Meditation zur Fastenzeit von Pater Ante Vučković

In der Fastenzeit bereitet die Pfarrei Medjugorje und das Informationszentrum Mir Medjugorje an jedem Mittwoch eine Meditation vor.

Am 24. März 2021 sprach Pater Ante Vučković über das Wort Gottes. Sie können diese wunderbare Meditation untenstehend nachlesen, oder als Video, begleitet von gregorianischen Gesängen, HIER anhören.

MEDITATION ZUR FASTENZEIT VON PATER ANTE VUCKOVIĆ

„Es ist lange her, seit dem Gott die Beziehung zu uns Menschen auf tiefstmöglichste Weise aufgebaut hat, indem Er mit uns, in unserer Sprache, gesprochen und in unserer Sprache verkündet hat, wer Er ist. Der Höhepunkt ist natürlich, dass das Wort Gottes – Logos – Fleisch annahm, sich unter uns niederließ, und unter uns lebte. So ist unsere Begegnung mit dem Wort Gottes also immer eine Begegnung mit dem tiefsten Geheimnis unserer menschlichen Beziehung zu Gott und Seiner Beziehung, Seinem Willen, mit uns in Verbindung zu stehen.

Das Wort Gottes ist uns wichtig, weil wir – sogar noch bevor wir Ihm begegnen – sehr intuitiv spüren, dass es sich von unserem Wort unterscheidet. Das Wort Gottes erschafft. Wir können viele Dinge mit unserem Wort tun, aber wir können nicht`s so erschaffen, wie Gott es tut. Das Wort Gottes nährt unseren Geist, wie die Nahrung unseren Körper nährt, und dies ist vielleicht eines der wichtigsten Metaphern für das Wort Gottes. Wir werden es beim Propheten Ezechiel finden, der sagt: „Menschensohn, iss, was du vor dir hast. Iss diese Rolle! Dann geh und rede zum Haus Israel!“ (Ezechiel 3, 1). Die Nahrung erscheint uns als Kraft, von der wir leben. So wird das Wort Gottes für uns auf ähnliche Weise zur Kraft, von der unser Geist lebt, aus der wir handeln“, sagte Pater Ante Vučković in seiner Meditation und bezog sich auf biblische Zitate, nach denen das Wort Gottes unveränderlich, dauerhaft, objektiv, ewig ist …

Pater Ante betonte, dass „unzählige Menschen ihre Lebensweise gerade durch die Begegnung mit dem Wort Gottes verändert haben, und in diesen Momenten genügt ein einziges Wort von Gott. Es reicht, damit ich verstehe, dass es an mich gerichtet ist, damit die Veränderungen geschehen können.“

Beispiele dafür sind der heilige Wüstenvater Antonius und der heilige Augustinus, deren Leben durch ein Wort Gottes, das sie hörten, verändert wurde.

„Vielleicht ist etwas Ähnliches in Deinem Leben passiert; vielleicht gibt es auch in Deinem Leben Worte Gottes, die das tiefste Innerste Deines Seins berühren – dadurch bemerken wir das ganze Drama des menschlichen Lebens, die Verwurzelungen. Wir erleben, dass der Scheideweg des Lebens in diesen Momenten stattfindet. Es ist, als wären wir von Neuem geboren. Einige sagen, dass sie durch das Wort erweckt wurden, und der größte Teil erlebt auch eine emotionale Betroffenheit. Dies alles sind gute Gründe, jeden Tag das Wort Gottes zu lesen und es als tägliche Nahrung zu uns zu nehmen“, sagte Pater Ante und nennt die ‚Selbsterkenntnis‘ als einen der Gründe, warum wir Gottes Wort lesen sollten. Er fragte uns: ‚Was passiert, wenn wir uns vor dem Spiegel des Wortes Gottes erkennen?‘

Es geschieht, dass ich meine Sünden und gleichzeitig Seine Barmherzigkeit entdecke. Es kommt vor, dass ich meine Risse, meine Krankheiten, meine Bedürfnisse und gleichzeitig Seinen Willen, mich zu heilen, entdecke. Es geschieht, dass ich meine Tränen und meine Trauer erlebe und gleichzeitig den Willen Gottes, mich zu trösten. Es geschieht, dass ich meine Verlorenheit entdecke und dass ich Ihn entdecke, wie Er mich sucht. Es geschieht, dass ich entdecke, wie ich mich selbst betrüge und dass Er möchte, dass ich mich in Seiner Wahrheit selbst erkenne. Es geschieht, dass ich meine Sterblichkeit, meine Grenzen, meine Endlichkeit entdecke und in Seinem Wort entdecke, dass Er mir das Leben geben möchte, das Unvergängliche, das Ewige Leben“, erklärte Pater Ante Vučković. Am Ende der Meditation dieser Woche beantwortete er die Frage: ‚Warum sollen wir das Wort Gottes lesen? ‚

„Um eine bessere Welt zu gestalten. Sie besser zu machen, um sie vor uns selbst zu schützen, um über unsere Beziehungen zu lernen, dass wir sie besser gestalten; damit wir lernen, wer wir selbst sind, dass wir uns selbst erkennen, dass wir uns von der Liebe Gottes nähren und zulassen, dass auch in schwierigen Momenten die Hoffnung aufflammen kann – die Hoffnung, die aus dem Willen Gottes kommt, um mit uns in Beziehung, in Kommunikation, zu sein. Auf diese Weise entdecken wir die Ähnlichkeiten unseres Inneren mit Gott. Wir sind Wesen wie Er es ist, die in einer Beziehung sein wollen, die Kommunikation wollen. Das Wort Gottes ist uns gegeben, damit wir diese Beziehung am Leben erhalten können.“

Quelle: www.medjugorje.hr

Foto © Gebetsaktion

Wer betet, fürchtet sich nicht vor der Zukunft!

„Liebe Kinder! Auch heute bin ich bei euch,..“ so beginnt die Botschaft der Muttergottes vom 25. März 2021. Unsere Mutter ist stets bei uns – sie ist da, um uns zu führen und zu leiten. Gerade wenn man sich in Situationen befindet, in denen man keinen Ausweg erkennt, ist es gut und beruhigend zu wissen: Die Muttergottes und Jesus sind da. Sie lassen uns nicht allein. Auch wenn wir einander nur eingeschränkt sehen können und viele durch die Einsamkeit leiden, gibt es jemanden, der da ist und an den wir uns wenden können. Gott, der Himmel und Erde erschaffen hat, ist da. Er kennt dich beim Namen.

„Wer betet, der fürchtet sich nicht vor der Zukunft und verliert nicht die Hoffnung.“ Es ist das Gebet, dass uns die Kraft gibt das Positive, das Gute und somit auch Gott zu erkennen. Das Gebet öffnet unsere Augen und lässt uns erahnen, wie Gott die Welt sieht und führt. Die Hoffnung ist eine Tugend und sie kommt von Gott. Die Hoffnung lässt uns in unserem Inneren wissen –  egal wie schwierig und herausfordernd die Zeit momentan ist – es gibt Hoffnung und das Gute! Die Liebe und somit Gott werden siegen! Hoffnung haben bedeutet aber nicht, sich mit der jetzigen Situation abzufinden und einfach abzuwarten. Vielmehr gibt uns die Hoffnung Kraft und Mut die Stimme zu erheben, voranzugehen, weiterzugehen, nicht stehen zu bleiben. Und so wird auch Gott durch uns für andere sichtbar.

Das Gebet öffnet und verändert unser Herz. Es macht unsere Sicht klar und lässt uns die Größe Gottes erkennen. Düstere Nachrichten durchfluten unseren Alltag. Viele Menschen verlieren die Hoffnung, die Gesellschaft scheint sich zu spalten und  in dieser herausfordernden Zeit sagt uns die Muttergottes die kraftvollen Worte: „Ihr seid auserwählt, Freude und Frieden zu tragen, weil ihr mein seid“. Wir sind auserwählt und die Muttergottes glaubt an dich! Sie vertraut dir die wichtige Aufgabe an, Freude und Frieden in diese Welt zu tragen. Was für eine unbeschreibliche Ehre und gleichzeitig auch eine Verantwortung. Beispielsweise können kleine Gesten der Aufmerksamkeit mit viel Liebe große Auswirkungen in den Herzen der Menschen haben. Und darum geht es der Muttergottes: um die Herzen der Menschen. Denn hier ist die Quelle guter und böser Taten. Hier werden die großen und kleinen Entscheidungen getroffen. Es entscheidet sich in unserem Herzen, ob wir uns Gott und Seinem Plan öffnen oder ob wie uns Ihm verschließen.

Ich bin mit dem Namen ‚Königin des Friedens‘ hierhergekommen, weil der Teufel Unruhe und Krieg will, er will euer Herz mit Angst um die Zukunft erfüllen, aber die Zukunft gehört Gott!“

Die Gefahr ist real. Der Teufel ist real. Er will Krieg, Unfrieden und uns weit von Gott und Seiner Liebe entfernen. Nur durch die aktive Zeit mit Gott können wir gegenlenken. Nur das Gespräch mit Gott, das Gebet, füllt unser Herz mit Freude, Zuversicht und Hoffnung. Gott offenbart sich uns in der Heiligen Schrift.

