Betrachtung zur Botschaft vom 25. Mai 2019

Betrachtung zur Botschaft vom 25. Mai 2019

04.06.2019

Die Gottesmutter gab uns durch die Seherin Marija am 25. Mai 2019 eine schöne aber herausfordernde Botschaft. In dieser Botschaft zeigt sie uns wie wichtig der Weg der Bekehrung und das Gebet, vor allem mit dem Herzen, ist. Sie weist uns auf die Liebe des Vaters hin, der ihr aus Barmherzigkeit erlaubt bei uns zu sein, damit die Gospa uns unterweist und zum Weg der Bekehrung führt. Eine Bekehrung ist nichts punktuelles, sondern damit beginnt ein Prozess, der das ganze Leben lang andauert. Jeden Tag entscheidet man sich neu für Gott und richtet das Leben nach ihm aus. Das Gebet ist einer der größten Hilfe dafür, deshalb sagt die Gottesmutter: „Meine lieben Kinder, ihr seid alle aufgerufen, dass ihr von ganzem Herzen betet, dass der Heilsplan sich für euch und durch euch verwirklicht.“

Immer wieder ruft sie uns zum Gebet mit dem Herzen auf. Doch was bedeutet es mit dem Herzen zu beten? Gebet ist nicht ein striktes heruntersagen von Formeln, sondern es ist die Begegnung mit einer lebendigen Person. Es ist die Begegnung mit dem lebendigen Gott. Von der Heiligen Klara von Assisi wurde berichtet, dass wenn sie vom Gebet gekommen ist, ihr Gesicht strahlte. Durch die Begegnung mit Gott leuchtete er durch sie. Das Gebet mit dem Herzen kann man nicht erzwingen. Die Entscheidung für das Gebet, gerne zu beten, die Treue helfen uns die Gnade des Herzensgebetes zu empfangen. Es ist wie wenn man einen Samen einer Blume in die Erde gibt, sie wächst auch nicht von heute auf morgen, sondern sie wächst und reift ganz langsam. Es ist der Heilige Geist in uns, der die Blume vorantreibt und zum wachsen bringt.

Wir sind Teil des großen Heilsplanes Gottes. Wenn wir von ganzem Herzen beten, dann öffnen wir uns für die Begegnung mit Gott und wir werden uns unserer Berufung immer mehr bewusst. Die Berufung des Menschen besteht nicht einfach darin, in der Welt zu sein, „sie ist etwas Größeres: von Gott erwählt zu sein, noch vor der Schöpfung der Welt, im Sohn in Jesus Christus“ (Papst Benedikt XVI.) Das heißt, dass wir immer schon im Plan, im Gedanken Gottes sind. Wenn wir der Liebe und Gnade Gottes begegnet sind, dann fordert sie die freie Mitwirkung des Menschen. Der Sinn unseres Lebens ist es, dass wir uns in Liebe mit Gott vereinen. Wir sind dazu berufen heilig zu sein, indem wir in der Liebe leben und im täglichen Tun unser persönliches Zeugnis ablegen, jeder an dem Platz an dem er sich befindet. Papst Franziskus hat im Apostolischen Schreiben Gaudete et exsultate geschrieben: „Bist du ein Gottgeweihter oder eine Gottgeweihte? Sei heilig, indem du deine Hingabe freudig lebst. Bist du verheiratet? Sei heilig, indem du deinen Mann oder deine Frau liebst und umsorgst, wie Christus es mit der Kirche getan hat. Bist du ein Arbeiter? Sei heilig, indem du deine Arbeit im Dienst an den Brüdern und Schwestern mit Redlichkeit und Sachverstand verrichtest. Bist du Vater oder Mutter, Großvater oder Großmutter? Sei heilig, indem du den Kindern geduldig beibringst, Jesus zu folgen. Hast du eine Verantwortungsposition inne? Sei heilig, indem du für das Gemeinwohl kämpfst und auf deine persönlichen Interessen verzichtest.“ (GE 14) Wir sollen zulassen, dass die Taufgnade in uns Frucht bringt auf einem Weg der Heiligkeit. Das ist es auch was die Gottesmutter uns sagen möchte: „Meine lieben Kinder, seid euch bewusst, dass das Leben kurz ist und das ewige Leben nach Verdienst auf euch wartet.“ Das Leben ist kurz und vor allem wenn uns Schicksale treffen bringt es uns zum nachdenken. Die Gottesmutter stellt uns indirekt die Frage: „Für was setzt du dein Leben ein?“ Öffnen wir uns für das Wirken des Heiligen Geistes in unserem Leben, der im Grunde die Frucht der Heiligkeit bewirkt. Antworten wir mit den Worten Mariens: „Ich bin die Magd des Herrn, mir geschehe wie du es gesagt hast“ (Lk 1,38). Jeden Tag Ja zu sagen, uns gebrauchen zu lassen, den Willen und Plan Gottes anzunehmen, uns in unserem konkreten Alltag hinzugeben und mehr zu tun, als die Pflicht es von uns fordert. Ich denke, dass die Gottesmutter uns darauf hinweisen möchte, mit den Worten, dass das ewige Leben nach Verdienst auf uns wartet. „Kleine Dinge mit großer Liebe tun“ sagte die hl. Therese von Lisieux, denn am Ende unseres Lebens, werden wir nach unserer Liebe gerichtet werden.

„Deshalb betet, betet, betet, damit ihr würdige Instrumente in Gottes Händen sein werdet.“ Das Gebet hilft uns auch ein würdiges Instrument Gottes sein zu können in dieser Welt. Denn Gott hat unsere Hände, unsere Füße, unseren Mund und er möchte uns gebrauchen. Manchmal kann es auch schmerzlich sein, denn es bedeutet manchmal sich selbst zurückzunehmen. Aber wenn etwas umkämpft ist, bringt es noch mehr Frucht. Versuchen wir uns von Gott verwenden zu lassen, so wie es Mutter Teresa oft ausgedrückt hat: „Ich bin ein Bleistift in der Hand Gottes, der einen Liebesbrief an die Welt schreibt.“

Sr. Kerstin Oswald

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