Der heilige Josef zeigt: große Gnaden bedürfen einer Vorbereitung!

Der heilige Josef zeigt: große Gnaden bedürfen einer Vorbereitung!

19.03.2025

Es gäbe so viel über den heutigen Tagesheiligen, den hl. Josef zu sagen! Nach der Muttergottes ist er der größte Heilige, den es gibt. Ihn hat Gott Vater auserwählt, damit er seinem Sohn, dem menschgewordenen Gott, auf Erden Vater ist. Der himmlische Vater hat seinen eigenen Sohn dem hl. Josef zur Obhut anvertraut. Er wollte, dass Jesus von Josef lernt, was es bedeutet ein gottesfürchtiges, gerechtes, bescheidenes und arbeitsames Leben zu führen. Gott wollte, dass Jesus von Josef lernt, was es bedeutet ein Mann nach dem Herzen Gottes zu sein.

Der hl. Josef ist ein Meisterwerk der Bescheidenheit. Obwohl er von solch charakterlicher und geistlicher Größe ist, ist er so demütig, kein bisschen selbstzentriert und stellt sich selbst nie in den Mittelpunkt. Sein Wesen besteht im Dienen. Er stellte sein Leben ganz in den Dienst von Jesus und Maria. Seine geliebte Braut Maria beschützte und versorgte er. Er beschützte sowohl ihr Leben in allen Gefahren, also auch ihre Jungfräulichkeit. Er versorgte sie mit allem, was zum Leben notwendig ist und schenkte ihr sein liebendes, zugewandtes Herz. Und gemeinsam waren sie die Eltern des menschgewordenen Gottessohnes Jesus. Sie schenkten ihrem Kind alles, was ein Kind notwendig braucht: die Liebe des Vaters und einer Mutter. Jesus wuchs in der vollkommensten Familie auf, die es gibt, mit den liebevollsten und heiligsten Eltern, die man sich vorstellen kann. Denn auch wenn Josef nicht der leibliche Vater Jesu war, so war er doch wahrhaftig sein Vater. Gott Vater hat es so bestimmt, dass Jesus – obwohl Er eines Wesens mit dem Vater ist – auf Erden einen irdischen Vater brauchte. Diesen hat er ihm im heiligen Josef geschenkt.

Es gäbe so viel über den hl. Josef zu sagen und man kann nur betrachten und staunen, welch große Würde und Berufung Gott diesem einfachen Mann zu gedacht hat! Doch heute soll eine Eigenschaft herausgegriffen werden, um uns zu inspirieren:

Man nennt den hl. Josef auch „Spiegel der Geduld“. Warum eigentlich? Der hl. Josef musste in seinem Leben oft lange auf etwas warten. Die großen Gnaden, die Gott ihm zugedacht hat, hat er nicht sofort erhalten, sondern oft nach einer langen Zeit des Wartens und der Prüfung.

Als Josef sah, dass Maria schwanger war, erhielt er von Gott nicht sofort die Antwort, wie es zu dieser Schwangerschaft gekommen ist. Erst im „letzten Moment“, als er sich schon fast von Maria trennen wollte, griff Gott ein und zeigte ihm im Traum, wie er handeln solle. Man sieht: Gott hat ihn durch diese schwere Prüfung auf die große Gnade vorbereitet, die ein paar Monate später sichtbar werden sollte. Denn nur kurze Zeit später durfte Josef den kleinen Jesus in seine Arme nehmen und bis zum Rest seines Lebens in die Augen des Sohnes Gottes schauen. Vor einer großen Gnade folgte eine große Prüfung!

Und einen zweiten Moment seines Lebens lohnt es sich zu betrachten: In der Tradition der Mystiker sagt man, dass der hl. Josef etwas älter gewesen ist als Maria. Man geht heute nicht mehr davon aus, dass der hl. Josef ein „alter Mann“ war, sondern eher, dass er ein Mann im besten Alter war. Dafür spricht allein die Tatsache, dass der hl. Josef körperlich in der Lage gewesen sein musste mit seiner kleinen Familie so viele weite und beschwerliche Reisen zu machen und seine Familie mit der Arbeit seiner Hände zu ernähren. Der hl. Josef war ein junger, vitaler Mann in der Blüte seines Lebens und doch etwas älter als Maria. Das bedeutet, dass der hl. Josef auf seine Lebensaufgabe, seine Lebensberufung etwas länger warten musste. Vielleicht hat er sich länger gefragt, welchen Plan Gott wohl für sein Leben hat. Vielleicht war es schwer für ihn, lange auf seine Frau Maria warten zu müssen und nicht zu wissen, was Gott von ihm möchte. Doch in dieser Zeit hat Gott sein Herz für die große Lebensaufgabe vorbereitet, die vor ihm lag. Seine Berufung war es, die Muttergottes – die heiligste und schönste Frau der Menschheit – zu heiraten und ihr ein würdiger Ehemann zu sein. Und seine Berufung war es, mit ihr gemeinsam in einer heiligen und keuschen Ehe den Sohn Gottes, den Messias des Volkes Israel, zu erziehen und ihm ein würdiger, heiliger Vater zu sein. Auf diese große Lebensaufgabe wurde der hl. Josef durch viele Jahre der Prüfung hindurch vorbereitet!

Damit dürfen sich alle ermutigt fühlen, die in dem einen oder anderen Bereich ihres Lebens Wartende sind. Gott ist da und der hat diese Situation in der Hand! Gott weiß, was er tut. Nichts ist umsonst! Gott bereitet uns durch Prüfungen und Wartezeiten auf das vor, was Er uns bald schenken möchte. Großen Gnaden gehen oft lange Wachstumsprozesse voraus, um diese Gnaden überhaupt empfangen zu können und für sie bereit zu sein.

Das Leben des hl. Josef war wunderschön, doch war es sicher nicht einfach! Sein Herz ist unwahrscheinlich groß und liebend, doch diese Herzenstiefe wurde durch viele schmerzhafte und schwierige Erfahrungen erreicht.

Egal welche Situation es ist, die dir Kummer oder Entmutigung bereitet – wisse, der hl. Josef versteht dich! Er möchte dich in dieser Situation mit seinem Beistand und seiner Fürsprache stärken. Geh zu ihm – „ite ad joseph“ – er wird dich nicht enttäuschen!

Katharina Ebner

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