15. August – Hochfest der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel

15. August – Hochfest der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel

15.08.2020

Am 15. August feiert die Kirche das Fest Maria Himmelfahrt, die Assumptio Mariens, also die leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel.

Die leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel ist eines der vier marianischen Dogmen der Kirche. Es wurde am 1. November 1950 von Papst Pius XII. feierlich mit folgenden Worten verkündet: „Die unbefleckte, immerwährende jungfräuliche Gottesmutter Maria ist, nachdem sie ihren irdischen Lebenslauf vollendet hatte, mit Leib und Seele in die himmlische Herrlichkeit aufgenommen worden.“ (DH 3909)

Diese Formulierung zeigt, dass das Geheimnis der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel auf das Engste mit den anderen marianischen Dogmen – ihrer unbefleckten Empfängnis, ihrer immerwährenden Jungfräulichkeit und ihrer Gottesmutterschaft – verbunden ist. So wie der himmlische Vater Maria vom Makel der Erbsünde befreit hat, wie Er ihre Jungfräulichkeit vor, während und nach der Geburt bewahrt hat und sie zu Seiner besonderen Wohnung machte, so hat Er sie auch bei ihrem Übergang vom irdischen ins ewige Leben vor der Verwesung des Leibes bewahrt.

Dazu schreibt der heilige Robert Ballarmin: „Wer könnte wohl, frage ich, glauben, dass die heilige Bundeslade, die Wohnung des Wortes Gottes, der Tempel des Heiligen Geistes, zusammengebrochen sei? Mich schaudert, auch nur zu denken, dass der jungfräuliche Leib, in dem Gott Fleisch wurde, der Gott geboren, genährt und gehegt hat, in Staub verwandelt oder den Würmern zur Speise überlassen wurde.“

Aufgrund ihrer besonderen Stellung im Heilsplan Gottes ist Maria auf das Engste mit ihrem Sohn Jesus verbunden. Jesus hat als durch seinen Tod am Kreuz den Tod besiegt und ist glorreich auferstanden. Als Krone ihrer vielen Gnadenvorzüge wurde es Maria geschenkt, dass sie in besonderer Weise am Sieg ihres Sohnes über den Tod teilhat und gänzlich vor der Verwesung im Grab verschont blieb. So erstrahlt sie in der Herrlichkeit des Himmels zur Rechten ihres Sohnes, des unsterblichen Königs der Ewigkeit, als Seine Königin. Dass Maria jedoch glorreich mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen wurde, ist schon von der frühen Christenheit geglaubt und gefeiert worden. 1950 wurde es schließlich als – für alle Katholiken zu glaubende – Wahrheit, definiert.

In den Marienbotschaften von Medjugorje gibt es eine Botschaft, in der die Muttergottes über ihre eigene Aufnahme in den Himmel spricht. Am 2. Februar 2016 sagte sie über die Seherin Mirjana:

„Ich schaue euch mit Liebe, mit mütterlicher Liebe, an. Ich kenne euch, ich kenne eure Schmerzen und Traurigkeiten, weil auch ich in Stille gelitten habe. Mein Glaube gab mir Liebe und Hoffnung. Ich wiederhole: Die Auferstehung meines Sohnes und meine Aufnahme in den Himmel sind für euch Hoffnung und Liebe. Deshalb, meine Kinder, betet, dass ihr die Wahrheit erkennt, dass ihr einen festen Glauben habt, der euer Herz führen wird und der eure Schmerzen und Leiden in Liebe und Hoffnung verwandeln kann. Ich danke euch.“

Was für eine Gnade, dass wir über die Seherin Mirjana hören dürfen, wie die Muttergottes über ihre eigene Aufnahme in den Himmel spricht! Interessant ist, dass die Muttergottes nicht lange und ausgiebig über sich selbst spricht, sondern die Betonung darauf legt, was ihre Aufnahme in den Himmel für uns bedeutet. Die Muttergottes würde sich nie selbst in den Mittelpunkt stellen, nie würde sie sich selbst wichtigmachen, sondern immer ist ihr Herz bei Gott und bei uns Kindern, denen sie zu helfen versucht! So sagt die Muttergottes, dass ihre Aufnahme in den Himmel für uns Hoffnung und Liebe ist.

Denken wir über diese beiden Aussagen nach. Ihre Aufnahme in den Himmel ist unsere Hoffnung. Warum? Die Aufnahme Mariens ist unsere Hoffnung, weil sie uns zeigt, für welch erhabenes Ziel wir bestimmt sind! Das Ziel des menschlichen Lebens ist es, ein Himmelsbewohner zu werden, einmal mit Leib und Seele Gottes Angesicht zu schauen. Dieses Ziel hat Maria bereits vor allen anderen Menschen erreicht. Seit ihrem Übergang ins ewige Leben bewohnt sie mit Leib und Seele den Himmel. Allen anderen geretteten Menschen wird diese Gnade erst am Jüngsten Tag zuteilwerden. Erst beim Ende der Welt, wenn Jesus in Herrlichkeit wiederkommt, werden alle Geretteten mit einem neuen, verklärten Auferstehungsleib in die Herrlichkeit des Himmels eingehen. Die Aufnahme Mariens in den Himmel ist deshalb unsere Hoffnung, weil Maria einst so war, wie wir jetzt sind – Menschen mit Leib und Seele auf der Erde. Und sie ist unsere Hoffnung, weil ihre Aufnahme uns zeigt, dass wir einst so sein werden, wie Maria jetzt ist – mit Leib und Seele im Himmel.

Weiter sagt die Muttergottes, dass ihre Aufnahme in den Himmel für uns Liebe ist. Was könnte die Aufnahme Mariens anderes sein, als ein reiner und übergroßer Ausdruck der Liebe Gottes zu uns? Gott möchte nicht, dass Seine Kinder dem ewigen Tod anheimfallen, den wir als Folge unserer Abkehr von Gott, unserer Sünden, verdient hätten. Darum hat Er Seinen Sohn Jesus gesandt, der uns durch seinen Sühnetod am Kreuz der Macht Satans und der Hölle entrissen hat. Durch Seinen Tod und Seine Auferstehung hat Jesus Satan, Tod und Sünde besiegt und uns das Tor des Paradieses geöffnet. Durch Gottes unendliche Liebe und die Mitwirkung des Menschen muss der Mensch das Feuer der Hölle nicht erleiden, sondern darf auf ewig Gottes Liebe schauen und auf ewig mit Ihm vereint leben. Gibt es ein größeres Geschenk, gibt es eine größere Liebe, als wenn einer sein Leben opfert, damit der andere sein Leben nicht verliert? Diese übergroße Liebe Gottes zu uns, wird in der Auferstehung Jesu und in der Aufnahme Mariens in den Himmel sichtbar. Aus Liebe ist Jesus für uns gestorben und auferstanden und aus Liebe hat Gott Maria vor der Verwesung ihres Leibes bewahrt. Dies geschah, um uns einen Vorausblick auf unsere mögliche Zukunft zu geben: alle Geretteten werden am Ende der Zeit mit Leib und Seele in die Herrlichkeit des Himmels eingehen. Möge Maria uns helfen und uns Fürsprecherin sein, dass dies auch unsere Zukunft sei.

KE

Foto © Gebetsaktion

 

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