Das Gebet gibt uns Kraft und Mut – Botschaftsbetrachtung

Am 25. Oktober 2021 hat uns die Muttergottes eine ganz einzigartige, neue Botschaft geschenkt, über die es sich lohnt in Ruhe nachzudenken.

Rückkehr zum Gebet

Dieser Aufruf ist wohl der wichtigste Grund jedes Kommens der Gottesmutter seit jeher. Es ist die Botschaft schlechthin, denn in unserem Glauben ist das Gebet als Verbindung zu Gott das Fundament. Ohne Gebet besteht kein Kontakt mit Gott, wir sind gefangen im Diesseits und das Jenseits bleibt uns verschlossen. Nur im Gebet können wir vordringen in das Jenseits, das wir auch Transzendenz nennen. Drüben im Himmel können wir uns jetzt schon verankern, Halt und Zuversicht finden, weil wir Gott, dem Allmächtigen und Allgütigen, nahekommen. So ist diese Rückkehr zum Gebet auch eine Heimkehr in eine Welt, wo alles gut und heil ist und wir daher jede Angst und Panik ablegen können und ganz im Gegenteil Halt, Freude und frohe Gewissheit finden. Damit bin ich ganz nahe bei dem, was man darunter versteht, als betender Mensch zu leben. Als betender Mensch zu leben heißt nicht, Tag und Nacht Gebete zu sprechen – so kann der Auftrag der Schrift „allezeit zu beten“ (Lk 18,1) sicher nicht gemeint sein. Das ginge am Leben vorbei. Denn gerade wenn ich meine Aufgabe, das was mir aufgetragen und aufgegeben ist, wirklich im Sinne Gottes tun will, muss ich mit meinen Gedanken und mit meinem Herzen ganz bei einem bestimmten Menschen oder bei einer bestimmten Sache sein. Doch auch wenn ich vieles tun muss, ohne dabei mit meinen Gedanken bei Gott sein zu können, so heißt das doch nicht, dass ich es ohne Gott tue. Ich tue dies vielleicht schlicht „in Gottes Namen“ und das heißt: ich bin ganz bei der Sache, ohne die Beziehung zu Gott zu verlieren, so wie ein Kind ganz ins Spiel vertieft sein kann, ohne die Beziehung zu seiner Mutter im Raum zu verlieren.

Im Gebet schwindet die Zukunftsangst

Allgegenwärtig ist heutzutage die Angst. Bindungen sind zu oft brüchig, die Zukunft ungewiss und vielen mangelt es auch an Selbstvertrauen. Was bleibt noch? Niemand kann es uns rauben, wenn wir uns fest an Gott binden in unserm Innern. So ruft uns Jesus zu: „Euer Herz lasse sich nicht verwirren. Glaubt an Gott und glaubt an mich!“ (Joh 14,1) Im Gebet können wir jede Verwirrung, Verirrung, Angst und Depression überwinden. Gebet ist der Vollzug des Glaubens, da wird die Glaubenskraft spürbar, erfahrbar und erlebbar. Die Angst schwindet und Freude kommt auf, dass unser Herz wieder singt: Ja, freuet euch im Herrn… Freude liegt in der Luft.

Wer betet, achtet das Leben

Gott hat uns das Leben geschenkt, von Ihm kommen wir und zu Ihm gehen wir. Leben ist Durchgang von Gott und zu Gott, darum ist unser Leben in Gott Fülle. So gibt es für den Beter keinen Zweifel am Leben, sondern vom Augenblick der Zeugung bis zum letzten Atemzug Frieden in Gott. In Ihm sind wir, leben wir, bewegen wir uns! Er ist unsere Zuversicht und Hoffnung, Er nimmt uns jede Angst und jeden Zweifel.

In Gebet fühlen wir Freiheit und Liebe der Kinder Gottes

So schön drückt es die Gottesmutter aus. Wir können Freiheit und Liebe fühlen, spüren, erfahren, erleben. Wie oft fühlen wir uns geknechtet durch Pflichten und Aufgaben, wie oft fühlen wir uns ungeliebt, unbedankt von unseren Nächsten…! Das alles können wir im Gebet überwinden, denn wir können Gottes Nähe erspüren und in Gott erfahren. Er ist unser ein und alles. Dann können wir alles ertragen, was immer kommen mag, wenn wir nur mit Gott verbunden bleiben.

