„Medjugorje – Modell des Friedens für die Welt“

„Medjugorje – Modell des Friedens für die Welt“

31.05.2017

Während es in der gestrigen Tageslesung (Apg 20, 17-27) passend zum Erscheinen der neuen Ausgabe unserer Quartalszeitschrift um Verkündigung ging, richtet Paulus seine Worte nun an die Hirten der Kirche und der Gemeinden, die Priester und Bischöfe, dass sie wachsam seien und auf ihre Gemeinden Acht geben sollen (Apg 20, 28-38).

In Medjugorje sorgen die Franziskanerpatres für die Pilger und die dortige Pfarrgemeinde. Anlässlich des Pastoralbesuches des päpstlichen Sondergesandten, Erzbischof Dr. Henryk Hoser in Medjugorje, haben wir mit dem Pfarrer, Pater Sakota, ein Interview geführt:

 

Kommt und seht!

Maria Elfriede Lang Pertl (ME): Pater Marinko, wie ist derzeit die Situation in Medjugorje? Was hat die pastorale Supervision durch Erzbischof Hoser über die gesamte Situation, über das ganze Phänomen in Medjugorje gebracht?

Pater Marinko (PM): Wir sind sehr froh, dass der Heilige Vater Erzbischof Hoser zu uns gesandt hat. Das ist wichtig; Wir haben uns gewünscht, dass jemand kommt, der direkt vor Ort die Situation, so wie sie ist, sehen kann – wie Jesus gesagt hat: „Kommt und seht!“ Deswegen sind wir froh! Den Erzbischof haben wir mit großer Freude empfangen, und wir haben diese Tage mit ihm mit viel Freude verbracht. Er war jeden Tag bei uns, beim Frühstück, beim Mittagessen, beim Abendessen. Und das war für uns ein Zeichen, dass Medjugorje dem Heiligen Vater am Herzen liegt, dass er daran interessiert ist und Sorge trägt, dass er daran denkt und sich wünscht, dass jemand persönlich Medjugorje besucht und ihm persönlich Bericht erstattet. Das ist es, glaube ich, was der Heilige Vater gewollt hat – diese persönliche Erfahrung, die in Medjugorje gemacht werden kann.

 

ME: Aber hatte nicht schon Kardinal Ruini die gleiche Mission, als Papst Benedikt XVI. ihn mit der Untersuchung des Phänomens von Medjugorje betraut hat? Das hat leider noch keine Resonanz gefunden!

PM: Ja, also Kardinal Ruini hat eine „gute Arbeit geleistet“ – wie auch der Heilige Vater im Flugzeug von Sarajevo nach Rom gesagt hat.

 

ME: Vermutlich werden die beiden Gutachten dann zusammengenommen und aufeinander abgestimmt?

PM: Wahrscheinlich, ja. Kardinal Ruini und seine Kommission hat sich mit der Beobachtung der Seher und der Erscheinungen beschäftigt. Erzbischof Hoser hat sich das Geschehen aus pastoraler Sicht angeschaut. Das liegt dem Heiligen Vater sehr am Herzen – die pastorale Tätigkeit, ob man neue Impulse bekommen kann und ähnliches. Erzbischof Hoser hat als Arzt, natürlich auch als Bischof und als ein offener Mensch, aber zunächst wie ein Arzt, die Diagnose gestellt – d. h. die Situation analysiert. Er hat mit allen gesprochen, mit uns Franziskanern, mit den Sehern. Er hat auch einige Gemeinschaften besucht, er ist auf dem Erscheinungsberg gewesen, hat mit uns Eucharistie gefeiert. Er hat eine Woche mit uns gelebt. Und er hat auch gesehen, wie die vielen Menschen beichten. Er hat sich ein Bild von der Gesamtsituation hier gemacht.

 

ME: Gab es sonst irgendwelche Reaktionen vonseiten Seiner Exzellenz?

PM: Er hat gesagt, dass dieser Besuch für ihn sehr schön war. In unserer Gemeinschaft der Franziskaner hat er sich sehr sehr wohl gefühlt. Er war sehr froh, dass er hier in Medjugorje war und dass er alles gesehen hat. Er war auch froh darüber, dass er die Gemeinschaften kennengelernt hat: Cenacolo, die Seligpreisungen, das Mutterdorf und auch Svetlo Mariino –  Licht Mariens – eine Gemeinschaft, die sich dem Osten, also besonders Russland, der Ukraine und diesen Ländern gewidmet hat. Sie beten für diese Länder und helfen den Menschen, die aus Russland, der Ukraine, Weißrussland und so weiter. kommen, dass sie nach Medjugorje kommen können; und noch viele andere Aufgaben übernimmt sie. Der Erzbischof hat diese Gemeinschaften besucht, und sie haben einen guten Eindruck auf ihn gemacht.

