Empfangt den Heiligen Geist – Pfingstpredigt

Empfangt den Heiligen Geist – Pfingstpredigt

25.05.2021

Die Frage – „Lebst du noch?“ – ist dem Pfarrbrief St. Leopold Wien II entnommen und richtet sich an die Kirche, denn in und um unsere Kirche ist es seit über einem Jahr sehr still geworden, teilweise sind unsere Kirchen verschlossen. Gebete und Gottesdienste hinter verschlossener Tür!

Ausgangsbeschränkungen und Lockdowns haben manche überfordert, traurig und depressiv gemacht. Das vorsichtige Öffnen nun jener Stätten, wo unser Leben und unsere Gemeinschaft gefeiert wird, ist wirklich Pfingsten, danken wir Gott und bitten wir, dass die Öffnung anhält. Manches hat sich in dieser Zeit des Lockdowns eingeschlichen, was nicht gut ist, was nicht sein soll.

So beklagt ein führender Kommunikationsberater, Wolfgang Rosam, den Umgang in der Öffentlichkeit und beklagt: Solche Dinge schreibt man nicht, man sollte sie auch nicht sagen und man sollte sie vielleicht auch nicht denken.

Auch Kardinal Schönborn bedauert im Gratisblatt ‘Heute’: Anfangs hat die Politik in erstaunlicher Einmütigkeit die notwendigen Maßnahmen zur Bewältigung der Pandemie gesetzt, doch jetzt plötzlich Verdächtigungen, Anschuldigungen, Polarisierungen und Schuldzuweisungen.

Wir freuen uns jetzt über die Öffnung, aber Aufschwung gibt es nur im Gemeinschaftsgeist, im pfingstlichen Geist! Wie war das damals am Abend des ersten Tages der Woche, als die Jünger aus Furcht die Türen verschlossen hatten? Es kam Jesus mit dem Wort: „Empfangt den Heiligen Geist!“ Geistsendung ist so vielfältig, in der Lesung aus der Apostelgeschichte haben wir von einem heftigen Sturm gehört und von Feuerzungen, der Geist kam auf alle gemeinsam herab und auf jeden Einzeln.

So kam es zum Sprachenwunder und vielen anderen Zeichen. Es hat sich erfüllt, was schon der Prophet Joel angekündigt hat. Gott spricht: „Ich will meinen Geist ausgießen über alles Fleisch.“ Das erfüllt sich weiterhin während der ganzen Zeit der Kirche. Wir haben die Zusage des Geistes, des Heiligen Geistes! Geben wir dem Geist Raum, lassen wir die Sprache und das Tun des Fleisches zu. Alles in Geist und Wahrheit, in Liebe und mit Feingefühl sagen und tun, dann sind wir Kirche, dann kommt Ostern zur Vollendung.

Die Geistsendung gehört beim Evangelisten Johannes zum Ostergeschehen am Auferstehungstag und die Ostergaben sind Friede und Freude, Einheit und Liebe als Früchte des Heiligen Geistes.

Dr. Ignaz Hochholzer

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