Fronleichnam – Jesus ist mitten unter uns

Fronleichnam – Jesus ist mitten unter uns

15.06.2022

„Meine Kinder, vergesst nicht, dass die Eucharistie das Herz des Glaubens ist. Das ist mein Sohn, der euch mit Seinem Leib nährt und mit Seinem Blut stärkt. Das ist das Wunder der Liebe, mein Sohn, der immer von Neuem lebendig kommt, um die Seelen zu beleben“, das sind die Worte der Muttergottes vom 2. Mai 2018.

Am heutigen Fest Fronleichnam feiern wir das Herz und das Zentrum unseres Glaubens: die heilige Eucharistie! Denn sowie das Herz die Mitte des Menschen ist, so ist die Eucharistie die Mitte unseres Glaubens. Die Eucharistie, das ist Jesus, der Sohn Gottes. Es gibt kein größeres, staunenswerteres Geheimnis als die wahrhaftigere Gegenwart Jesu in diesem Sakrament!

Die Muttergottes hat in Medjugorje einmal gesagt, dass wir, wenn wir zwischen einem Messbesuch und der Anwesenheit bei einer Erscheinung wählen müssten, zur Heiligen Messe gehen sollten! Es gibt kein größeres und zugleich stilleres, unscheinbareres Ereignis als die Heilige Messe. In aller Stille und Demut hüllt sich Jesus ein in den Mantel des Brotes und des Weines, um ganz nahe bei uns zu sein. Jesus ernährt uns mit Seinem Leib und Seinem Blut, das er uns zu essen und zu trinken gibt.

Die Eucharistie hat ihren Prototyp, ihren Vorläufer im Pessachfest der Juden. Bei diesem Fest feierten die Juden ihre Befreiung aus der Sklaverei in Ägypten. Als das Volk Israel in Ägypten vom Pharao in Sklaverei festgehalten wurde, gebot Gott dem Volk ein Lamm zu schlachten, es zu essen und mit seinem Blut die Türpfosten des Hauses zu bestreichen, um vor dem Todesengel geschützt zu sein. Und Gott befreite sein auserwähltes Volk aus der Sklaverei des Pharaos. An das geschlachtete Lamm und den Auszug aus Ägypten erinnert sich das jüdische Volk bei jedem Pessachfest. Der Tod und die Kreuzigung Jesus fallen, laut der Berichte der Evangelien, genau auf das Pessachfest der Juden. Das ist kein Zufall, sondern offenbart eine tiefe Bedeutung. Jesus ist das Lamm, das für andere geschlachtet wird, damit diese verschont bleiben. Sie werden verschont vom ewigen Tod. Alle, die an Jesus glauben und Seinen Sühnetod annehmen, müssen den ewigen Tod nicht sterben, sondern werden mit ihm leben! So erfüllt die Kreuzigung Jesu die Bedeutung des Pessachfestes. Wenn wir Christen heute die Heilige Messe feiern, dann erinnern wir uns an die Kreuzigung Jesu und diese wird zugleich in der heiligen Eucharistie gegenwärtig. Es ist dabei nicht mehr der Auszug aus der Sklaverei der gefeiert wird, sondern der Auszug aus der Sünde. So wie das Volk Israel im Pessachfest feierte nicht mehr dem Pharao unterworfen zu sein, so feiern wir Christen im Ostergeheimnis nicht mehr dem Satan unterworfen zu sein. Jesus hat Satan, Tod und Sünde besiegt und uns wahrhaft befreit! Halleluja!

So feiert die Christenheit seit bald 2000 Jahren jährlich das Osterfest. Am Fest Fronleichnam feiern wir einen Aspekt des Ostergeheimnisses in besonderer Weise, nämlich dass Jesus in den Gestalten von Brot und Wein mitten unter uns ist. Jesus bleibt unter seinen geliebten Kindern, in seiner geliebten Kirche gegenwärtig, um mit ihr durch die Zeit zu gehen. Er begleitet seine Kirche schon seit 2000 Jahren und führt sie dem letzten großen Ereignis der Geschichte entgegen. Denn einmal, zu einem Zeitpunkt den nur Gott kennt, wird Jesus wiederkommen in Herrlichkeit. Auf dieses Ereignis geht die Menschheit zu. Dann wird es kein Osterfest mehr geben, sondern sowie das Pessachfest gewandelt wurde, wird auch das Osterfest gewandelt werden. Auch dann wird es wieder einen Auszug geben: das Volk Gottes wird ausziehen aus dieser Welt und Zeit und mit Jesus in die Herrlichkeit des Himmels gehen. Auch dann wird es wieder ein Lamm geben: aber diesmal wird das Lamm der auferstandene, verherrliche Christus, der Herrscher über das All sein. Und es wird wieder ein Mahl geben: das ewige Hochzeitsmahl des Bräutigams Christus mit seiner Braut der Kirche.

Wenn wir heute die Realpräsenz Jesu in Brot und Wein feiern und ihn in Prozessionen durch unsere Straßen tragen, dann denken wir daran, dass wir mit Jesus einmal auf den goldenen Straßen der himmlischen Stadt Jerusalem tanzen werden. Einmal werden wir Jesus unverhüllt schauen, so wie Er ist, während wir Ihn heute verhüllt schauen, eingehüllt in Brot und Wein. Beugen wir schon heute unsere Knie in Ehrfurcht vor Jesus und Seiner unendlich großen zärtlichen Liebe, die ihn dazu drängt, in der Eucharistie so nahe bei uns zu bleiben.

Katharina Ebner MA

Foto © Gebetsaktion

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