 

Medjugorje als Modell und Licht für die Welt

 

ME: Die Mitteilungen im Rahmen der Pressekonferenz sowie die Predigt von Dr. Henryk Hoser waren aus den Medien erfahrbar. Sie erweckten stark den Eindruck, dass die Gospa den Erzbischof schon ein wenig für sich eingenommen hat.

PM: Ja, er hat auch auf uns einen solchen Eindruck gemacht. Vor allem als er gesagt hat, dass Medjugorje ein Modell für andere Orte sei – ein Modell! Und dass Neuevangelisierung hier realisiert wird, dass sie hier gelebt wird. Menschen, die hierher kommen, erleben das Heilige, das hier geschieht. Das Gefühl für das Heilige wird hier wieder belebt! Das ist sehr wichtig.

… Also Medjugorje als Modell, als Schule. Er hat einfach das Wirken hier gesehen, die vielen Seminare. Etwa die Seminare, die für die Organisatoren der Pilgerfahrten gehalten werden, die Seminare für Kranke und Behinderte, für die Priester und Brautleute, für die Jugend, die Fastenseminare und so weiter. Er war davon sehr beeindruckt und das hat ihn alles sehr gefreut. Und er hat gesagt: Wir sind ein Modell!

 

ME: Er soll sogar gesagt haben, dass es in Medjugorje „ein Licht“ gibt und hat zugleich die Journalisten aufgefordert, dies der Welt zu verkünden.

PM: Ja, hier ist ein Licht, ein Ort, wo man das Licht finden kann. Er hat das erlebt, dass die Menschen, wenn sie nach Medjugorje kommen, das Licht finden. Das Licht in der Beichte, in der Eucharistie, in der Anbetung, beim Fasten, auf den Bergen… Auf verschiedene Weise finden sie das Licht und bringen es nach Hause mit. Das ist etwas Ermutigendes. Medjugorje ist eine Ermutigung für die Welt!

 

In Medjugorje findet man den wahren Frieden und die einzig wichtige Bestätigung

 

ME: Erzbischof Hoser hat ja die Pilger zur Missionierung aufgerufen: „Geht hinaus, die Gospa schickt euch!“ oder so ähnlich, „Ihr seid das Licht, bringt den Frieden, schenkt den Frieden weiter!“

PM: Er hat gespürt, dass die Menschen hier, wenn sie nach Medjugorje kommen, offen sind, den Frieden zu empfangen. Sie tun etwas, wenn sie wieder nach Hause kommen, in ihren Pfarrgemeinden; sie bilden Gebetskreise. Er hat gespürt, dass Medjugorje die Menschen bewegt, dass Medjugorje eine Kraft hat. Es gibt den Menschen die Kraft und bewegt sie, etwas für den Frieden zu tun, sich zu ändern und für den wahren Frieden zu öffnen. Es gibt verschiedene Wege zum Frieden. Es gibt auch falschen Frieden. Menschen die zum Beispiel Drogen oder zu viel Alkohol zu sich nehmen…, die haben zwar einen gewissen Frieden, aber den falschen Frieden. Hier finden die Menschen den wahren, tiefen Frieden. Die Muttergottes sagt: „Nur in Gott kann man den wahren Frieden finden!“ Und deswegen finden die Menschen den Frieden in der Eucharistie und sie erleben, dass Gott sie liebt, und in der Beichte erleben sie, dass Gott ihnen vergibt.

 

ME: In dieser pastoralen Beobachtung hat man auch den Einsatz der Franziskaner für Medjugorje begutachtet. Ich glaube, Seine Exzellenz hat das offensichtlich gewürdigt.

PM: Wir haben da eine Bestätigung gespürt, dass wir gute Arbeit leisten. Das tut natürlich gut. Wir freuen uns deswegen und wir danken dem Erzbischof auch dafür.

 

ME: Wir freuen uns auch von Herzen und hoffen, dass bald die Antwort kommt. Doch wie du und auch Pater Slavko immer wieder betont haben: „Die Bestätigung ist nicht unbedingt notwendig. Das Gebet ist wichtig!“

PM: Ja, Pater Slavko hat immer wiederholt, dass zuerst wir Medjugorje bestätigen sollen, in dem wir mehr beten, indem wir tiefer beten, mit dem Herzen beten lernen, indem wir wachsen und uns ändern. Wenn die Menschen, die in unserer Nähe leben, das spüren, indem sie dann auch Medjugorje anerkennen, dann ist das die Bestätigung, die die Muttergottes will. Pater Slavko hat auch gesagt: „In Medjugorje ist alles bestätigt, die Eucharistie, die Beichte, das Fasten… hier wird das alles praktiziert.“ Und wir sollen das praktizieren, da gibt es nichts Neues. Wir sind aufgerufen, das Evangelium zu leben, und das findet hier statt.

 

ME: Das ist ja auch die Botschaft der Gottesmutter! Danke, Pater Marinko!

 

Foto: (C) Gebetsaktion Medjugorje

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