Man vertreibt die Dunkelheit durch Licht. Klar ist, dass je finsterer es ist, umso auffälliger ist das Licht und lenkt die Aufmerksamkeit auf sich. Die Muttergottes möchte, dass auch wir strahlen, Licht werden für andere in den oft verzweifelten Leben unserer Nächsten. Unser Licht ist der Widerschein Jesu für andere. Wir dürfen und sollen aktiv der Königin des Friedens helfen.

Wir müssen Gott durch das Gebet immer mehr Platz in unserem Leben geben. Uns mit Gott unterhalten, aus der Heiligen Schrift lesen und den Rosenkranz beten. Als das sind gute Werkzeuge, um das Licht im eigenen Leben strahlen zu lassen. Wo Gott ist, da gibt es Hoffnung.

„Deshalb seid demütig und betet, und übergebt alles in die Hände des Allerhöchsten, der euch erschaffen hat.“

Demut ist ein Schlüssel für die Gnade Gottes. Zu wissen, dass nicht wir uns selbst erschaffen haben und wir sehr wenig wirklich in der Hand haben. Wir können uns frei für Gott entscheiden. Diese lebendige, freundschaftliche Beziehung zu Jesus, der uns mehr liebt als sein Leben. Mehr noch: Er war bereit zu leiden, am Kreuz zu sterben, damit wir wahrhaftig frei sein können.

KMA

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Botschaft der Muttergottes vom 25. März 2021

„Liebe Kinder! Auch heute bin ich bei euch, um euch zu sagen: Meine lieben Kinder, wer betet, der fürchtet sich nicht vor der Zukunft und verliert nicht die Hoffnung. Ihr seid auserwählt, Freude und Frieden zu tragen, weil ihr mein seid. Ich bin mit dem Namen ‚Königin des Friedens‘ hierhergekommen, weil der Teufel Unruhe und Krieg will, er will euer Herz mit Angst um die Zukunft erfüllen, aber die Zukunft gehört Gott! Deshalb seid demütig und betet, und übergebt alles in die Hände des Allerhöchsten, der euch erschaffen hat. Danke, dass ihr meinem Ruf gefolgt seid!“

Video zur Botschaft der Muttergottes vom 25. März 2021

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25. März – Gott sandte seinen Engel zu Maria

Am heutigen Tag wird die Fastenzeit für eine Tag unterbrochen, da der 25. März kein Tag des Fastens, sondern ein Tag der Freude und des Jubels ist!

Vor mehr als 2000 Jahren kam es zum entscheidendsten Augenblick der Menschheitsgeschichte: ein Engel kam zu einer jungen Frau namens Maria, um ihr den Plan Gottes zu enthüllen. Der große, unendliche Gott wollte in ihr und durch sie ein kleiner, endlicher Mensch werden. Gott wollte durch Maria als Mensch zur Welt kommen. Und Maria gab jene Antwort, die alles veränderte. Sie sagte „Ja!“ Das war der Beginn der Erlösung.

Das Geheimnis der Menschwerdung Gottes ist so groß, dass man an kein Ende kommt, es zu betrachten. Heute wollen wir einen bestimmten Aspekt herausgreifen.

Gott sandte zu Maria einen Engel, einen Boten. Es war der Erzengel Gabriel, der den wunderschönen Auftrag von Gott erhalten hat, Maria mit den einzigartigen Worten „Chaire kecharitomene“ (griechischer Originaltext, zu deutsch: „Sei gegrüßt, die Begnadete“) zu begrüßen. Wenn man diese Worte ganz genau übersetzt kann man auch sagen: „Freu dich, die du mit Gnade erfüllt bist!“ Das Worte Gnade „charis“ hat im griechischen mehrere Bedeutungen. Es heißt neben Gnade auch „Liebreiz, Anmut, Charme.“ Maria ist jenes junge Mädchen, das in Gottes Augen wie kein anderes Mädchen voller Liebreiz und Anmut ist. Ihr reines, unversehrtes und gottergebenes Herz erfüllt Gott mit höchster Freude und größter Liebe. Sie und keine andere ist es, der Er Seinen Sohn anvertrauen möchte. Dieses junge Mädchen sollte Seine Mutter werden. Um Maria das zu sagen, schickte Er ihr einen Engel.

Einige der Seher von Medjugorje berichten, dass ihnen die Muttergottes in Begleitung von Engel erscheint. So erzählte zum Beispiel die Seherin Ivanka von ihrer Erscheinung am 7. Mai 1985: „Die Muttergottes kam wie jeden Tag und grüßte mich mit: ,Gelobt sei Jesus Christus!´ Nie zuvor habe ich die Muttergottes so schön wie heute Abend gesehen. Sie war so zärtlich und schön! Heute hatte sie das schönste Kleid an, das ich je in meinem Leben gesehen hatte. Ihr Kleid glänzte in Silber und Gold, ihr Schleier und ihre Krone genauso. Zwei Engel waren mit ihr, die gleich wie sie gekleidet waren. Die Muttergottes und die Engel waren so schön, dass ich das mit Worten nicht beschreiben kann.

Maria, ist die Königin der Engel. Während ihres ganzen Lebens haben Engel sie begleitet und der große Erzengel Gabriel verkündete ihr das Geheimnis der Menschwerdung Gottes in ihrem jungfräulichen Schoß. Maria ist tief mit dem Geheimnis der Engel Gottes verbunden.

Freuen wir uns heute an diesem Festtag über den Anfangs unserer Erlösung und erinnern wir uns heute auch in besonderer Weise daran, dass Gottes Engel auch jeden einzelnen von uns begleiten. Wir können unsere Engel um Hilfe und Schutz bitten und auch uns möchten Engel den Lebensweg weisen, den Gottes Vorsehung für uns vorgezeichnet hat.

KE

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Dritte Meditation zur Fastenzeit von Pater Stanko Mabić

In der Fastenzeit bereitet die Pfarrei Medjugorje und das Informationszentrum Mir Medjugorje an jedem Mittwoch eine Meditation vor.

Am 17. März 2021 sprach Pater Stanko Mabić ein weiteres Mal über das Thema Versuchung und Anfechtung. Sie können seine wunderbare Meditation untenstehend nachlesen, oder auch HIER als musikalisch umrahmtes Video ansehen.

DRITTE MEDITATION ZUR FASTENZEIT VON PATER STANKO MABIĆ

Zu Beginn seiner dritten Meditation bezog sich Pater Stanko Mabić auf den heiligen Josef, der „ebenfalls versucht wurde“.

„Ihm offenbarte sich Gott und sagte: Steh auf, nimm das Kind und seine Mutter, und flieh nach Ägypten; bleibe dort, bis ich dir etwas anderes auftrage; denn Herodes tötet die Kinder.“ (vgl. Mt 2,13) Das ist wirklich die Versuchung. An Josefs Stelle würde ich sagen: Nun, Herr, der Du allmächtig bist, der Du das Rote Meer teilst, der Du alles erschaffst – auf dein Wort wird alles – niemand ist dir gleich; und dass nun irgendein Herodes deinen Sohn töten kann? Kannst Du ihn nicht aufhalten, damit ich nicht mit Jesus auf einem Esel flüchten muss, das ist ein langer Weg durch die Wüste nach Ägypten… Das ist die Versuchung. Meine Gedanken würden sich dem Herrn widersetzen. Herr, bist Du es wirklich, ist das Dein Sohn? Wenn Du Ihn nicht beschützen kannst, wer kann Ihn dann beschützen? Aber Josef war ohne Worte, ohne Widerstand und ohne zu fragen wie, warum, wohin oder einem aber. Er nimmt das Kind und Seine Mutter, und geleitet durch das Wort Gottes geht er nach Ägypten. Nur deshalb, weil Josef still war, weil er auf das Wort Gottes hörte, wusste er es zu erkennen und war bis zum Ende gehorsam“, sagte uns Pater Stanko Mabić und er  stellte uns das Beispiel von Kardinal Alojzije Stepinac vor bei dem wir „gleichzeitig die Versuchung und die Anfechtung“ haben.

„Gott bittet ihn, Seinem Wort treu zu bleiben, Seiner Kirche treu zu bleiben, seinem Volk treu zu bleiben. Stepinac weiß, dass er verfolgt werden wird, wenn er treu bleibt, dass er gepeinigt wird, dass er seine Freiheit verliert, dass er den Tod eines Märtyrers sterben könnte, dass sein Volk leiden könnte… das war bitterlich, schwer zu akzeptieren. Anderseits, wenn er annehmen würde, was die kommunistischen Behörden verlangen, würde er Privilegien, Ehren, alle Güter haben.

Er stand zwischen diesen beiden: Er hatte die Versuchung und er hatte die Anfechtung. Er wusste, die Versuchung zu wählen, egal wie sehr er leiden würde. Er hätte dies nicht tun können, wenn er nicht seit seiner Kindheit heilig gelebt hätte, indem er sein Herz Gott übergeben hat und auf sein Wort hörte“, sagte Pater Stanko, der anschließend auch unsere alltäglichen Versuchungen erklärte.

