Gedanken zur Botschaft vom 25. Juli 2025 – Pater Marinko Šakota

Gedanken zur Botschaft vom 25. Juli 2025 – Pater Marinko Šakota

30.07.2025

„In dieser Zeit der Gnade, in der der Allerhöchste mir erlaubt, euch zu lieben und auf dem Weg der Heiligkeit zu führen, will Satan euch mit dem Seil des Unfriedens und des Hasses verstricken.“


Wir wissen, dass Medjugorje Schule der Muttergottes ist, in der sie uns lehrt, das Evangelium zu leben. In dieser Botschaft erinnert sie uns – weil wir es vergessen – daran, dass die Zeit, in der wir leben, eine Zeit der Gnade ist. Obwohl sie schwierig ist, mit vielen Konflikten und Kriegen, ist sie dennoch eine Zeit der Gnade, weil Gott der Muttergottes erlaubt hat, uns zu lieben und auf den Weg der Heiligkeit zu führen. Wer sich dessen bewusst ist, wird diese Zeit nicht verpassen, sondern sie intensiv leben.

Wie Adam, Eva und Jesus versucht Satan auch uns von Gott zu trennen und in seine Fußstapfen zu ziehen. Heute ist es seine besondere Absicht, uns „mit dem Seil des Unfriedens und des Hasses zu verstricken“. In der Umgebung von Medjugorje sagt man über jemanden, der zur Lüge neigt: „Was für ein Verstricker!“ Satan ist Vater der Lüge; er ist derjenige, der verstrickt.

Jeder, der schon einmal mit einem Seil gearbeitet hat, weiß, wie es sich verstricken kann. Unsere Liebe Frau benutzt dieses Bild, um uns die Augen zu öffnen: Satan will uns so verstricken, dass wir nicht mehr wissen, was gut und was böse, was richtig und was falsch ist. Er kann uns so blenden, dass wir nicht merken, dass wir verstrickt sind. Viele Menschen glauben, sie seien frei, sind aber in Wirklichkeit vom Bösen geblendet.

Wie macht Satan das? Durch Unfrieden und Hass. Wenn ein Mensch unruhig ist – etwa weil er verletzt ist – verstrickt er sich und kann nicht mehr zwischen Wahrheit und Lüge unterscheiden. Noch schlimmer ist es, wenn Hass in ihm lebt, der ihn so blind macht, dass er andere verzerrt sieht und blind für seinen eigenen Zustand ist.


„Lasst nicht zu, dass er vorherrscht, sondern kämpft, meine lieben Kinder, für die Heiligkeit jedes Lebens!“


Unsere Liebe Frau sagt nicht: Lasst Satan nicht herrschen. Nein, sondern dass er nicht vorherrschen möge, denn sie weiß genau, dass wir Menschen schwach sind und dass Satan listig ist. Wir können ihn nicht daran hindern, in der Welt zu wirken, aber wir können verhindern, dass er in uns und unter uns die Oberhand gewinnt. Satan wird es immer versuchen, und wir sind nie völlig geschützt, aber wir können ihn daran hindern, zu siegen.

Konkret: Jemand verletzt mich. Ich werde wütend – das ist menschlich. Aber ich muss aufpassen, dass Satan meinen Schmerz nicht ausnutzt und mich mit Hass erfüllt. Gelingt ihm das, hat er vorgeherrscht. Fühle ich mich verletzt, lasse aber nicht zu, dass Hass in mir wächst, sondern bemühe mich im Gebet um innere Heilung, dann hat er nicht vorgeherrscht.

Wie gelingt uns das? Indem wir kämpfen. Nicht uns treiben lassen wie ein toter Fisch im Strom, sondern lebendig sein – stromaufwärts schwimmen. Kämpfen heißt, aktiv zu sein. Es gibt zwei Arten zu kämpfen: gegen etwas oder für etwas. Unsere Liebe Frau will, dass wir für die Heiligkeit des Lebens kämpfen – für jedes Leben.

Was ist der Unterschied?
Künstler zeigen Maria bei ihrer Aufnahme in den Himmel mit dem Gesicht zum Himmel, den Armen über der Brust verschränkt, mit einer Schlange unter ihren Füßen. Das ist ihr Kampf. Sie tritt auf die Schlange, aber nicht mit Aggression, sondern ruhig, desinteressiert. Und doch besiegt sie sie.