Niemand kann uns in Ketten legen oder sich unser bedienen

Wie nie zuvor macht uns die Gottesmutter eine Zusage, nämlich, dass wir durch das Gebet vollen Schutz haben: Da kann uns niemand in Ketten legen, knechten, unterdrücken, ausnützen oder wie immer schlecht behandeln. Gott sprengt alle Ketten der Unterdrückung und macht jedes Joch leicht, wie er uns selbst zusagt: “Mein Joch drückt nicht, und meine Last ist leicht.” (Mt 11,30) Der Herr will uns niemals einschränken, sondern führt immer in Licht, Freiheit und Liebe. Zur Freiheit hat uns Christus befreit! So steht nun fest und lasst euch nicht wieder das Joch der Knechtschaft auflegen! (Gal 5,1)

Maria hilft uns, auf dem Weg der Heiligkeit zu wachsen

Der Weg des Gebetes heißt immer mit Gott verbunden sein, was auch immer wir tun. Wir verrichten unsere täglichen Arbeiten, erfüllen unsere Pflichten, stehen unseren Mann im Leben, aber wir tun es immer verbunden mit Gott. Das ist Gebet, das ist der Weg der Heiligkeit, von dem wir niemals abweichen sollen.

Dr. Ignaz Hochholzer

Botschaft der Muttergottes vom 25. Oktober 2021

„Liebe Kinder! Kehrt zum Gebet zurück, denn, wer betet, fürchtet sich nicht vor der Zukunft. Wer betet, ist offen für das Leben und achtet das Leben anderer. Wer betet, meine lieben Kinder, fühlt die Freiheit der Kinder Gottes und dient frohen Herzens zum Wohle des Bruders, des Menschen. Denn Gott ist Liebe und Freiheit. Deshalb, meine lieben Kinder, wenn sie euch in Ketten legen und sich eurer bedienen wollen, ist dies nicht von Gott, denn Gott ist Liebe und gibt jedem Geschöpf Seinen Frieden. Deshalb hat Er mich gesandt, um euch zu helfen, auf dem Weg der Heiligkeit zu wachsen. Danke, dass ihr meinem Ruf gefolgt seid!“

Video zur Botschaft der Muttergottes vom 25. Oktober 2021

Sehnt euch nach dem Himmel – Botschaftsbetrachtung vom 25. September 2021

Kaum eine Botschaft der Gottesmutter bisher hat so klar, einfach und deutlich Sinn, Weg und Ziel unseres Lebens aufgezeigt, wie die Botschaft vom 25. September 2021.

„Betet, legt Zeugnis ab und freut euch mit mir, denn der Allerhöchste sendet mich auch weiterhin, um euch auf dem Weg der Heiligkeit zu führen.“

Der wesentliche Inhalt unseres Lebens kann nur Gebet und Zeugnis sein. Das Gebet ist unerlässlich, damit wir mit Gott in Verbindung kommen und damit diese Bindung immer enger und fester wir.  Bis wir ganz in und mit Ihm sind. Gebet ist nicht eine Tätigkeit, sondern es soll immer mehr zu unserem Sein werden. Das heißt, dass wir ganz auf Gott ausgerichtet sind und wir in der Liebe Gottes ganz aufgehen, selbst Liebe werden. Damit erreichen wir auch das Zeugnis. Mit Zeugnis kann nur die Liebe gemeint sein. Christenzeugnis kann nur Liebeszeugnis sein! Sie erträgt alles, glaubt alles, erhofft alles, hält allem stand. So sagt es uns Paulus in seinem Hohen Lied der Liebe.

Es ist die Freude der Gottesmutter, dass der Allerhöchste sie weiterhin sendet, uns den Weg der Heiligkeit zu führen. Das soll uns zum aller größten Dank führen, dass Gott die Gottesmutter weiter sendet und sie unsere Führung fortsetzt. Bei all unseren Mängeln und Unvollkommenheiten gibt sie nicht auf, sondern führt uns weiter den Weg der Heiligkeit! Fassen wir ihre Hand und verlieren wir keine Zeit, denn sie sagt: Das Leben ist kurz.“ Diese Führung ist für uns ein besonderes Geschenk, das wir echt erkennen und nützen sollen. Die Gottesmutter will uns loslösen von den irdischen Dingen.

„Sorgt euch nicht um irdische Dinge, meine lieben Kinder, sondern sehnt euch nach dem Himmel.“

Sind es nicht die Dinge, die unsere ganze Zeit und Energie in Anspruch nehmen? Ist nicht Gebet, Stille, Betrachtung, Kirchgang… meist nur so nebenbei, gerade dann, wenn noch etwas Zeit bleibt! Wir müssen wählen zwischen irdischen Dingen und Himmelsweg, den wir nur mit Gebet und Liebeszeugnis gehen können.

Der Himmel wird euer Ziel sein und Freude wird in eurem Herzen herrschen.“

Umso mehr wir die irdischen Dinge den himmlischen unterordnen, umso mehr wird Freude schon jetzt unser Herz erfüllen.

