Betrachtung zur Botschaft vom 25. September 2021

Betrachtung zur Botschaft vom 25. September 2021

03.10.2021

Am Beginn ihrer Botschaft vom 25. September 2021 verbindet die Gospa Beten und Zeugnis ablegen miteinander. Es sind zwei Dinge, die scheinbar nicht zusammenhängen. Das Gebet ist unser Gespräch mit Gott. Das Zeugnis legen wir vor den Menschen ab. Aber das Gebet gibt uns auch die Kraft den Glauben in die Tat umzusetzen und das Handeln Gottes an uns wahrzunehmen. Davon legen wir dann meist Zeugnis ab. Aber ist es nicht so, dass wir im Gebet mit dem Herrn verbunden sind und mit ihm in eine Beziehung eintreten? Es ist ein großes Geschenk mit dem Allmächtigen in Kontakt zu sein, mit ihm zu leben. Diese Verbundenheit sollen wir einer Welt bezeugen, die sich Gott vielleicht als unnahbar oder gar nicht existierend vorstellt.

Hinzu kommt die Freude. Als der Erzengel Gabriel bei Maria eingetreten ist sagte er zu ihr: „Sei gegrüßt!“ Das griechische Wort, das an dieser Stelle steht, könnte man auch mit „Freue dich!“ übersetzen. Die Jungfrau freut sich, weil sie Muttergottes wird. Sie freut sich weil die Geschichte des Heils ihren Höhepunkt erreicht hat und sie Teil davon ist. Wenn Maria nun zu uns gesandt wird, um uns auf dem Weg der Heiligkeit zu führen, erinnert uns ihr Kommen daran, dass auch wir in das Werk der Erlösung hineingenommen sind, dass auch unser Leben von Freude darüber erfüllt sein sollte.

Wenn wir dem Rufen Mariens folgen, gehen wir auf diesem Weg der Heiligkeit. Der erste Schritt war unsere Taufe. Allerdings verlassen wir diesen Weg immer wieder, wenn wir das Ziel aus den Augen verlieren und uns für die Sünde entscheiden. Die Gospa möchte uns dann zurückführen. Ihre Worte „das Leben ist kurz“ und „die Ewigkeit wartet auf euch“ erinnert uns an das Ziel. Wie ein Stern der Richtung gibt, leuchtet uns die ewige Gemeinschaft mit Gott auf, die wir erwarten. Dort angekommen werden wir von Freude erfüllt werden. Wenn wir unserem Schöpfer begegnen, wird Dankbarkeit unsere Reaktion sein und niemals werden wir mehr von ihm getrennt werden. Gemeinsam mit allen, die den Weg der Heiligkeit gegangen sind, werden wir ihn verherrlichen.

„Sorgt euch nicht um die irdischen Dinge“ dieses Wort erinnert mich an die Worte Jesu im Matthäusevangelium. Dort spricht er von der rechten Sorge (vgl. Mt 6). Wer den Himmel als Ziel vor Augen hat, für den bekommen die Dinge dieser Welt neue Bedeutung. Man wird nicht mehr Reichtum, Erfolge und Besitz zu sammeln versuchen, um sich ein Denkmal zu setzen und um sich so ein Stück Unsterblichkeit in dieser Welt zu sichern. Alles was der Mensch dann tut wird seinem Weg zu Gott fördern und nicht behindern. Die irdischen Dinge haben hier in der Welt Bedeutung und sind für das irdische Leben notwendig, aber für die Ewigkeit brauchen wir sie nicht.

Auf diesem Weg sind wir nicht allein. Auch wenn wir uns einsam fühlen, dürfen wir vertrauen, dass Maria mit uns geht, uns stützt und Gesellschaft leistet.

Bruder Niklas Müller

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