Vermehrt den Glauben in den Herzen der Menschen

Vermehrt den Glauben in den Herzen der Menschen

10.05.2017

Die Muttergottes ruft uns in ihrer Botschaft vom 2. Mai dazu auf, als Vorbild im Glauben und in der barmherzigen Liebe zu wirken.
Denn wir müssen den Glauben in den Herzen der Menschen vermehren, der zunehmend kleiner wird.
Auch Pater Karl Wallner, Nationaldirektor der Missio Österreich, kennt dieses Problem:

„Wir haben in Europa eben dieses außerordentliche Phänomen, das mit der Aufklärung kommt, dass man sich plötzlich schämt, gottgläubig zu sein bzw. transzendenzoffen zu sein. Der Europäer ist der einzige Mensch – man muss sagen auch nur in bestimmten Regionen in Europa, da gehört aber Deutschland, vor allem Ostdeutschland, aber auch Österreich dazu – wo man sich schämt, den Glauben öffentlich zu zeigen.

Das  hat verschiedene Ursachen. Wir sind auch durch totalitäre Regimes geprägt – die Französische Revolution, da wurden Kirchen, Klöster zerstört, Priester umgebracht, und es ging dann weiter beim Nationalsozialismus über den Kommunismus und so ist der Glaube heute durch den Materialismus in den privaten Raum abgedrängt worden. Wir haben das nicht in all den anderen Kontinenten. Wo ich jetzt in Afrika war oder in Asien oder in Lateinamerika, dort ist der Glaube ganz öffentlich. Dort findest du auch beschriftete Autos „Jesus loves me“. Oder in Haiti steht auf jedem Bus ein religiöser Spruch. Bei uns in Europa ist deshalb auch wichtig, dass der Himmel sich manchmal von sich aus öffnet, weil auch die Theologie in Gefahr ist, den Glauben nur mehr als eine Theorie über Gott zu sehen oder eine Gedankenakrobatik, die man hat aber nicht mehr als Wirklichkeit ansieht.

Und deshalb lässt sich der Himmel auch nicht verbieten, sich zu öffnen – und die Kirche hat dafür auch Kriterien aufgestellt – und dann einfach einzugreifen, vorbei an Papst und Bischöfen. Die ziehen dann meistens nach, aber es ist auch ganz gut, dass sie am Anfang in kritischer Distanz sind. Wir leben in einer Zeit, wo es psychologisch viele Überdrehtheiten gibt, und deshalb ist es gut wenn die Kirche immer sagt „Bitte Distanz halten, wir müssen das anschauen“.

Und was hat eine Bernadette Souberoux in Lourdes für Spott mitmachen müssen und was haben die Hirtenkinder in Fatima oder Katharina Labouré, die ja in der Verborgenheit gelebt hat, wo erst bei ihrem Tod bekannt geworden ist, dass die Unbefleckte ihr die wunderbare Medaille gezeigt hatte, durchlebt. Auch in Medjugorje würde ich sagen, ist es ganz gut. Ich glaube, dass das alles gefügt ist vom lieben Gott. Ich möchte wirklich selber sagen, dass ich dankbar bin, dass ich Medjugorje als Priester so von innen her kennen lernen durfte, durch die Feier der Heiligen Messe, durch die wunderbare Eucharistische Anbetung,  es sind immer kirchliche Gebete. Du betest den Kreuzweg, du betest den Rosenkranz, es ist nichts gegen die Kirche. Es ist alles mit der Kirche, in der Ordnung der Kirche. Ich würde mir wünschen, dass in manchen Pfarrgemeinden die Ordnung der Kirche so eingehalten wird, wie es dort eingehalten wird – zu 100 %. Und die Beichte als das Sakrament der direkten unmittelbaren Heilung durch Gott, das ist wirklich etwas ganz Großartiges.“

Reflektieren wir also auch unseren eigenen Glauben und stellen wir uns die Frage: Zeige ich ihn, lebe ich ihn im Alltag oder verstecke ich meinen Glauben vor anderen? Können andere sich an meiner Lebensweise ein Vorbild nehmen oder muss ich noch härter daran arbeiten, dem Ruf der Muttergottes zu folgen?

 

Ausschnitt aus einem Interview der Gebetsaktion mit Pater Karl Wallner am 28.3.2017

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