Seid euch bewusst, meine lieben Kinder, dass das Leben kurz ist und dass die Ewigkeit auf euch wartet, um mit allen Heiligen, Gott mit eurem Wesen zu verherrlichen.

So schön beschreibt die Gottesmutter, was Himmel ausmacht. Jeder kann nur mit seinem Wesen im Himmel Gott verherrlichen, dieses Wesen formt sich jetzt, umso mehr es Liebe ist, umso näher werden wir Gott kommen. Die Nähe zu Gott macht den Himmel aus. Wir müssen jetzt wählen, ob wir die Nähe zu Gott suchen oder uns im Irdischen festkrallen. Himmelwärts braucht Loslösung, darum sagt Augustinus: niemand sucht Christus lässigen Schrittes; wer liebt, der rennt, der fliegt …!

Dr. Ignaz Hochholzer

Foto © Gebetsaktion

Betrachtung zur Botschaft vom 25. September 2021

Am Beginn ihrer Botschaft vom 25. September 2021 verbindet die Gospa Beten und Zeugnis ablegen miteinander. Es sind zwei Dinge, die scheinbar nicht zusammenhängen. Das Gebet ist unser Gespräch mit Gott. Das Zeugnis legen wir vor den Menschen ab. Aber das Gebet gibt uns auch die Kraft den Glauben in die Tat umzusetzen und das Handeln Gottes an uns wahrzunehmen. Davon legen wir dann meist Zeugnis ab. Aber ist es nicht so, dass wir im Gebet mit dem Herrn verbunden sind und mit ihm in eine Beziehung eintreten? Es ist ein großes Geschenk mit dem Allmächtigen in Kontakt zu sein, mit ihm zu leben. Diese Verbundenheit sollen wir einer Welt bezeugen, die sich Gott vielleicht als unnahbar oder gar nicht existierend vorstellt.

Hinzu kommt die Freude. Als der Erzengel Gabriel bei Maria eingetreten ist sagte er zu ihr: „Sei gegrüßt!“ Das griechische Wort, das an dieser Stelle steht, könnte man auch mit „Freue dich!“ übersetzen. Die Jungfrau freut sich, weil sie Muttergottes wird. Sie freut sich weil die Geschichte des Heils ihren Höhepunkt erreicht hat und sie Teil davon ist. Wenn Maria nun zu uns gesandt wird, um uns auf dem Weg der Heiligkeit zu führen, erinnert uns ihr Kommen daran, dass auch wir in das Werk der Erlösung hineingenommen sind, dass auch unser Leben von Freude darüber erfüllt sein sollte.

Wenn wir dem Rufen Mariens folgen, gehen wir auf diesem Weg der Heiligkeit. Der erste Schritt war unsere Taufe. Allerdings verlassen wir diesen Weg immer wieder, wenn wir das Ziel aus den Augen verlieren und uns für die Sünde entscheiden. Die Gospa möchte uns dann zurückführen. Ihre Worte „das Leben ist kurz“ und „die Ewigkeit wartet auf euch“ erinnert uns an das Ziel. Wie ein Stern der Richtung gibt, leuchtet uns die ewige Gemeinschaft mit Gott auf, die wir erwarten. Dort angekommen werden wir von Freude erfüllt werden. Wenn wir unserem Schöpfer begegnen, wird Dankbarkeit unsere Reaktion sein und niemals werden wir mehr von ihm getrennt werden. Gemeinsam mit allen, die den Weg der Heiligkeit gegangen sind, werden wir ihn verherrlichen.

„Sorgt euch nicht um die irdischen Dinge“ dieses Wort erinnert mich an die Worte Jesu im Matthäusevangelium. Dort spricht er von der rechten Sorge (vgl. Mt 6). Wer den Himmel als Ziel vor Augen hat, für den bekommen die Dinge dieser Welt neue Bedeutung. Man wird nicht mehr Reichtum, Erfolge und Besitz zu sammeln versuchen, um sich ein Denkmal zu setzen und um sich so ein Stück Unsterblichkeit in dieser Welt zu sichern. Alles was der Mensch dann tut wird seinem Weg zu Gott fördern und nicht behindern. Die irdischen Dinge haben hier in der Welt Bedeutung und sind für das irdische Leben notwendig, aber für die Ewigkeit brauchen wir sie nicht.

Auf diesem Weg sind wir nicht allein. Auch wenn wir uns einsam fühlen, dürfen wir vertrauen, dass Maria mit uns geht, uns stützt und Gesellschaft leistet.

Bruder Niklas Müller

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