„Die Mutter empfängt ein Kind, im Ultraschall sieht sie, dass es krank ist, behindert, mit besonderen Bedürfnissen, und das Down-Syndrom hat – viele Mütter entscheiden sich sofort für die Abtreibung. Sie sind nicht bereit, ein solches Kind anzunehmen, weil es viel mehr Zeit erfordert, tägliche Übungen, Arztbesuche, und wie wird das Kind aussehen.

Das ist die Versuchung. Ich werde keine Zeit für mich selbst haben, zu meinem Zeitvertreib, für den Tourismus viele Herausforderungen, Versuchungen. Nun sagt der Arzt: Das Kind ist behindert, es ist nicht gesund, es wäre am besten eine Abtreibung vorzunehmen. Die Mutter befindet sich also zwischen Versuchung und Anfechtung.

Alle Familien, die solch eine schwierige Information bekommen haben, dass das Kind behindert ist, dass es das Down-Syndrom hat, fragten sich: Wie werde ich mit diesem Kind umgehen? Werde ich dazu in der Lage sein? Das ist eine große Versuchung, aber viele Familien, fast alle die ich kenne, die ein Kind mit Downsyndrom haben, erhielten mit diesem Kind einen Segen. Als die Familie in einer Krise steckte, wusste dieses Kind sie aus der Krise herauszuziehen. Nicht nur die Eltern, sondern auch die Brüder und Schwestern erhielten einen Segen durch dieses Kind, weil sie die Versuchung annahmen, die sich in einen Segen  verwandelte, sagte Pater Stanko und setzte in seiner Meditation damit fort wie „eine der größten Versuchungen die apokalyptische Versuchung ist“.

„Es gibt viele Zitate aus der Hl. Schrift, die von dieser Versuchung sprechen, die am Rande unserer Kräfte und über unseren Kräften liegen. Das ist die Versuchung am Ende der Zeit. Matthäus sagt in seinem Evangelium, Kapitel 7 (15-20) und 24: Es wird eine Zeit schwerer Prüfungen sein. Falsche Propheten werden kommen, falsche Messias. Das Buch der Offenbarung 3,10 sagt: „Du hast dich an mein Gebot gehalten, standhaft zu bleiben; daher werde auch ich zu dir halten und dich bewahren vor der Stunde der Versuchung, die über die ganze Erde kommen soll, um die Bewohner der Erde auf die Probe zu stellen.“… Es wird eine Zeit großer Versuchungen sein. Die Jünger Jesu werden gehasst: „Ihr werdet um meinetwillen vor Statthalter und Könige geführt“. (Mt 10,18) Jesus weist darauf hin: „Gebt acht, dass man euch nicht irreführt!” (Lk 21,8), „Wacht und betet allezeit, damit ihr allem, was geschehen wird, entrinnen und vor den Menschensohn hintreten könnt…“. (Lk 21,36) Der Glaube wird auf Erden verschwinden, sagt Lukas. „Und weil die Missachtung von Gottes Gesetz überhandnimmt, wird die Liebe bei vielen erkalten.“, sagt Matthäus in seinem Evangelium. (Mt 24,12) Hier denkt Jesus an die Versuchung der letzten Tage, an die apokalyptische Versuchung. Jesus sagt uns nicht, dass wir zu Gott beten sollen, dass diese große Bedrückung, die Versuchung des Endes der Welt nicht kommt, sondern dass wir beten und nicht aufgeben, und uns immer fort an Ihn wenden“. In seiner Meditation kam Pater Stanko auch auf die Anfechtung zurück, die, wie er bereits gesagt hat, von Satan kommt und erneut führt er uns zum Beispiel des seligen Stepinac vor Augen.

„Wir haben den gleichen Fall mit Alojzije Stepinac. Wenn du nur unterschreibst, bekommst du alle möglichen Privilegien; – aber er hat nicht unterschrieben, obwohl es verlockend war, das konnte er nur deshalb, weil er mit seinem Herrn sprach und nicht mit der Quelle seiner Anfechtung!

Wir müssen klar wissen, dass Satan, der Teufel, keine dumme Kreatur mit Hörnern und einem Schwanz ist, der den Menschen Angst macht. Es ist ein sehr intelligentes Wesen, das an sich unglücklich ist und die Menschen verführt. Er ist ein gefallener Engel; Luzifer, der Lichtträger, ein Engel der verführt“, sagte uns Pater Stanko Mabić, indem er uns das Sprichwort erzählte, wie Heilige von zwei Teufeln gequält werden, und der Rest von uns nur von einem.

„Mit anderen Worten: Wahre Versuchungen und wahre Anfechtungen werden zu uns kommen, wenn wir uns entscheiden, radikal für Jesus zu leben. Solange wir nicht anfangen, das Evangelium wirklich zu leben, werden wir weder wahre Versuchungen noch wahre Anfechtungen haben.“ Am Ende zitierte er den hl. Augustinus, der sagte: „In der heiligen Taufe werdet ihr die Sünde verlassen, aber auch nach der Wiedergeburt durch die Taufe müsst ihr gegen die Begierde kämpfen. Der Kampf zwischen Gut und Böse bleibt in euch. Und euer Hauptfeind ist in euch, und nicht außerhalb von euch.“

Am Ende seiner Meditation erklärt uns Pater Stanko, wie wir diesen Versuchungen widerstehen können:

„Schauen wir wie Jesus darauf reagiert und uns den Weg gezeigt hat. Jesus ging nicht aus Neugier oder Ehrgeiz in die Wüste. Der Heilige Geist führte Ihn in die Wüste, gleich nachdem Er im Jordan getauft wurde. Daher: Ich gehe dorthin, wohin der Heilige Geist mich führt, und höre nicht meinen  menschlichen Geist, der durch Begierde und Erbsünde verwundet ist und der mich verführen wird. Ich gehe dorthin, wohin der Heilige Geist mich führt. Jesus betete, fastete und sprach 40 Tage lang mit Seinem himmlischen Vater. Daher ist der Weg, wie man der Versuchung widerstehen kann, sich der Führung des Heiligen Geistes hinzugeben, auf seine Eingebungen zu hören, und nicht auf die Eingebungen meiner durch die Sünde verletzten Natur. Wenn wir beten und fasten werden wir die notwendige Kraft haben. Wir beten zu Jesus nicht, damit Er uns von jeder Versuchung oder Anfechtung befreit, sondern dass Er in unseren Versuchungen mit uns ist. Wenn wir geprüft werden, werden wir stärker sein, und deshalb lässt Gott Versuchungen zu.

Ich möchte mit Psalm 16 (15), 8-9 enden

Ich sehe immer auf den Herrn. Er steht mir zur Seite, damit ich nicht falle.

Darüber freue ich mich von ganzem Herzen, alles in mir bricht in Jubel aus.

Bei dir, Herr, bin ich in Sicherheit.

Trotz aller Versuchungen und Anfechtungen“.

Quelle: www.medjugorje.hr

Jesus wartet mit ausgebreiteten Armen auf uns – Gedanken zur Botschaft

Jährlich Erscheinung der Muttergottes an Seherin Mirjana

Am 18. März 2021 hatte die Seherin Mirjana Dragičević-Soldo ihre jährliche Erscheinung der Muttergottes, bei der sie ihr wieder eine Botschaft gab. Die letzte Erscheinung hatte Mirjana genau vor einem Jahr, am 18. März 2020. Bei dieser Botschaft teilte ihr die Muttergottes mit, dass die Erscheinungen am 2. des Monats nun enden würden. So hatte Mirjana ein ganzes Jahr keine Erscheinung der Muttergottes.

Ihr geht es damit gleich wie dem Seher Jakov Čolo und der Seherin Ivanka Ivanković-Elez. Sie alle haben ausschließlich einmal im Jahr eine Erscheinung der Muttergottes. Der Seher Jakov sagte einmal, dass er sich ein ganzes Jahr auf diesen Tag freut und vorbereitet. Wenn der Tag dann näher kommt, mischt sich in seine große Vorfreude auch eine gewisse Wehmut, denn er weiß, wenn die Erscheinung vorbei ist, muss er wieder ein ganzes Jahr warten, bis er die Muttergottes erneut sehen darf.