Warum so? Sollte sie sich nicht mehr anstrengen, um ein Vorbild im Kampf zu sein?
Ihre Art ist das Gegenteil eines Kampfes. Die Schlange ist da, aber für Maria zählt nur Gott. Ihr Blick, ihr ganzes Wesen, ist auf ihn gerichtet. Sie lebt nicht gegen das Böse, sondern für Gott. Und genau das ist der Sieg: Der Böse will, dass wir kämpfen – auf seine Weise. „Steig herab vom Kreuz!“, riefen sie Jesus zu. Kämpfe, verteidige dich!

Doch wer so handelt, übernimmt seine Spielregeln. So breitet sich das Böse aus. Wie sehr freute sich der Teufel, als Petrus zum Schwert griff!
Maria aber kämpft anders: nicht gegen Satan, sondern für Gott. Sie ruft uns zur Heiligkeit auf – das ist der wahre Widerstand. Nicht Krieg, sondern Gebet und Fasten, Hingabe an Gott. Das Kreuz und der Rosenkranz sind unsere einzigen Waffen. Das Böse wird nicht mit Fäusten, sondern mit offenen Händen im Gebet besiegt. Nicht durch Gewalt, sondern durch Liebe.

Was bedeutet: für die Heiligkeit jedes Lebens?
Zuerst: die Heiligkeit des eigenen Lebens – aber auch die der Menschen um uns. Unsere Liebe Frau ist Vorbild in diesem Kampf. Seit 44 Jahren kämpft sie für uns, lebt für uns. Das ist Liebe. „Der Allerhöchste hat mir erlaubt, euch zu lieben.“

Doch in „jedes Leben“ steckt mehr: auch die Natur ist lebendig – und heute bedroht. Vom Menschen. Gott hat ihm die Welt anvertraut, aber der Mensch vergisst oft, dass er nicht der Schöpfer ist, sondern geschaffen wurde. Wenn der Mensch ohne das Bewusstsein Gottes lebt, überschreitet er Grenzen.

Deshalb ist das Wort Gottes so wichtig. „Gedenke, Israel!“ – das Buch Genesis lehrt: Fähigkeiten und Moral müssen Hand in Hand gehen. Der Mensch sieht sich heute als Schöpfer – mit Genetik, KI usw. Aber ohne moralische Verantwortung wird er gefährlich – für sich und die Welt. Die Bibel zeigt: Ohne das moralische Gesetz zerstört der Mensch sich selbst.

Was ist dieses moralische Gesetz in uns?
Ein Beispiel: Ich höre in der Natur einen Hilferuf. Ich spüre:
a) den Impuls zu helfen (Herdentrieb),
b) den Impuls, nicht zu helfen (Selbsterhaltung),
aber auch c) das Sollen – ich muss helfen. Das ist das moralische Gesetz.

Ist das Wort Gottes oder die Kirche eine Einschränkung der Wissenschaft? Nein – sie verteidigt Gottes Freiheit und die Menschenwürde. Das Wort Gottes und das Gebet können den Menschen vor sich selbst retten. Ein Wissenschaftler sagte: Jedes Labor sollte eine Kapelle haben, damit man zuerst betet und dann forscht.

Der Mensch kann mit seinem Verstand Wunder vollbringen – wie die Atombombe. Aus welcher Perspektive ist sie ein Wunder? Vom Flugzeug aus? Oder vom Boden? Nur Vernunft als Maßstab führt zu zerstörerischem Verhalten – etwa Umweltzerstörung. Bis 2050 soll es mehr Plastik als Fische geben.

Der Mensch kann seine moralische Fähigkeit verlieren. Sein Gewissen kann abstumpfen. Er erkennt nicht, dass Satan ihn verstrickt hat – mit Unfrieden und Hass.

Jetzt ist unsere Chance, auf den Ruf der Mutter zu antworten! Uns allen wurde ein Moment der Gnade gegeben – um für Heiligkeit zu kämpfen. Wir können wählen. Was für eine Gnade!

Pater Marinko Šakota

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