15. September – Gedächtnis der Schmerzen Mariens

15. September – Gedächtnis der Schmerzen Mariens

15.09.2022

Einen Tag nach dem Fest der Kreuzerhöhung (14. September) gedenkt die Kirche der Schmerzen Mariens (15. September).

Auf Mariendarstellungen sehen wir Maria oft als zärtliche Mutter, als Unbefleckte Jungfrau, als zarte junge Frau oder als Mutter Jesu dargestellt. All das ist richtig, denn die Muttergottes ist eine zarte, liebende Frau. Doch Maria ist ebenso eine unglaublich starke Frau. Sie ist eine Frau, die sich im Leiden bewährt hat. Weil sie liebt, hat sie auch gelitten, denn Liebe und Leiden gehören zusammen. Maria wird die „Königin der Märtyrer“ genannt. Und sie ist es deshalb, weil ihr Martyrium das der Märtyrer aller Zeiten bei weitem übertroffen hat! Maria hat — ausgenommen von Jesus — gelitten wie kein anderer Mensch auf Erden.

In der Marienverehrung wird das Leiden Mariens in den „7 Schmerzen Mariens“ betrachtet. Ihr Leiden bestand in: 1. der Weissagung Simeons. 2. der Flucht nach Ägypten. 3. der Suche nach Jesus während der Wallfahrt nach Jerusalem. 4. dem Weg nach Golgota. 5. der Kreuzigung Jesu. 6. der Abnahme Jesu vom Kreuz. 7. die Grablegung Jesu.

Maria ist durch unermessliche, unvorstellbare Leiden gegangen. Es waren die Leiden einer Mutter, die ihren Sohn – von dem sie zugleich wusste, dass er Gott ist – leiden und sterben sah. Sie hat diese Leiden angenommen, ihnen standgehalten, hat sie getragen und dem Vater aufgeopfert. Das gab ihr eine einzigartige Stellung im Heilsplan Gottes.

In den Botschaften an die Seherin Mirjana Dragičević-Soldo sprach die Muttergottes mehrmals über ihr eigenes Leiden und über den Wert des Leidens. Sie sagte: „Liebe Kinder! Wer könnte euch besser als ich von der Liebe und dem Schmerz meines Sohnes erzählen! Ich habe mit Ihm gelebt, ich habe mit Ihm gelitten. Das irdische Leben lebend, empfand ich Schmerz, weil ich Mutter war.“ (2. September 2017)

Weiters sagt sie in derselben Botschaft: „Ihr begreift den Schmerz nicht. Ihr begreift nicht, dass ihr durch die Liebe Gottes den Schmerz annehmen und ihn ertragen müsst. Jedes menschliche Wesen wird ihn in kleinerem oder größerem Maß erfahren. Aber mit Frieden in der Seele und im Zustand der Gnade gibt es Hoffnung.“
In der Botschaft vom 2. April 2016 sagte die Muttergottes über das Leiden: „Schmerz hebt empor und ist das größte Gebet. Mein Sohn liebt diejenigen auf besondere Weise, die Schmerzen leiden. Er hat mich geschickt, um sie zu erleichtern und Hoffnung zu bringen. Vertraut auf Ihn.“

Wir dürfen nicht vergessen, dass Jesus uns nicht durch seine Gebete, seine Frömmigkeit oder seine guten Taten erlöst hat. Jesus hat uns erlöst, weil er für uns gelitten hat und für uns gestorben ist! In der Nachfolge Jesu gilt dasselbe für uns. Die wahre Kraft unseres Lebens liegt nicht in unseren Gebeten oder guten Werken, sondern im angenommenen und aufgeopferten Leiden. Darum sagt die Muttergottes auch, dass Schmerz das größte Gebet ist! Wie viel Mut kann das allen geben, die leiden. Aufgeopfertes Leiden ist nicht umsonst, sondern es hebt empor. Zugleich ist uns aber auch Maria geschickt, um unsere Leiden zu lindern und uns Hoffnung zu bringen. Denn Gott weiß wie schwer wir uns alle tun, wenn wir leiden müssen.

Ein strahlendes Vorbild kann uns die Seherin Vicka sein. Vicka musste und muss noch immer durch viele Leiden gehen und doch strahlt sie aus der Tiefe ihres Wesens heraus! Gerade an Vicka sieht man, dass das Leiden kein Grund ist um zu verbittern, sondern dass man auch im Leiden Liebe und Hoffnung ausstrahlen kann.
Die Muttergottes sagte am 2. September 2017: „Meine Kinder, während ihr Schmerz erleidet, während ihr leidet, geht der Himmel in euch ein und ihr gebt allen um euch etwas Himmel und Hoffnung.“ An Vicka aber auch an vielen Heiligen kann man genau das sehen: in einem leidenden Menschen offenbart sich der Himmel! Er wird für alle um ihn herum zum Licht!

Die Tatsache, dass die Muttergottes auch die Mutter der Schmerzen ist, soll uns allen eine große Ermutigung sein. Gott sieht und kennt unsere Leiden und möchte sie lindern. Er möchte aber auch, dass wir Jesus und Maria ähnlich werden. Jesus hat uns durch Leiden erlöst und Maria ist unter dem Kreuz – im Moment des größten Leidens – unsere Mutter geworden. Es gibt immer Hoffnung! Immer und immer wieder bittet uns die Muttergottes nicht aufzugeben und ermutigt uns:
„Der gelebte und Gott dargebrachte Schmerz erhebt. Hat mein Sohn durch Sein schmerzhaftes Opfer nicht die Welt erlöst? Ich war als Seine Mutter mit Ihm in Schmerz und Leid, so wie ich mit euch allen bin. Meine Kinder, ich bin mit euch im Leben, im Schmerz, im Leid, in Freude und in Liebe. Deshalb, habt Hoffnung!“ (2. März 2018)

Katharina Ebner MA

Foto: Gebetsaktion

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