Die Rettung kommt von dem Lamm – Gedanken zu Allerheiligen

Die Rettung kommt von dem Lamm – Gedanken zu Allerheiligen

07.11.2022

Allerheiligen ist nicht Totengedenken, sondern wir feiern das neue Leben, das die Heiligen erlangt haben. Allerheiligen ist somit eng mit Auferstehung und Ostern verbunden. Wir verbinden uns mit allen Engeln und Heiligen zur Anbetung Gottes. Das ist die siegreich-triumphierende Kirche, während wir noch unterwegs sind als kämpfend-pilgernde Kirche. Wir stehen im Kampf gegen alles Böse und wollen auf dem Weg der Heiligkeit Liebe üben in froher Gewissheit, das Gute wird endgültig siegen und alle Verstorbenen auferstehen. Dafür stehen die Seligpreisungen im Evangelium. Selig gepriesen werden alle, die zu Armut und Verfolgung ja sagen können, weil sie so Christus ähnlicher werden. Wie sehr wünschen wir uns gerade jetzt eine friedfertige und gerechte Welt. So schnell sind wir davon abgerückt und fühlen uns davon weit entfernt. Dabei wollen wir doch als Kinder Gottes von Ihm geliebt sein, getragen, behütet und geborgen. Wir haben es noch immer nicht recht verstanden, was es heißt, Kind Gottes sein! Wir hören es immer bevor wir das Vater unser beten, nur als Kinder Gottes können wir dieses Gebet recht verrichten, das Jesus selbst uns gelehrt hat.

Wir haben es von Johannes in der Zweiten Lesung vernommen: „Seht, wie groß die Liebe ist, die der Vater uns geschenkt hat: Wir heißen Kinder Gottes und wir sind es.“ Unerkannt von der Welt, weil die Welt Gott nicht kennt. Die Kindschaft Gottes macht unser christliches Leben aus und ist unsere Erfüllung, unsere Auferstehung, Seligkeit und ewiges Leben. Es ist ein Geheimnis, das wir kaum recht erfassen können, heute erfahren wir es in der Zweiten Lesung: „Wir wissen, dass wir Jesus ähnlich sein werden, wenn er offenbar wird, wenn er wiederkommt, dann werden wir Ihn sehen, wie er ist.“ Dieses Sehen schildert uns die Geheime Offenbarung als Abschluss der Heiligen Schrift. Da geht es um eine Reihe von Visionen über die Katastrophen der Weltgeschichte, um die Gerichte Gottes, aber vor allem um die glanzvolle Versammlung aller Geretteten vor dem Thron Gottes. Die Welt ist also nicht so finster, wie es uns manchmal scheinen mag. Auch heute dürfen wir in Anbetracht aktueller Bedrohungen Mut und Zuversicht nicht verlieren wie jene damals im vorigen Jahrhundert bei Ersten und Zweiten Weltkrieg. Wenn auch Papst Franziskus immer beschwörend Frieden erbittet für den Beginn des 21. Jahrhunderts mit den vielen Krisenherden, sodass es wie ein Dritter Weltkrieg anmutet, so dürfen wir dennoch auf das Wort der Ersten Lesung aus der Offenbarung des Johannes bauen: „Die Rettung kommt von unserem Gott, der auf dem Thron sitzt, und von dem Lamm.” (Offb 7,10)

Dr. Ignaz Hochholzer

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