Man kann sich vorstellen, dass es Mirjana ähnlich gehen wird. Zum einen ihre große Freude darüber, die Muttergottes sehen zu dürfen! In ihr strahlendes Gesicht zu blicken, sich in ihren leuchtenden Augen zu verlieren und ihre mütterliche Liebe stark und zugleich zärtlich zu fühlen. Und dann öffnet sich der liebliche Mund der Muttergottes und sie beginnt zu sprechen: „Liebe Kinder!“ Jedes Wort aus ihrem Mund muss wie ein Gedicht klingen, wie eine Melodie, wie Engelsgesang. Wahrscheinlich gibt es keine Worte, um die Schönheit der Muttergottes und die ihrer lieblichen Stimme zu beschreiben. Zugleich weiß Mirjana auch, dass sie nach der Erscheinung wieder ein ganzes Jahr auf die Begegnung mit der Jungfrau Maria warten muss. Man kann nur ansatzweise erahnen, welcher Schmerz es für die Seherin sein muss, ihre über alles geliebte Muttergottes – die sie lang Zeit täglich sehen durften – plötzlich nur mehr so selten sehen zu können. Es fühlt sich vielleicht wie der Schmerz von Liebenden an, die getrennt voneinander sind…

Zur Botschaft vom 18. März 2021

Mütterlich rufe ich auf, (..) dass ihr zur Liebe meines Sohnes zurückkehrt, denn Er wartet auf euch mit ausgebreiteten Armen“, sagt uns die Muttergottes. Jesus liebt jeden Einzelnen ganz persönlich. Es liegt an uns, zu dieser Liebe zurückzukehren. Wie leicht verlieren wir diese Liebe doch aus den Augen? Unser Alltag, die laute und hektische Welt mit all ihren Nachrichten und Eilmeldungen, aber auch schmerzvolle Erfahrungen und Leiden jeglicher Art, lassen uns schnell vergessen, dass Jesus uns liebt und nur darauf wartet, dass wir uns in Seinen geöffneten Armen bergen. Wir dürfen zur Liebe Jesu zurückkehren – immer wieder während des Tages, mitten in unseren Aufgaben können wir an Jesus denken – an Seinen Blick der Liebe und Sein gütiges Herz, das nur das Beste für uns will. Lassen wir uns von Jesus lieben und verschließen wir uns nicht vor Ihm.

Möge alles, was ihr im Leben tut, mit meinem Sohn getan werden, mit Liebe, damit alles gesegnet sei und eure Spiritualität eine innerliche und nicht nur eine äußerliche sei“, sagt die Muttergottes weiter. Es kommt nicht so sehr darauf an, was wir tun, sondern wie wir es tun. Jede Tätigkeit kann uns zum Segen werden, wenn wir sie mit Liebe tun. Jede Tätigkeit kann uns zum Segen werden, wenn wir sie mit Jesus tun. Oft glauben wir, dass wir für Jesus etwas Großartiges vollbringen müssen, dass wir dieses oder jenes für Ihn tun müssten, damit Er uns liebt. Aber es ist völlig anders! Jesus will, dass wir die Dinge MIT ihm tun. Jesus möchte teilhaben an unserem Leben, Er möchte nicht ausgeschlossen werden, wie jemand Fremdes. Nein, Jesus möchte, dass wir mit Ihm, wie mit unserem vertrautesten Menschen, wie mit unserem besten Freund, alles teilen. Er möchte teilhaben an unserem Lachen und an unserem Weinen, an unseren Hoffnungen und an den Rückschlägen, an unserer Liebe zu anderen Menschen und an unseren Schwierigkeiten mit manchen Menschen gut auszukommen. Jesus möchte nirgends ausgeschlossen, sondern in alles einbezogen werden. Wenn wir uns in so einen vertrauten Umgang mit Jesus einüben, dann wird unsere Spiritualität keine äußerliche sein, sondern eine innerliche. Äußerlich meint, dass wir mündliche Gebete sprechen, Gott einen gewissen Zeitraum in unserem Leben einräumen (beispielsweise sonntags während der Heiligen Messe), aber unser Herz die meiste Zeit ganz wo anders ist. Eine innerliche Spiritualität zu haben bedeutet, im Herzen mit Gott verbunden zu sein, egal ob wir uns gerade die Zähne putzen, unsere Arbeit verrichten, die Kinder versorgen oder den Rosenkranz beten. Immer sollen wir innerlich mit Jesus verbunden sein, im Wissen, dass Er nicht nur unser Schöpfer und Erlöser ist, sondern auch unser liebster Freund. Jesus ist uns nicht fern, sondern ganz nah. Er hat Interesse an allem, was wir tun, erleben und fühlen.

Gott will geliebt werden. Jesus will geliebt werden. Um uns das zu sagen, kommt die Muttergottes immer wieder vom Himmel. Sie weiß, wie unbeschreiblich und köstlich, wie erfinderisch und persönlich die Liebe Gottes für jeden Einzelnen von uns ist. Wenn wir diese Liebe in unser Herz lassen, dann werden wir von dieser Liebe verwandelt und ihr immer ähnlich werden. Wir werden „demütig, großzügig, erfüllt mit Liebe und froh. Und mein mütterliches Herz wird sich mit euch freuen“, sagt die Muttergottes abschließend.

KE

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Jahresbotschaft an Mirjana Dragičević-Soldo

„Liebe Kinder! Mütterlich rufe ich auf, dass ihr zur Freude und zur Wahrheit des Evangeliums zurückkehrt, dass ihr zur Liebe meines Sohnes zurückkehrt, denn Er wartet auf euch mit ausgebreiteten Armen. Möge alles, was ihr im Leben tut, mit meinem Sohn getan werden, mit Liebe, damit alles gesegnet sei und eure Spiritualität eine innerliche und nicht nur eine äußerliche sei. Nur auf diese Weise werdet ihr demütig, großzügig, mit Liebe erfüllt und froh sein. Und mein mütterliches Herz wird sich mit euch freuen. Ich danke euch.“

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Zweite Meditation zur Fastenzeit von Pater Stanko Mabić

In der Fastenzeit bereitet die Pfarrei Medjugorje und das Informationszentrum Mir Medjugorje an jedem Mittwoch eine Meditation vor.

Am 10. März 2021 sprach Pater Stanko Mabić über das Thema Versuchung und Anfechtung. Sie können die Meditation untenstehend lesen, oder auch HIER ansehen.

ZWEITE MEDITATION ZUR FASTENZEIT VON PATER STANKO MABIĆ

In der vierten Fastenmeditation mit P. Stanko Mabić haben wir über das Thema Versuchung nachgedacht. Am Anfang erklärte Pater Stanko den Unterschied zwischen Versuchung und Anfechtung und er erwähnte, dass viele diese beiden Begriffe verwechseln.

„Die Versuchung kommt von Gott. Er prüft in der Versuchung unsere Treue. Das Ergebnis dieser Prüfung ist immer das Leben. Gott führt uns noch mehr in das Leben ein. Die Anfechtung kommt von Satan. Satan will uns in dieser Anfechtung verführen und uns in den Tod führen. Wie kann man Versuchung von Anfechtung unterscheiden? Es gibt viele Parameter, und hier möchte ich das erwähnen, was uns zuerst auffällt: Die Versuchung, die von Gott kommt, ist auf den ersten Blick immer abstoßend, schwer, unvorstellbar, unerwünscht, wir möchten von ihr fliehen. Die Anfechtung, die von Satan kommt, ist immer schön, anziehend, verlockend, für das Auge akzeptabel, aber wenn wir sie annehmen, wird es für uns ein Vorort des Todes sein“, so sagte Pater Stanko Mabić zu Beginn und fügte hinzu, dass wir dazu viele Beispiele in der Bibel haben. Und er nannte eines der deutlichsten Beispiele der Versuchung „als Gott zu Abraham sagt: Nimm deinen Sohn Isaak und opfere ihn“. (vgl. Gen 22, 1) Was denken Sie, wie Abraham sich gefühlt hat? Er hätte am liebsten gesagt: Das kann ich nicht. Wenn Gott zu Abraham gesagt hätte: „Du hast gesündigt!“ – oder – „Es ist etwas passiert, geh und gib dein Leben für mich hin!“, es wäre kein Problem gewesen. Aber, dass er selbst das Messer mit seiner väterlichen Hand nehmen muss um seinen Sohn aufzuopfern? Diese Versuchung ist so schmerzhaft und abstoßend, dass wir ihr so weit wie möglich entkommen möchten.

Dann brachte er das Beispiel der Anfechtung, die, wie er sagt „immer süß und anziehend“ ist. Satan sagt zu Eva: Schau dir diesen Baum an. Wenn du Früchte von diesem Baum isst, wirst du wie Gott sein! Er flüstert es ihr ins Ohr. Und die Schrift sagt: Eva schaute auf diesen Baum und hörte auf die Stimme Satans, die Stimme der Anfechtung; in ihren Ohren und Augen war dies so verlockend, anziehend und schön, dass sie davon kostete.“ (vgl. Gen 3, 1-7)

„Wenn wir die Bibel lesen, sehen wir, dass Gott den Menschen ständig versucht. Wir sind ständig in Versuchung. In der Bibel lesen wir oft, dass Gott den Menschen mit einem bestimmten Ziel auf auf die Probe stellt. Es sind drei klare Ziele.

Das erste, Gott möchte in der Versuchung die Treue des Menschen prüfen. Wir lesen im Buch Tobit, dass der Engel Raphael zu Tobit sagt: „Ich bin gesandt worden, um deinen Glauben zu prüfen“. (vgl. Tob 12,18) Das weitere Zitat lautet: „Nicht weil ich euch eine Gunst erweisen wollte, sondern weil unser Gott es wollte, bin ich zu euch gekommen“ Also sandte Gott Raphael zu Tobit, um seinen Glauben zu prüfen.

Das zweite Ziel der Versuchung ist, Gott möchte das Herz des Menschen erforschen, was sich in seinem Herzen befindet.

