Papst Franziskus wendet sich mit Grußwort an die Teilnehmer des 33. Jugendfestivals

Papst Franziskus wendet sich mit Grußwort an die Teilnehmer des 33. Jugendfestivals

02.08.2022

Bei der Eröffnungmesse des 33. Internationalen Jugendfestivals in Medjugorje wurde eine Grußbotschaft von Papst Franziskus verlesen. Es ist ein starkes Zeichen des Oberhauptes unserer Kirche, dass er sich an die Jugendlichen der Welt richtet, die sich in der ersten Augustwoche am Erscheinungsort Medjugorje versammelt haben, um gemeinsam im Glauben zu wachsen und der Muttergottes ganz nahe zu sein.

GRUSSWORTE VON PAPST FRANZISKUS

„Ihr Lieben!

Wie uns der Evangelist Matthäus erzählt, wandte sich Jesus zu jener Zeit an die Menschen und sagte: „Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen. Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir, denn ich bin gütig und von Herzen demütig, so werdet ihr Ruhe finden für eure Seele. Denn mein Joch drückt nicht und meine Last ist leicht“. (Mt 11,28-30) Wie damals, so wendet sich Jesus auch heute an euch alle, liebe Jugendliche, und unter dem Motto des diesjährigen Jugendfestivals, inspiriert durch das eben erwähnte Evangelium, richtet Er Seine Einladung an euch: „Lernt von mir, so werdet ihr Frieden finden“.

Der Herr richtet Seine Worte nicht nur an die Apostel oder einige Seiner Freunde, sondern an alle, die müde sind und schwere Lasten zu tragen haben. Er weiß, wie schwierig das Leben sein kann, und dass es Vieles gibt, was unser Herz belastet: zahlreiche Enttäuschungen, Wunden aus der Vergangenheit, Lasten, die wir tragen, Ungerechtigkeiten, die wir erdulden, und unzählige Ungewissheiten und Sorgen. Dem gegenüber steht Jesus, der uns einlädt: „Kommt zu mir und lernt von mir“. Dieser Ruf erfordert, sich auf den Weg zu machen und zu vertrauen. Er erlaubt uns nicht, vor den Herausforderungen des Lebens erstarrt und verängstigt stehen zu bleiben. Es klingt einfach, aber in dunklen Momenten verschließen wir uns einfach. Genau aus dieser Einsamkeit will uns Jesus herausholen, und deshalb sagt Er uns: „Komm“.

Der Ausweg liegt in der Beziehung zum Herrn, darin, auf den Einen zu schauen, der uns wirklich liebt. Allerdings reicht es nicht aus, nur aus sich herauszukommen, man muss wissen, in welche Richtung es gehen soll, denn es gibt so viele irreführende Angebote, die eine bessere Zukunft versprechen, uns aber immer wieder in Einsamkeit zurücklassen. Aus diesem Grund zeigt uns der Herr, wohin wir gehen sollen: „Kommt zu mir“.

Liebe Freunde, geht mit offenem Herzen zu Ihm, nehmt Sein Joch auf euch und lernt von Ihm. Geht zum Meister, um Seine Jünger und Erben Seines Friedens zu werden. Tragt Sein Joch, mit dem ihr Gottes Willen entdecken und Teilhabende am Geheimnis Seines Kreuzes und Seiner Auferstehung werdet. Das „Joch“, von dem Christus spricht, ist das Gesetz der Liebe, es ist das Gebot, das Er Seinen Jüngern hinterlassen hat: „Liebt einander, wie ich euch geliebt habe.“ (Joh 15,12) Denn das wahre Heilmittel für die Wunden des Menschen ist ein Leben aus brüderlicher Liebe, das seine Quelle in der Liebe Gottes findet.

Indem ihr gemeinsam mit Ihm geht und Ihm nachfolgt, werdet ihr von Ihm lernen. Er ist der Herr, der anderen keine Last auferlegt, die Er nicht selbst trägt. Er wendet sich den Demütigen, den Kleinen und den Armen zu, weil Er selbst arm und demütig geworden ist. Wenn wir wirklich lernen wollen, ist es notwendig, demütig zu sein und unsere eigene Unwissenheit und unseren Hochmut zu erkennen, jene Momente, in denen wir glauben, alles alleine und aus eigener Kraft erreichen zu können und vor allem, ein offenes Ohr für die Worte des Meisters zu haben. Auf diese Weise lernen wir Sein Herz, Seine Liebe, Seine Art des Nachdenkens, des Schauens und Wirkens kennen. Aber dem Herrn nahe zu sein und Ihm zu folgen, erfordert Mut.

Ihr Lieben, fürchtet euch nicht, geht zu Ihm mit allem, was ihr in eurem Herzen tragt. Er ist der einzige Herr, der wahre Erfrischung und wahren Frieden anbietet. Folgt dem Beispiel Mariens, Seiner und unserer Mutter, die euch zu Ihm führen wird. Vertraut ihr, die der Stern des Meeres ist, ein Zeichen der Hoffnung auf dem aufgewühlten Meer, das uns zum Hafen des Friedens führt. Sie, die ihren Sohn kennt, wird euch helfen, Ihm in eurer Beziehung zu Gott dem Vater nachzufolgen, im Mitgefühl mit dem Nächsten und im Bewusstsein dessen, wozu wir berufen sind: Kinder Gottes zu sein. In diesem Moment, im Herzen des Sommers, lädt der Herr euch ein, mit Ihm in den Urlaub zu fahren, an den besondersten Ort, den es gibt, und das ist euer eigenes Herz.

Liebe Jugendliche, während ihr in diesen Tagen in Jesus Christus ruht, vertraue ich euch alle der allerseligsten Jungfrau Maria, unserer himmlischen Mutter, an, damit ihr durch ihre Fürbitte und ihr Beispiel die süße und leichte Last der Nachfolge Christi auf euch nehmen könnt. Möge euch der Blick Gottes des Vaters, der euch liebt, begleiten, damit ihr, wenn ihr anderen begegnet, Zeugen des Friedens sein könnt, welchen ihr als Gegengeschenk erhalten werdet. Ich bete für dieses Anliegen und segne euch, und gleichzeitig empfehle ich mich euren Gebeten an.“

Papst Franziskus

Rom, hl. Johannes im Lateran,
am Festtag der seligen Jungfrau Maria vom Berge Karmel, 16. Juli 2022

Quelle: www.medjugorje.hr

Gerne können Sie diesen Beitrag in folgenden sozialen Netzwerken teilen:

Send this to a friend