Veränderung beginnt im Herzen – Gedanken zur Botschaft vom 25. Oktober 2022

Veränderung beginnt im Herzen – Gedanken zur Botschaft vom 25. Oktober 2022

28.10.2022

Beim Lesen der Botschaft vom 25. Oktober 2022 bin ich an folgender Aussage hängen geblieben: „Verliert nicht die Hoffnung auf die Veränderung des menschlichen Herzens.“ Die Veränderung des menschlichen Herzens.

Hier steht nicht Verbesserung oder Bekehrung, Umkehr oder ähnliches, sondern hier steht „Veränderung“. Wir sollen glauben, dass das Herz des Menschen fähig ist, sich zu verändern!

Das klingt banal, doch ist es überhaupt nicht! Im Alltag gehen wir nämlich eher davon aus, dass alles und jeder so bleibt, wie er oder es ist. „Der ist immer so“, „du tust nie..“, „sie verhält sich schon wieder gleich“, „immer dasselbe“, „schon wieder ist er/sie so und so“, sind Gedanken, die wir oft denken oder aussprechen. Wir gehen eher davon aus, dass wir selbst und die anderen gleichbleiben, dass schlechte Angewohnheiten bleiben und Situationen bestehen bleiben, als dass sich etwas ändert. Oder trittst du einem bekannten Menschen wirklich mit der Offenheit gegenüber, dass er sich in der Zwischenzeit zum Guten verändert haben könnte?

Auch uns selbst gegenüber gestehen wir uns oft nicht die Möglichkeit einer Veränderung ein. Wir sind leicht resigniert über unsere Schwächen oder Fehler oder glauben nicht wirklich, dass sich festgefahrene Situationen im Leben noch verändern können. Vor allem mit dem Alter kommt die Tendenz dazu, das Gegebenen als unveränderlich anzunehmen. Es ist so, wie es ist. Ich bin so, wie ich bin. Die Menschen in meinem Umfeld sind eben so und so und nicht anders.

Die Muttergottes hat ein überaus jugendliches Herz! Sie ist nicht resigniert oder erschöpft, sondern glaubt und hofft darauf, dass ihre Kinder fähig sind, sich zu verändern. Die Muttergottes glaubt, dass mein Herz und dein Herz sich noch verändern kann!

Es ist schon interessant, dass hier vom Herzen die Rede ist. Das Herz des Menschen soll sich verändern. Das Wort Veränderung beinhaltet keine Bewertung, es ist sehr neutral. Es ist nicht gesagt, dass aus einem bösen Herzen ein gutes Herz werden soll, sondern es ist nur von Veränderung die Rede.

Das kann heißen:

  • Aus einem Herzen, das voll Misstrauen ist, soll ein immer mehr vertrauendes Herz werden.
  • Aus einem verletzten Herzen soll ein geheiltes Herz werden.
  • Ein zerbrochenes Herz soll wieder zusammengesetzt werden und langsam wieder ganz werden.
  • Ein entmutigtes Herz soll langsam wieder Mut fassen.
  • Ein verschlossenes Herz darf wieder lernen, sich ein Stück weit zu öffnen.
  • Ein unterkühltes Herz darf sich an der Liebe wieder erwärmen.

Unsere Herzen dürfen sich verändern. Dort, wo jeder Einzelne von uns steht, darf Veränderung hin zum Geheilten, zum Ganzen, zum Integrierten, zum wahrhaft menschlichen hin geschehen.

Wenn wir auf das Herz der Muttergottes schauen, dann sehen wir ein Unbeflecktes Herz. Ihr Herz ist makellos, voller Liebe, Gnade und Licht. Ihr Herz strahlt in unvergleichlicher Schönheit. Doch das heißt nicht, dass ihr Herz vor dem Leiden verschont blieb. Die Muttergottes war Märtyrerin. Sie hat die Leiden ihres Sohnes im Herzen miterlitten und auch heute noch leidet und weint sie wegen ihren Kindern, wegen der Menschheit, die sich selbst für den Tod entschieden hat. Das Herz Mariens ist mitfühlend, es ist warm, es kennt die unterschiedlichsten Empfindungen, es kennt Freude und Leid, Trauer und Hoffnung, den Karfreitag und den Ostersonntag.

Gott ruft uns, mit ihm in Beziehung zu treten. Diese Beziehung geschieht von Herz zu Herz. In der Öffnung unseres Herzens für Gott wird sich dieses langsam verändern. Es lernt (wieder) zu vertrauen, es lernt sich immer tiefer zu öffnen, es lernt sich zu zeigen, es lernt Gefühle auszuhalten, es lernt wie es wieder neuen Mut und neue Hoffnung schöpfen kann.

Ein menschliches Herz, das nicht starr und gleichbleibend, sondern lebendig und veränderungsbereit ist, das ist die Hoffnung der Muttergottes.

Katharina Ebner

Foto: Gebetsaktion

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