Das dritte Ziel ist, den Menschen zu reinigen. Im Buch der Weisheit lesen wir: „Denn Gott hat sie geprüft und fand sie seiner würdig. Wie Schmelzofen hat er sie erprobt“ (Weish 3,5b-6a) und fand sie Seiner würdig“, so sagte uns Pater Stanko in seiner Meditation und erklärte, wie Gott Sein Volk in der Wüste versuchte, er erläuterte uns auch, dass die „Versuchung gut für den Menschen ist“.

„Im Psalm 139 (138), 23-24 heißt es: 23 „Erforsche mich, […] prüfe mich und erkenne mein Denken: 24 Sieh her, ob ich auf dem Weg bin, der dich kränkt, und leite mich auf dem altbewährten Weg!“ Alle Propheten wurden versucht. In der Versuchung ist es am Wichtigsten, Gott treu zu bleiben, weil Gott weiß, wie ich mich fühle. Er gab mir diese Versuchung. Wenn ich Ihm treu bleibe, werde ich eine unermessliche Belohnung erhalten“, sagte Pater Stanko und bezog sich auf die Versuchung Jesu im Garten von Gethsemane, welche besonders auffällig sei.

„Bei Jesus sehen wir gleichzeitig die Versuchung und die Anfechtung. Der Heilige Geist nimmt ihn und führt ihn in Versuchung in die Wüste, wo er 40 Tage lang hungrig und durstig sein wird. Satan kommt zu ihm, als er sehr hilflos war, als es für ihn schwierig war. Ohne Fasten und Gebet und der Gemeinschaft mit Gott, dem Lesen der Heiligen Schrift und des Wortes Gottes werden wir uns nicht widersetzen können. Jesus ging in die Wüste, er durchlief sowohl die Versuchung als auch die Anfechtung, nicht weil er es bräuchte, sondern um uns den Weg zu zeigen“, sagte Pater Stanko, der seine Meditation mit einer Empfehlung für uns alle beendete:

„Wenn wir die Wichtigkeit auf das Gebet, das Fasten, das Lesen der Heiligen Schrift, die Erinnerung an die Worte der Heiligen Schrift legen, die vom Heiligen Geist inspiriert sind, werden wir uns der Anfechtung des Satans oder der Versuchung nicht widersetzen können. Wenn Satan zu Jesus sagt, er solle Brot oder etwas anderes vermehren, antwortet Jesus auf jede der drei Versuchungen immer mit Zitaten aus der Schrift – aus Mose, dem Gesetz und den Propheten -, weil er diese Worte der Schrift im Gedächtnis hatte. Und er konnte sie in seinem Gedächtnis haben, weil er sie las und mit Gott durch das Wort Gottes befreundet war. Wenn wir die Heilige Schrift nicht lesen, wenn wir nicht mit Gott befreundet sind, wenn wir nicht fasten und nicht beten, werden wir wenn Versuchungen und Anfechtungen kommen, nicht die Kraft haben, uns zu widersetzen; wir werden nicht das notwendige Wort haben, das Wort des Heiligen Geistes“.

Quelle: www.medjugorje.hr

Foto © Gebetsaktion

Meditation zur Fastenzeit von Pater Stanko Mabić

In der Fastenzeit bereitet die Pfarrei Medjugorje und das Informationszentrum Mir Medjugorje an jedem Mittwoch eine Meditation vor.

Am 3. März 2021 sprach Pater Stanko Mabić über das Thema Wüste und Stille. Sie können die Meditation untenstehend lesen, oder auch  HIER anschauen.

MEDITATION ZUR FASTENZEIT VON PATER STANKO MABIĆ

„Wir befinden uns in der Fastenzeit. Wenn wir die liturgischen Lesungen lesen, wenn wir sie betrachten, wenn wir auf verschiedene Meditationen stoßen, die von der Fastenzeit sprechen, stoßen wir oft auf das Wort WÜSTE. Ich habe mich dazu entschieden, mit Ihnen meine Überlegungen über die Wüste zu teilen. Wenn ich das Wort Wüste höre und ich glaube, dass es Ihnen ebenso geht, dann klingt das irgendwie exotisch. Wir würden gerne in diese Wüste, auf eine Touristenreise gehen, gut ausgestattet mit vielen erfrischenden Getränken und einer Kamera, in einem Auto mit Klimaanlage und ein oder zwei Tage oder eine Woche dort verbringen. Doch nur wenige beschließen, in die Wüste zu gehen, um dort dann viele Jahre lang spärlich zu leben“, sagte Pater Stanko Mabić am Anfang der dritten Meditation zur Fastenzeit.

„Schweigen. Der Mensch ist dort alleine. Es ist niemand da. Nachts hört er nichts, weder seine eigene Stimme noch die Stimme anderer Menschen. Doch dieses Schweigen in der Wüste ist immer noch nicht die Stille. Das Schweigen kann eine Bedingung für die Stille sein, aber die Stille vollzieht sich im Herzen. Sie ist etwas anderes. Die Stille, nach der wir streben, ist nicht in der Wüste. Sie befindet sich auch nicht in Klöstern. Wir können in ein Kartäuserkloster gehen, in dem die Menschen die meiste Zeit schweigen, oder an einen anderen Ort… die Wüste oder die Stille befindet sich in unserem Herzen. Wir begegnen Gott in der Stille des Herzens. Die Wüste führt in die Stille, und die Stille führt uns in die tiefe, enge Vertrautheit mit Gott. Wüste, Stille und Einsamkeit müssen keine Orte sein, wie die Sahara, die judäische oder ägyptische Wüste… Ich würde den Schwerpunkt nicht auf den Ort legen, sondern auf den Zustand der Stille in unserem Geist, in unserem Herzen“, sagte Pater Stanko Mabić und stellte uns den hl. Antonius Einsiedler, den Vater des Mönchtums vor, der sein ganzes Leben in der Wüste verbrachte. Er sagte: „Wer in die Wüste geht, um den Frieden mit Gott zu bewahren, ist befreit von drei Kriegen: dem Krieg des Zuhörens, dem Krieg des Zuschauens und dem Krieg des Sprechens. Es verbleibt nur noch ein Krieg: der Krieg des Herzens.“

„Der Krieg findet in unserem Herzen statt, das bedeutet, dass die Einsamkeit nicht genug ist, dass es nicht ausreichend ist, in die Wüste zu gehen, wo alles um uns herum schweigt, sondern wir sollten uns bemühen, die Stille im Herzen zu erreichen. Es ist unser Hauptschlachtfeld, da herrscht der Kriegszustand, aber die äußere Stille, wie in der Wüste ist ein ausgezeichnetes, sogar notwendiges Ambiente, um den Krieg, um die Stille in unserem Herzen zu gewinnen. Die Einsamkeit und das äußerliche Schweigen reichen also nicht aus. Wir sollten zulassen, dass die Strahlen des Evangeliums unser Inneres mit den Strahlen bedingungsloser Liebe erleuchten, mit den stillen Strahlen der Gegenwart Gottes, denn Gott wohnt in der Stille unseres Herzens. In der Wüste zu leben bedeutet nicht nur, ohne Menschen zu sein, sondern mit Gott und für Gott zu leben. Wer mit Gott lebt, ist niemals allein, selbst wenn er alleine ist. Ein Herz, das in der Stille weilt, ist gleichzeitig ein Herz, erfüllt von Liebe. Der himmlische Vater erwartet Seine Kinder, direkt in ihren Herzen und nicht an irgendwelchen entfernten Orten, sei es die Wüste, das Meer oder der Stadtmarkt“, sagte Pater Stanko Mabić. Er kehrte erneut zur Bibel zurück und betonte: „Kein Prophet ist Gott begegnet, wenn er sich nicht in die Einsamkeit und Stille oder wortwörtlich sogar in die Wüste zurückgezogen hat.“

Die Gotteserfahrung ist untrennbar von der Wüstenerfahrung. Große Dinge beginnen in der Wüste, in der Stille, in der Einsamkeit. Lasst uns das Bild von der Erschaffung der Welt nehmen. Versuchen wir uns vorzustellen, wie es war: Auf den ersten Seiten der Bibel lesen wir, wie der Geist Gottes über den Wassern schwebte. (Gen 1, 2) Finsternis lag über der Urflut- und Gott schied das Licht von der Finsternis. (Gen 1: 4) Wenn ich darüber nachsinne, stelle ich mir vor, dass alles in vollkommener Stille geschieht. Gott sagt nur ein Wort: „Es werde…!“ und es wurde. Das Licht schied sich von der Finsternis“, sagte Pater Stanko. Nach dem Bild der Erschaffung der Welt brachte er andere biblische Bilder der Stille und Wüste, die Gott als Freund der Stille nennt.

