen Welt. Vor der Pandemie kamen jedes Jahr etwa 2 Millionen Menschen nach Medjugorje. Dieser Ort ist allgemein bekannt, er zieht viele Menschen, viele Pilger aus der ganzen Welt an. Dieser Ort ist wichtig für den südwestlichen Balkan, wie das berühmte Tschenstochau (Czestochowa) in Polen. Die Leute kommen nach Medjugorje zur Beichte, sie kommen an großen Feiertagen. Während der Pandemie waren es die einheimischen Pilger, die bei der Liturgie und den Festen für die Anwesenheit der Gläubigen sorgten. Dadurch strahlt Medjugorje immer Einzigartigkeit aus.

40 Jahre sind vergangen und es waren 40 Jahre des Wachstums. Es gab drei Zeitabschnitte.

Der erste Zeitabschnitt war die Zeit des ehemaligen Jugoslawiens, also der Herrschaft des Kommunismus, und kann mit Fátima verglichen werden, weil das Regime die Seher und die Priester, die sich um sie kümmerten, verfolgte. Der damalige Pfarrer wurde zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt, weil er sie beschützt und verteidigt hatte und überzeugt war, dass es sich nicht um Betrug, sondern um die Wahrheit handelte. Es war also eine sehr schwierige Zeit ähnlich wie in Fátima, wo Polizei und Staatsverwaltung, ermutigt von der Freimaurerei, die Kinder von Fatima verfolgten, und hier wurde die Verfolgung vom Kommunismus inspiriert.

Der zweite Zeitabschnitt war der Kriegszustand. Dieser Krieg wurde nicht in Medjugorje selbst geführt, dort gab es keinen Krieg. Medjugorje war jedoch eine Quelle der Kraft für alle Menschen und eine Quelle materieller Hilfe, denn durch Medjugorje kam humanitäre Hilfe aus der ganzen Welt, vor allem aus Italien. Dort, wo der Bedarf am notwendigsten war, wurde Hilfe geleistet.

Nach dem Krieg kam die Zeit des jungen Staates Bosnien und Herzegowina, der als Ergebnis der Dayton-Verhandlungen entstand, ein kompakter Staat, bestehend aus drei – man kann sagen -religiösen Gruppen. Die Muslime – sie sind die zahlreichsten, die Orthodoxen und im Süden die Römisch-Katholischen.

Das ist also der geographische Kontext von Medjugorje, und Medjugorje ruft nach Frieden, nach Einheit.

Dieser Ort ist architektonisch bescheiden, unvergleichlich bescheidener als Lourdes oder Fátima, wenn man bedenkt, wann und wo die Erscheinungen geschehen sind. Es ist das Terrain eines ungewöhnlichen gleichschenkligen Dreiecks. Eine Spitze ist die Pfarrkirche, die andere der Erscheinungsberg und die dritte der Kreuzberg – der Ort, an dem das 8 Meter hohe Kreuz steht, das 1933 zum großen Jubiläum der1900 Jahre der Erlösung gebaut wurde.

Durch die Pandemie ging die Zahl der Pilger zurück, aber sie kamen trotzdem aus den Nachbarländern. Jetzt wächst die Zahl der Pilger und zum 40. Jahrestag kamen viele Pilger, man erwartet 50 Busse aus Polen, 30 Busse aus der Ukraine… Die Pilgerfahrten nehmen also wieder zu.

Ganz typisch für Medjugorje ist die Nostalgie. Wer einmal in Medjugorje gewesen ist, kann die Einladung zur Rückkehr kaum ignorieren. Viele, wirklich viele Menschen, kommen immer wieder zurück. Ich kenne einen Herrn aus der Warschauer-Prager Pfarrei Unserer Lieben Frau von Ostrobram, der einmal im Monat kam. Dies ist ein echtes Phänomen. Für mich ist dies der passendste Ausdruck für Medjugorje – ein Phänomen. Warum? Erstens, weil die Erscheinungen noch nicht anerkannt sind. Und dann: Medjugorje hat keinen Titel, es ist einfach eine Pfarrei und nichts mehr. Es ist kein Heiligtum, es hat nicht einmal den Titel eines Wallfahrtsortes, aber es wurde de facto von der Kirche anerkannt. Dank Papst Franziskus verfügen wir über Dekrete, die Medjugorje eine gewisse Rechtspersönlichkeit verliehen haben: ein Apostolischer Visitator mit einer besonderen Rolle für die Pfarrei Medjugorje wurde ernannt und danach wurde beschlossen, alle Dämme zu entfernen und nicht nur die Ankunft der Laien zuzulassen: Diözesen dürfen nun Pilgerfahrten organisieren und Bischöfe, Erzbischöfe und Kardinäle dürfen feierlich die Liturgie feiern.

De facto haben wir also diese Elemente, die funktionieren und das Kommen der Pilger erleichtern, die in der letzten Zeit etwas verlangsamt war. Dieses Jahr bereiten wir das Jugendfestival vor, aber es wird bescheiden bleiben. Viele Bischöfe können aus verschiedenen Gründen nicht zum diesjährigen Jugendfestival kommen. Aber diese Kontinuität besteht immer noch, und ich muss der örtlichen Gemeinschaft der Franziskanerpatres meinen großen Dank aussprechen. Sie spielen dort eine Rolle wie die Pauliner in Częstochowa (Częstochowa) und dank ihrer Beharrlichkeit wird diese Kontinuität der Geschichte von Medjugorje bewahrt und kann sich stark entwickeln.

Vlč. Łukasz Gołaś SAC: Mons. Erzbischof, in diesen Tagen, am 24. und 25. Juni sind viele Menschen in Medjugorje. Haben Sie eine Botschaft für alle, die dabei sind und an diesem großen Jahrestag teilnehmen?

Erzbischof Msgr. Henryk Hoser SAC: Das erste ist das, was die Muttergottes in Medjugorje gesagt hat: der Aufruf zur Buße, zur Umkehr, zum Frieden und zur Entdeckung Jesu Christi in unserem Leben. Ein weiterer sehr wichtiger Aspekt, der in Medjugorje funktioniert, ist das Leben aus den Sakramenten. Unser tägliches Leben wird oft der Sakramente beraubt. Es ist, könnte man sagen, humanistisch und zu wenig religiös, was die Religion, das Christentum betrifft. Dieser Ort erinnert uns an die Bedeutung der Beziehung des Menschen zu Gott. Wir haben verschiedene horizontale Beziehungen zu anderen Menschen, Beziehungen, die sich entwickelt haben oder ruhen, aber diese Beziehung zu Gott wird stark vernachlässigt. Sie besteht in einem direkten gegenseitigen Kontakt zwischen Mensch und Gott, der sich im täglichen Gebet und in einer geeigneten Lebensweise ausdrückt. Wir müssen durch unsere christliche Kultur, unser Verhalten, unsere individuelle und soziale Moral Zeugnis ablegen. Dies wurde bereits in der apostolischen Zeit betont. Ich denke, dass diese Elemente in der Botschaft von Medjugorje sehr präsent sind und dass die Menschen immer voller Freude in ihr tägliches Leben zurückkehren und im Herzen tragen, was sie während ihrer Pilgerfahrt von Gott erhalten haben.

Quelle: www.medjugorje.hr

Foto © Gebetsaktion

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