„Als Er seinen Sohn auf die Erde sandte, als der Sohn Gottes geboren wurde, herrschte ebenfalls Stille. Er wurde außerhalb von Bethlehem – in der Nacht – in einer Grotte geboren. Gott sandte Abraham in das verheißene Land, wo Milch und Honig fließen, nach Judäa – und Judäa ist größtenteils eine Wüste. Als Gott Sein Volk aus der ägyptischen Knechtschaft herausführte, führte Er es durch die Wüste, denn durch die Wüste reinigt sich der Mensch. Das Wort Gottes erging an Johannes den Täufer, der mehr als 15 Jahre in der Wüste war und sein Herz vorbereitete“. Pater Stanko führte weiterhin auf, wie der Engel Gabriel Maria erschien. Wir würden in der Bibel nirgends lesen, dass Maria ihn gesehen habe. Sie hat ihn nur gehört. Damit Maria die Stimme des Engels hören konnte, musste sowohl um sie herum, als auch in ihrem Herzen, in ihren Gedanken, Stille sein. Der selbe Engel habe sich auch bei bei Zacharias gemeldet, um ihm zu sagen, dass seine Frau ein Kind gebären würde. Zacharias hätte den Engel gehört, aber nicht nur den Engel.

„Zacharias hörte viele Stimmen in seinem Herzen und diese Stimmen erregten sein Misstrauen. Er hatte keinen Glauben. Deshalb sagte ihm der Engel: ‚Du sollst stumm sein und nicht reden können bis zu dem Tag, an dem all das eintrifft‘. (Lk 1,20) Auf den ersten Blick scheint es so, als würde der Engel ihn bestrafen, aber nein. Tatsächlich belohnte ihn der Engel. Er gab ihm Gnade: Neun Monate Wüste, neun Monate Stille. Ich bin überzeugt davon, dass er in dieser Stille, in der er nicht sprechen konnte, jeden Tag über die Worte nachdachte, die Gott ihm durch den Erzengel Gabriel gesagt hatte“, so sagte uns Pater Stanko Mabić in seiner Meditation. Danach setzt er mit dem hl. Joseph, dem Bräutigam, fort.

„Die Bibel erwähnt keines seiner Worte. Er schwieg, lebte in Stille, anders. In dieser Stille hat Gott ihn, sicherlich noch im Mutterleib, zum Nährvater, zum Hüter seines Sohnes bestimmt. Dieser Joseph wurde ‚gerecht‘ genannt. (Mt 1,19) Er hätte diesen Namen niemals bekommen, wenn er seine Zeit um Vergnügen zu haben in Gesellschaft verbracht hätte… Er schwieg und erledigte fleißig seine Arbeit. Seine Werkstatt war seine Wüste, in der er den Herrn mit seiner Arbeit verherrlichte; und in dieser Stille hört er den Engel. Er erschien ihm im Traum. ‚Steh auf, nimm das Kind und seine Mutter…‘. (Mt 2,13) Gott sprach zu ihm, weil sein Herz in Stille zuhörte; und so konnte er dem Ruf folgen. Wenn Lärm in seinem Herzen gewesen wäre, verschiedene andere Gedanken, dann würde es heftige Gespräche und Streitigkeiten geben und er wäre nicht sofort gehorsam“, sagte uns Pater Stanko und er erklärte, wie Jesus während Seines Urteils vor Pilatus und auf dem Kreuzweg weitgehend schwieg. Warum schwieg Er? Das Schweigen ist ein wesentlicher Bestandteil der Verkündigung des Himmelreiches. Da versammelten sich die ganze jüdische und römische soziale Oberschicht, dort waren alle Oberhäupter und Priester, Pontius Pilatus… da hätte Er sprechen können – aber Er schwieg. Er schwieg nicht nur äußerlich. Er schwieg auch in Seinem Herzen. Es war kein Schweigen, das in sich Hass, Rache und Murren trägt, sondern ein Schweigen, in dem Er liebt. Dieses Schweigen kann möglicherweise mehr sagen als das gesprochene Wort.“ Danach führte Pater Stanko Beispiele des hl. Paulus und hl. Franziskus auf, die die Stimme Jesu erst hörten, als der Lärm in ihren Herzen verschwand.

„Daher sind die Wüste, die Einsamkeit, die Stille notwendig, damit wir in uns selbst eintreten und demjenigen begegnen können, der in uns ist. Der wesentliche Punkt der Begegnung mit Gott liegt in uns, in der inneren Kammer unseres Geistes. Wahres Gebet ist die Begegnung mit Gott. In unserem Herzen, wo wir Gott in Stille begegnen wollen, gibt es verschiedene Räume. Jesus sagt: ‚Zieh dich in deine Kammer zurück` (Mt 6,6), in die Stille, in die Einsamkeit, aber in unseren Herzen gibt es verschiedene Räume: den Disco-Raum, Einkaufsraum, Aktivitätsraum, Raum der Angst… aber auch einen Raum für Stille. In diesem Raum wohnt der Herr. Wir müssen viele Räume umgehen und zum tiefsten Teil des Herzens zu gelangen, wo sich dieser Raum der Stille befindet. Wir müssen in diesen Raum gelangen, denn in diesem Raum, in dieser Stille, wartet der Herr auf uns. Da, in der Einsamkeit und der Stille, tritt der Mensch vor Gott, in dem Wunsch, eine innige Beziehung in Liebe zu Ihm aufzubauen.

Wir können nicht mit Worten in die intimsten Tiefen des Mysteriums Gottes eindringen, sondern mit Schweigen, Stille. Wir müssen in uns selbst eintreten, indem wir unseren inneren Raum für Gottes Gegenwart öffnen, denn Gott hört wirklich auf unser Herz, nicht auf unsere Worte. Jemand ist beispielsweise überhaupt nicht redegewandt, kein guter Sprecher, aber Gott interessiert es nicht, was für ein Sprecher jemand ist. Er hört auf das Herz. Mose sprach zum Herrn: Wie soll ich reden? Ich stottere, es fällt mir schwer zu sprechen. … Mein Mund und meine Zunge sind schwerfällig. (Ex 4, 10) Dies ist für den Herrn überhaupt nicht wichtig. Wenn wir stotternd anfangen das zu erzählen, was wir in Stille von Gott gehört haben, werden uns alle zuhören. Wenn wir eine große rhetorische Macht haben, aber in unserem Herzen nicht der Herr ist, werden wir niemanden berühren. Die heilige Teresa pflegte zu sagen: ‚Im inneren Gebet, das sich in der Stille vollzieht, in der Wüste des Herzens, ist es nicht wichtig, viel zu denken, sondern viel zu lieben‘“, so sagte Pater Stanko Mabić der seine Meditation mit den Gedanken des jüdischen Königs Salomo endete, der betet: „Herr, gib mir ein Herz das hören kann, gib mir ein Herz das schweigen und dein Wort hören kann“.

Quelle: www.medjugorje.hr

Foto © Gebetsaktion

Meditation zur Fastenzeit von Pater Marinko Šakota

In der Fastenzeit bereitet die Pfarrei Medjugorje und das Informationszentrum Mir Medjugorje an jedem Mittwoch eine Meditation vor.

Am ersten Mittwoch in der Fastenzeit (24. Februar 2021) sprach der Pfarrer von Medjugorje, Pater Marinko Šakota über das Fasten, und er setzt dies in seiner zweiten Katechese mit dem Thema „die seelische und geistige Dimension des Fastens“ fort.

Sie können die Meditation lesen, oder auch HIER mit Musikbegleitung von Pater Zvonimir Pavičić anschauen. Weitere halbstündige Meditationen werden noch von Pater Stanko Mabić und Pater Ante Vučković vorbereitet.

MEDITATION ZUR FASTENZEIT VON PATER MARINKO ŠAKOTA

Einer der Teilnehmer des Fastenseminars im Domus Pacis fragte Pater Slavko Barbarić: „Pater Slavko, Sie sagen uns, dass das Fasten uns hilft den Frieden zu finden, aber wenn ich faste, bin ich nervös und wütend auf meine Familienmitglieder, auf meine Frau und meine Kinder. Ist es nicht besser, dass ich nicht faste und nicht nervös bin, als dass ich faste und nervös bin?“ Pater Slavko antwortet ihm: „Es ist am besten zu fasten und nicht nervös zu sein.“ Und dann fügte er hinzu: „Wenn nur diejenigen nervös wären, die fasten, gäbe es auf der Welt nur wenige nervöse Menschen.“

Was ist also mit denen, die nicht fasten, aber nervös und wütend auf andere sind, die fluchen? Das Fasten macht uns nicht nervös und unruhig, sondern es hilft uns, die Ursachen der Nervosität und Unruhe zu entdecken.

Die Königin des Friedens lehrt uns, dass das Fasten dem Frieden dient – dem Frieden im Herzen des Menschen, als auch dem Frieden in der Familie und dem Frieden in der Welt.

Auch heute rufe ich euch auf, für den Frieden zu beten und zu fasten. Wie ich bereits gesagt habe und euch, meine lieben Kinder, jetzt wiederhole, können nur mit Gebet und Fasten auch Kriege aufgehalten werden. Der Friede ist eine kostbare Gabe Gottes. Sucht, bittet und ihr werdet ihn erhalten. “ (25. Februar 2003)

Wenn wir vom Fasten sprechen, gehen wir davon aus, dass der Mensch Speise und Trank benötigt. Jesus selbst glaubt nicht, dass die Menschen nur die geistige Speise benötigen; Er hat vielmehr Mitgefühl gegenüber den Menschen, die wegen ihres geistigen Hungers gekommen sind, um ihm in der Wüste zuzuhören. „In jenen Tagen waren wieder einmal viele Menschen um Jesus versammelt. Da sie nichts zu essen hatten, rief er die Jünger zu sich und sagte: Ich habe Mitleid mit diesen Menschen; sie sind schon drei Tage bei mir und haben nichts mehr zu essen. Wenn ich sie hungrig nach Hause schicke, werden sie unterwegs zusammenbrechen; denn einige von ihnen sind von weither gekommen.“(Mk 8, 1-3) Ebenso als er die Tochter von Jairus auferweckte, er vergaß die Bedürfnisse ihres Körpers nicht. Doch er schärfte ihnen ein, niemand dürfe etwas davon erfahren; dann sagte er, man solle dem Mädchen etwas zu essen geben. (Mk 5, 43)

Durch das Fasten (indem wir auf Speise und Trank verzichten) entwerten wir nicht die Speise und den Trank! Denn sie sind Gaben Gottes! Sondern wir entdecken sie wieder! Wie ein Geschenk!

Außer der Speise und dem Trank für den Körper braucht der Mensch Speise und Trank für die Seele, denn der Mensch ist nicht nur Körper, noch wurde er nur für diese Welt geschaffen. Der Satan will sagen, dass wir Speise und Trank nur für den Körper brauchen, und Jesus antwortet ihm: „Der Mensch lebt nicht nur vom Brot, sondern von jedem Wort, das aus dem Mund Gottes kommt.“ (Mt 4, 4) Deshalb bleiben wir beim Fasten nicht an der Oberfläche, bei der Sorge um den Körper, sondern wir gehen ins Innere, und bemühen uns um die Hygiene der Seele.

Aufgrund der Gewohnheiten und des Gebunden seins sind wir gezwungen mehr zu essen und zu trinken als wir benötigen. Wir sammeln Dinge, die wir nicht benötigen. Es ist absurd, wie wir denken können, dass mit uns alles in Ordnung ist, dass es uns gut geht, dass wir frei sind, aber tatsächlich sind wir Sklaven der Gewohnheiten und des Gebunden seins geworden die uns sagen: „Du musst dies und das nehmen; du musst Alkohol trinken; du musst jemand in den Augen der anderen sein; du musst ein Zocker sein; du musst fernsehen und auf dein Handy schauen; du musst immer mehr und mehr haben…“ In dem wir an die Dinge gebunden sind, stehen wir unter Zwang: „Trag‘ diesen Kuchen weg, damit ich ihn nicht sehe! Ich kann ihn nicht anschauen, ohne ihn zu nehmen. Trag‘ diese Zigaretten weg, damit ich sie nicht sehe! Ich kann es nicht aushalten, dass ich sie nicht rauche. Geh‘ weg von mir! Ich kann dich nicht sehen und hören, ohne mich aufzuregen.

Was ist die Lösung? Von den Dingen und Menschen zu fliehen oder sich von ihnen fernzuhalten? Das Fasten lehrt uns „auszuhalten“! Pater Slavkos Haltung lautete: „Wer es lernt, mit den Dingen zu leben, der kann auch mit den Menschen leben.“

Das Fasten ist der Weg von der Sklaverei zur Freiheit durch Verzicht. „Ihr, meine lieben Kinder seid frei, das Gute oder das Böse zu wählen. Deshalb rufe ich euch auf: betet und fastet.“ (25. Januar 2008) Wenn der Mensch durch das Fasten lernt, mit den Dingen zu leben, ohne alles zu nehmen, was ihm angeboten wird oder was er sich wünscht, wird er fähig sein zu leben; er wird geduldig mit den Menschen sein, auch dann, wenn er nervös oder wütend ist… So werden in uns die inneren Kräfte  gestärkt, weil wir dadurch die Geduld und das Warten lernen. Und gerade diese seelische Stärke (wie Geduld, Warten, nicht alles sofort zu nehmen, was du wünschst, in der Hoffnung auszuhalten, wenn es schwer ist) verliert der heutige Mensch sehr leicht.  Mit der Schwächung der seelischen Stärken werden wir unfähig, die Schwierigkeiten, die im Leben kommen, zu bewältigen (beim Studium, in der Familie, bei der Arbeit, wenn das Kreuz auftaucht…). Wo sieht man den Verlust bzw. den Mangel an seelischer Stärke?

„Zum Beispiel, wenn man gleich in Verzweiflung fällt, sobald man sich in einer schwierigen Situation befindet… Viele nehmen zum Beispiel Drogen, weil ihnen die seelische Kraft fehlt, sich der Droge zu widersetzen. “ (Pater Slavko Barbarić)

Ob unsere seelischen Kräfte stark oder schwach sind, zeigt sich vor allem zwischen Ehepartnern. „Niemand heiratet einen Menschen, den er nicht liebt. Aber es gibt viele Scheidungen. Weshalb? Vielleicht kann ich meinen Ehepartner in einem bestimmten Punkt nicht annehmen. Sie haben nicht die Kraft, den anderen zu ertragen und zu vergeben – und die Familie wird zerstört.“ (Pater Slavko Barbarić)

Wenn der Mensch lernt, durch Fasten mit den Dingen zu leben, ohne sie zu berühren, ohne ihr Sklave zu sein, geduldig bleibt, auch dann wenn er nicht alles hat, das heißt, wenn er nicht alles nimmt, was er sich wünscht, wird er in der Lage sein zu leben; er wird geduldig mit den Menschen sein, auch dann, wenn er ihre Mängel, Schwächen, Fehler sieht, wenn er sozusagen „den Splitter im Auge eines anderen sieht“ und sich in Momenten der Wut und Nervosität befindet und in der Versuchung steht, ihn herauszunehmen. Simone Weil sagt uns: „Es kann sein, dass Laster, Verdorbenheit und Verbrechen fast immer den Versuch des Menschen darstellen, die Schönheit zu konsumieren, das zu verspeisen, was man nur anschauen sollte. Eva hat damit begonnen. Wenn dadurch, indem sie die Frucht gegessen hat, der Fall des Menschen verursacht wurde, dann wäre für das Heil der Menschheit das entgegengesetzte Verhalten erforderlich: die Frucht anzuschauen, ohne sie zu essen. “

Auch die Erziehung von Kindern und Jugendlichen im Fasten sollte in diese Richtung gehen. Die Kinder müssen nicht wie Erwachsene bei Brot und Wasser fasten, aber es ist gut, dass die Eltern zu ihrem Kind sagen: „Diese Schokolade gehört dir. Heute ist Freitag, deshalb iss sie heute nicht. Heb sie für morgen auf.“ So lehrst du dein Kind, geduldig zu sein und warten zu können und nicht jeden Wunsch erfüllen zu müssen, der in ihm entsteht.

Jesus bittet die Jünger darum, nur zwei Gewänder zu haben, denn das sei notwendig, jedoch nicht mehr! Durch das Fasten befreien wir uns von dem Zwang, indem wir nicht zulassen, dass er über uns herrscht. „Schaltet das Fernsehgerät ab und verzichtet auf verschiedene Dinge, die für euch unnütz sind!“ (13. Februar 1986) Das Fasten stärkt sehr das Wort in uns: Genug mit Sucht und Zwang! So erweitert sich in uns der Raum der inneren Freiheit, weshalb wir uns dem Zwang dann anders gegenüber stellen und wir können sagen: Ich muss keinen Alkohol trinken, ich muss kein Zocker sein, ich muss nicht fluchen, ich muss nicht nervös reagieren, ich kann ohne dies und jenes leben…

Der Philosoph Diogenes aß Brot und Linsen. Er wurde vom Philosophen Aristrip gesehen, der bequem lebte, weil er dem König schmeichelte. Aristrip sagte zu ihm: „Lerne dem König untertänig zu sein, und du wirst nicht von diesem elenden Essen, Brot und Linsen, leben müssen.“ Diogenes antwortete ihm: „Lerne von Brot und Linsen zu leben, dann wirst du dich nicht beim König einschmeicheln müssen.“

Die Königin des Friedens macht uns darauf aufmerksam, dass das Böse existiert, und es möchte, dass wir ihm untertänig werden. Aber Sie lehrt uns, dass wir uns den Kräften des Bösen widersetzen können. „Satan versucht euch seine Macht aufzusetzen. Lasst es nicht zu. Bewahrt den Glauben, fastet und betet. “ (16. November 1981)

Inwiefern hilft das Fasten, den Satan zu bekämpfen? «Gregor der Große bemerkte, dass der Teufel, als reiner Geist keine Notwendigkeit nach materiellem Reichtum hat. Daher überlässt er ihn uns gerne. Diese Großzügigkeit hat nur ein Ziel, und das ist, dass er uns besser einfangen kann:

Er kann uns durch unseren Besitz binden; kann uns mit Hilfe der Sachen, an die wir gebunden sind an Leine nehmen. Der beste geistige Schutzschild ist: auf weltliche Güter zu verzichten. Entblößt zu sein ist unsere stärkste Rüstung. “ (Fabrice Hadjadj)

Fasten ist eine Hilfe, um das „entblößt sein“ zu erlangen. Fasten bedeutet, „entblößt zu sein“, all das zu verlassen, an was wir uns geklammert haben, worauf wir vertrauten, womit wir uns abgesichert haben und sich dadurch Gott im wachsenden Vertrauen hinzugeben.

Gegen die Schlange (dem Symbol des Bösen), die entblößt und nackt ist, können wir nicht mit Kleidung kämpfen, d.h. in der Abhängigkeit von Dingen und von unsrem Ego, sondern es geht nur entblößt. Indem wir fasten sagen wir einerseits „Nein“ zur inneren Sklaverei gegenüber von Dingen und vom Satan, und andererseits sagen wir „Ja“ zu Gott. Wir entscheiden uns für die Freiheit.

In dieser Zeit wünsche ich besonders, dass ihr den Dingen widersagt, an die ihr euch gebunden habt, die aber eurem geistlichen Leben schaden. Deshalb, meine lieben Kinder, entscheidet euch vollkommen für Gott und erlaubt Satan nicht, dass er in euer Leben eintritt durch jene Dinge, die euch und eurem geistlichen Leben schaden. (25.2.1990)

So verstehen wir, dass das Fasten nicht nur ein Kampf gegen das Böse ist, sondern dass es uns hilft, unseren Glauben und unser Vertrauen auf Gott zu stärken. „ Ich möchte euch von Herzen für eure Fastenopfer danken. Ich möchte euch anregen, mit offenem Herzen auch weiterhin das Fasten zu leben. Mit Fasten und Entsagung werdet ihr, meine lieben Kinder, stärker im Glauben sein. “ (25. März 2007) „Liebe Kinder! Ich rufe euch in dieser Zeit zum Gebet, zum Fasten und zum Verzicht auf, damit ihr im Glauben stärker seid.“ (25. Januar 2021)

Das Fasten hilft uns, zwischen dem Notwendigen und dem Unnötigen zu unterscheiden, zwischen dem, was für das Leben notwendig ist und der Habgier. Es gibt Dinge, die für das Leben notwendig sind: Speise, Trank, Kleidung, ein Dach über dem Kopf… Aber es gibt auch einen Überfluss an Dingen. Es gibt auch den Hunger, mehr zu haben. Dieser Hunger macht den Menschen blind für das, was er schon hat.

Bei einem Fasten- und Gebetsseminar erkannte eine junge Frau, dass Ihre Schränke voller Kleider waren. Einige trug sie nur ein- oder zweimal, und in ihrem Wunsch, sie zu bekommen, „war sie den Eltern gegenüber aufdringlich gewesen“. Während sie bei Brot und Wasser fastete, öffneten sich ihre Augen, und sie sah den Überfluss, den sie vorher nicht gesehen hatte.

Die Königin des Friedens ruft uns zum Fasten auf, damit unsere Augen sich für so viele Gaben öffnen, die Gott uns jeden Tag gibt. „In dieser gnadenvollen Fastenzeit rufe ich euch auf, eure Herzen den Gaben zu öffnen, die euch Gott geben möchte. Seid nicht verschlossen, sondern mit Gebet und Entsagung sagt ‚ja’ zu Gott und Er wird euch in Fülle geben. Wie sich die Erde im Frühling dem Samen öffnet und hundertfach Ernte bringt, so wird euch auch euer himmlischer Vater in Fülle geben.“ (25. Februar 2006)

„Für das Leben braucht es wenig, sehr wenig“, sagte der hl. Leopold Bogdan Mandic. Beim Fasten wird mir klar: „Ich brauche nicht viel zum Leben. Ich brauche nicht viel, um glücklich zu sein.“ Fasten lehrt uns die Bescheidenheit und Einfachheit des Lebens und damit die Freiheit. „Es ist besser, Brot mit Wasser zu essen, als Kuchen mit Kummer….“ (A. Solschenizyn)

Der hl. Paulus ist das Beispiel eines Mannes, der trotz der Schwierigkeiten des Lebens zufrieden ist.. „Ich sage das nicht, weil ich etwa Mangel leide. Denn ich habe gelernt, mich in jeder Lage zurechtzufinden: Ich weiß Entbehrungen zu ertragen, ich kann im Überfluss leben. In jedes und alles bin ich eingeweiht: in Satt-sein und Hungern, Überfluss und Entbehrung. Alles vermag ich durch ihn, der mir Kraft gibt!“ (Phil 4, 11-13).

Wenn es dieses mehr gibt, als wir brauchen, kann unser seelisches Leben in Gefahr geraten, weil wir uns daran gewöhnen und nicht das sehen, was wir haben. Damit erhöht sich in uns das Gefühl, dass wir noch mehr brauchen. Und das alles macht uns zu Blinden für das Wesentliche und Wichtige im Leben. Somit sehen wir nicht mehr das „einzig notwendige“, von dem Jesus zu Martha spricht, und das „eine fehlt dir noch“, das er dem reichen jungen Mann sagt.

Das Fasten ähnelt dem Akt von Ablatio, einem Bildhauer, der einen Felsbrocken meißelt indem er den Überschuss entfernt, das was unnötig ist, um die Gestalt anzunehmen, die er im Felsen sieht. Das Fasten ist Ablatio, das Entfernen, Beseitigen von unwichtigen Dingen, die unsere Aufmerksamkeit zu sehr auf sich ziehen und unsere Zeit in Anspruch nehmen, damit wir einzig das erkennen, was wesentlich ist, das einzig notwendige im Leben.

Das Fasten ist der Werdegang Marias, die zu Jesu Füßen saß, ihn anschaute und ihm zuhörte. Durch das Fasten lernen wir Gott kennen und in uns erwacht das Bewusstsein der Größe und Tiefe seiner Liebe gegenüber uns. „Deshalb, meine lieben Kinder, bewaffnet euch mit Gebet und Fasten, so dass ihr euch bewusst seid, wie sehr Gott euch liebt, und erfüllt den Willen Gottes.“ (25. Oktober 2008)

Außer, dass wir die Liebe Gottes uns gegenüber erkennen, erweckt das Fasten in uns auch die Liebe gegenüber Gott, d.h. der Hunger, das Bedürfnis nach Gott und der Wunsch, seinen Willen zu tun. Jesus ist das Beispiel für solchen Hunger und Durst nach der Nähe des Vaters und dem Wunsch, Seinen Willen zu tun: „Meine Speise ist es, den Willen dessen zu tun, der mich gesandt hat, und sein Werk zu Ende zu führen.“ (Joh 4,34)

Die Königin des Friedens lehrt uns, dass der Sinn des Fastens darin besteht, sich Jesus zu nähern. „Auch heute lade ich euch zum Fasten und zur Entsagung ein. Meine lieben Kinder, entsagt dem, was euch hindert, Jesus näher zu sein.“ (25. März 1998) „Meine lieben Kinder, ich möchte euch alle meinem Sohn Jesus näher bringen; daher betet und fastet.“ (25.7.2004)

Der Wunsch nach Jesus, nach dem Bräutigam, ihm nahe zu sein, ist der Sinn des Fastens.

„Da die Jünger des Johannes und die Pharisäer zu fasten pflegten, kamen Leute zu Jesus und sagten: Warum fasten deine Jünger nicht, während die Jünger des Johannes und die Jünger der Pharisäer fasten? Jesus antwortete ihnen: Können denn die Hochzeitsgäste fasten, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Solange der Bräutigam bei ihnen ist, können sie nicht fasten. Es werden aber Tage kommen, da wird ihnen der Bräutigam genommen sein; an jenem Tag werden sie fasten! “ (Mk 2, 18-20).

Das Fasten ist für uns notwendig, weil viele Dinge uns den Bräutigam wegnehmen; weil uns vieles von Jesus und vom Gebet entfernt. Wir fasten damit wir zu Jesus zurückkehren, damit wir ihm von innen heraus, mit dem Herzen, nahe und ähnlich sind.

Jesus lehrt uns, wie wichtig es für das Fasten ist, dass es nicht ein Akt vor den Menschen wird, sondern ausschließlich als Ausdruck der persönlichen Beziehung mit Gott. „Wenn ihr fastet, macht kein finsteres Gesicht wie die Heuchler. Sie geben sich ein trübseliges Aussehen, damit die Leute merken, dass sie fasten. Amen, das sage ich euch: Sie haben ihren Lohn bereits erhalten.  Du aber salbe dein Haar, wenn du fastest, und wasche dein Gesicht, damit die Leute nicht merken, dass du fastest, sondern nur dein Vater, der auch das Verborgene sieht; und dein Vater, der das Verborgene sieht, wird es dir vergelten.“ (Mt 6,16-18)

Wenn wir vor Gott fasten, der das Verborgene sieht, und nicht vor dem Menschen, wird unser Fasten ein Akt für die Menschen sein. In uns wird die Liebe gegenüber dem Menschen in Not erwachen. Wenn es in uns keine Liebe gegenüber den Menschen gibt, ist es ein klares Signal, dass wir die Bekehrung benötigen. Durch das Fasten überwinden wir uns selbst, aber nicht so, dass wir mit unseren Kräften den Sieg gewinnen – damit würde vielleicht unser Ego noch mehr gestärkt werden – sondern, dass wir uns mehr und mehr dem Heiligen Geist hingeben, damit er uns führt, inspiriert und formt.

Quelle: www.medjugorje.hr

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